Weblog
5. Juni 2025
„Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ – kurz
WMDEDGT – fragt
Frau Brüllen stets am 5. eines Monats. Es bringt die alte Tradition des
Tagebuchbloggens für einen Tag im Monat zurück. Schön. Im Blog von Frau Brüllen werden die Beiträge
gesammelt.
00:10 S01 E01 Farscape beendet. Witzige 90er-Vibes, die ich bisher als Serie ignoriert habe. Jetzt letzte Runde mit dem Hund, danach mit Buch ins Bett.
09:00 Wecker klingelt. Auf geht's.
13:00 Ein paar unaufgeregte Meetings und später ein Plausch mit der Frau. Erste Präsentation für den Tag geschafft, Nummer 2 dann am Nachmittag. Erstmal auf die Mittagsrunde mit dem Hund.
16:00 Wir (Freund + ich) beschließen final, morgen auf Radtour zu gehen. Morgen früh geht es los, Montag Abend sind wir wieder da. Los geht es in Stralsund, Ende ist in Halle. Knapp 500 Kilometer. Ich freue mich.
17:00 Fix den neuen Monitor, der gestern per Post kam testen. Die zweite Präsentation des Tages fertig machen. Mail-Abwesenheits-Meldung einstellen. Rechner zuklappen.
18:00 Noch fix einkaufen fahren für die kommenden Tage – Kinder und Frau bleiben ja zurück, wenn der Freund & ich durch halt Deutschland radeln.
19:45 Abendessen kochen. Es gibt Nudeln. Carbs laden! Nebenher die Zugreise nach Stralsund morgen buchen.
20:15 Rosin kommt auf Kabel 1. Mein liebstes Aufrege-Fernsehen; ich kann den Mann nicht leiden und schaue ihm deshalb gern zu. Nebenher zerlege ich die Routenplanung für die kommenden Fahrrad-Tage und feintune.
21:00 Ich muss ja noch packen!!! 😂 Geht zum Glück schnell auf so einer Radtour – viel nimmt man nicht mit. Die Hotels sind alle schon reserviert – bisher war wegen des Wetters nur nicht ganz fix, ob wir wirklich losfahren.
21:15 Ich muss allerdings fix noch für meinen morgigen Newsletter recherchieren und den schreiben. 😅
22:30 Fertig gepackt. "Lethal Weapon II" auf WB Film schauen. Nebenher Newsletter fertig machen.
00:00 Newsletter erledigt. Lethal Weapon erledigt. Thomas erledigt. Noch eine kurze Runde mit dem Hund & dann zack mit Buch ins Bett.
Alle Beiträge zu #WMDEDGT hier im Blog.
Kommentieren ↦
4. Juni 2025
Ich nutze beruflich Claude.ai als Partner fürs Programmieren, zur Text-Überprüfung und Zusammenfassungen und dergleichen. Claude kann als Large Language Model natürlich auch Texte erstellen. Da ist es naheliegend, wenn die KI jetzt auch ihr eigenes Blog selbst schreibt. Oder?
2 Kommentare / Link ↦
29. Mai 2025
Kleine Perlen. Die zu entdecken in der weiten Blogwelt ist ein Anliegen von UberBlogr. Eine solche ist Mikrobi. Jeder Beitrag eine wunderbare kleine Geschichte. Ich lese seit einigen Tagen mit und liebe es.
1 Kommentare / Link ↦
28. Mai 2025
Science Fiction trifft auf Realität ist ein sechsteiliger Podcast, der inkl. Lehrmaterial in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung entstand. Darin geht es um die zentrale Frage, wie die Digitalisierung unsere Gesellschaft verändert – bspw. in den Bereichen Arbeit, Freizeit oder Meinungsbildung.
Eine "Bonusfolge" dazu ist die aktuelle Episode des edukativ.fm-Podcasts, in der Host Jöran Muuß-Merholz mit Autor Marc-Uwe Kling über dessen Dystopie "Qualityland" spricht und Szenen aus dem Buch mit der (aktuellen) Realität abgleicht.
Link ↦
Wer steckt eigentlich hinter dem Döner-Logo – auf dem ein etwas korpulenterer Herr mit Schnauzer einen Fleischspieß säbelt? In OBSESSED - Döner Papers nimmt Aylin Doğan die Spur auf. Und braucht immerhin 4 Jahre, bis der Urheber gefunden ist. Eine sechsteilige Schnitzeljagd.
