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Die CDU und die 'normalen Leute'

Die CDU-Politiker haben es nicht so mit einenden Worten.
Friedrich Merz brandstiftet ja grundsätzlich gern. Wenn er etwa am Vorabend der Wahl sagt, Links sei jetzt vorbei – und alle linken und grünen Wähler als Spinner abkanzelt.

Oder Friedrich Merz, wenn er eben einen Satz zu Abschiebungen sagt und nachschiebt: „Aber wir haben ja noch immer das Problem im Stadtbild“ – und auch mit seinen zwei nachgeschobenen Reden an Folgetagen nie explizit, wohl aber implizit sagt, dass alles Negative am Stadtbild eben von Menschen kommt, die man abschieben könne – und eben auch müsse.

Julia Klöckner springt ihrem Kanzler nun zur Seite.
Reichlich spät. Aber naja. Spannend finde ich dabei, dass Julia per se ein Amt inne hat, das sie zur Neutralität verpflichtet. Aber wahrscheinlich hat sie einfach privat mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gesprochen.

Im Interview positioniert sie dann diesen Satz: „Herrn Merz zu unterstellen, es gehe ihm beim Stadtbild um Hautfarbe – das hat keiner der normalen Leute gemacht.“
Wieder einen, der spaltet.
Wieder einen, der "uns normalen Leute" gegen "die anderen" positioniert – gegen all die Linken, Woken, die PoC – alle die, die sich an Merz' Aussage rieben.

Flankiert wird Merz immer wieder von seiner Spitzentruppe aus Spahn, Linemann und in den letzten Monaten von zunehmend mehr kleineren CDU-Politikern wie Alireza Ajori, die sich mit viel Verve an Themen abarbeiten, denen man eine gewisse Tendenz unterstellen muss: gegen alles Linke, Woke und Arme. Dass sie dabei zum Teil rechte Narrative wiederholen, scheint nicht zu stören. Weil, nichts so fragil ist, wie ein konservatives Ego. Vor allem nicht in Merz' CDU, die sich seit geraumer Zeit eher dem Trump'schen Playbook der Politik zugewandt hat. Ein Spiel mit dem Feuer.

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