1 Kommentare / Link ↦
Peter Thiel gehört zu den wichtigsten Tech-Bros der USA. Sein Geld und Einfluss wirken bis zu Präsident Donald Trump. Dabei scheut Thiel – im Gegensatz zu Musk und Co. – die Bühnen ein wenig. In einer sechsteiligen Podcast-Serie nimmt der Deutschlandfunk die Spur des deutschstämmigen Milliardärs auf.
Link ↦
23. Mai 2025
Von "Read Later"-Diensten habe ich mich vor einer ganzen Weile schon verabschiedet. Denn egal ob Pocket, Omnivore, InstaPaper oder die Safari-Read Later-Liste – sie alle waren bei mir nur Kartei-Fächer in denen Artefakte vor sich hin vergammelten. Und wenn ich dann doch mal die Zeit fand einen Blick hinein zu werfen, erhöhten sie den Druck, das Gespeicherte zu lesen.
Heute speichere ich "Interessantes" noch in meinem eigenen kleinen Link-Archiv, weder aber mit dem Tag #ReadLater noch blicke ich irgendwann zurück. Sie schlummern da und ich finde sie, wenn mir das Thema irgendwann bekannt vorkommt oder ich es brauche.
Ein Schicksal erleiden im Grunde auch alle Read it Later-Dienste: Sie verschwinden.
Denn nur in wenigen Fällen verweilen sie in einer finanzierbaren Nische mit enthusiastischem Gründer und kleinem Team, so dass es sich lohnt. Denn sind wir realistisch: auch, wenn es einige solcher Dienste gibt – die Zahl der Nutzer:innen wird überschaubar sein. Dank der Wallet Gardens und Apps ist das Open Web doch nur noch Nische…
Nun erwischt es mit Pocket aber gefühlt den größten und einen der ältesten Dienste – die App wird Mitte des Jahres verschwinden.
Dabei hätte man eigentlich annehmen können, dass er bleibt. Denn seit 2017 gehört der als 'ReadLater' von Nate Weiner im Jahr 2007 gegründete Dienst zur Mozilla Foundation.
Die knipst nach 17 Jahren das Licht aus.
Zugegeben: Im Internet entspricht das quasi einem Äon.
Bye, bye.
Wenigstens gibt es eine Export-Möglichkeit.
Alternativen zu Pocket
Und wer jetzt auf der Suche nach etwas neuem ist, hier einige Ideen:
- InstaPaper ist klein und enthusiastisch genug.
- GoodLinks sieht gut aus … ist aber auch wieder ein geschlossenes System.
- Raindrop und Wallabag sind Freemium-Dienste & Open Source.
- Omnivore und Karakeep sind für den eigenen Server & Open Source.
- Otter ist ein Bookmark-Manager für den eigenen Server mit Fediverse-Anbindung.
- Linkding ist ein Bookmark-Dienst für den eigenen Docker-Container
- … und meine/die Notizapp Obsidian hat einen wunderbaren WebClipper.
… da sollte jede:r fündig werden.
Viel Freude damit.
/via
3 Kommentare / Kommentieren ↦
14. Mai 2025
Was Merz prägt: Seine jahrzehntelange Arbeit für Dax-Konzerne und seine Nähe zu marktradikalen Denkfabriken — Das Lobby-Netzwerk von Friedrich Merz, eine correctiv Recherche.
Link ↦
Ist KI Das endgültige Ende der Kunst?, fragt Schwartz auf 54books.
Schwartz versucht zu ergründen, was eigentlich Kunst ist – und ob die pure Imitation (wie sie LLMs wie ChatGPT ja nur tun) schon Kunst ist. Mir als Konsument ebenso wie jemand, der beruflich kreativ ist, ist die Definition der Imitation gar nicht wichtig. Kunst ist immer auch eine Auseinandersetzung mit dem, was war. Kunst muss nichts Neues erfinden, aber sie muss Seele haben.
Für mich ist in all der KI-generierten Welt – egal ob Text, Bild oder Video – die zentrale Frage: Wenn du keine Zeit investierst um etwas zu erschaffen, wieso sollte ich dann Zeit investieren, um mich damit zu beschäftigen? Das kommt vor allem bei den letzten beiden KI-Meme-Trends zum Tragen: den Action-Figuren und dem Ghibli-Style. Tausendfach kippte man dort einfach ein Bild rein und sagte: "Mach mir ein Bild in dem Stil". Da war weder ein Ausdruck von Persönlichkeit noch Aufwand noch Zeit dabei. Das ist auch mein grundlegendes Problem mit KI-Bildern die "zur Illustration in meinem Blog" genutzt werden. Ich unterstelle, dass sie kein Ausdruck eigenen Seins sind – und ich glaube, dass ist gemeint, wenn Menschen KI-Bilder als seelenlos bezeichnen.
Es gibt durchaus ja "KI-Künstler" die mit Hilfe von KI etwas inhaltliches vermitteln wollen und KI quasi als Pinsel nutzen. Bei all den KI-Bildchen, die so die Timelines fluten wie die Ghibli-Dinger ist das eben nicht der Fall, genau so wenig wie ein Prompt a la "Ich brauche ein Bild für meine Webseite, dass ein Fragezeichen auf einem Baumstamm zeigt" …
KI kann meines Erachtens allein keine Kunst erschaffen, weil sie keinen inneren Zwang hat sich auszudrücken verspürt. Eine KI kommt nicht allein auf den Gedanken, tanzen oder singen zu wollen.
Kunst bedeutet nicht zwangsläufig etwas Neues zu erschaffen. Aber Kunst bedeutet sehr wohl etwas ausdrücken zu wollen. Und da scheitert die KI dann doch wohl.
10 Kommentare / Lesen ↦
Keine Ahnung, wann ich Torsten Sträter zuerst begegnet bin. Also, begegnet in Form von: Ey, guck mal, da ist ein lustiger Mann mittleren Alters im Fernsehen, der Texte vorliest. Irgendwann auf 3sat wahrscheinlich.
10 Jahre sind's wohl aber schon.
Der Sträter, wie man auf'm Dorf zu sagen pflegt, ist einer von die Guten.
Nicht nur, weil er witzig ist. Sondern auch, weil er stabil ist. Und ehrlich. Er ist – übertriebenes Modewort – authentisch. Ich mag ihn, weil ihn im Alltag offenbar die gleichen Dinge jucken wie mich, und er nicht tritt – weder nach unten, noch nach oben. Und vielleicht ist das Einzige, was ich dem Torsten wirklich ankreide, seine Freundschaft zu Dieter Nuhr. Auf der anderen Seite arrangiert man sich ja manchmal auch mit Deppen und bricht den Kontakt zur EDEKA-Tante im Dorf nicht ab, nuhr weil die AfD wählt.
Jedenfalls, der Sträter lud gestern zu Spielen nach Leipzig ein.
Gut. "Einladen" ist die falsche Formulierung, wenn man knapp über 40 Euro Tacken pro Ticket und dann nochmal 15 Euro fürs Parken zahlt. Präziser also: Die Frau lud mich und sich auf einen Abend ein, an dem Torsten Sträter Lustiges darzubieten hätte.
Ich beschrieb den Abend auf dem Heimweg dann als würde man "in Sträter ein Bad nehmen". Es ist mitreißend komisch und tragisch. Sträter, bekommt man an diesem Abend das Gefühl, hat kaum einen Filter. Seine Erzählungen schwanken zwischen kindlicher und familiärer Tragik und Komik. Er ist schreiend lustig und dann wieder herzlich ernst. Und dann wieder, als er "nicht-binäre-Menschen" anspricht und es im Saal gluckst – wir sind immerhin im AfD-Dunkelland – schwingt er sich zur Abrechnung mit den Glucksern auf und bleibt stabil: "Jemand, der non-binär ist nimmt ihnen doch nichts weg!"
Ich habe den Abend sehr genossen. Fast vier Stunden spielte Sträter vor knapp 6.000 Leuten. Und ich hätte ihm noch Stunden zuhören können, und wollen. Dabei bleiben keine Gags zurück, die man irgendwie vor Freunden wiederholen könnte. Es ist eher so, als säße da der Lustige Onkel Erwin auf der Familienfeier und erzählt Geschichten. Die Art von Onkel, auf den man sich als Kind immer gefreut hat, auf diesen zu langen, drögen Familienfeiern – weil er der Lichtpunkt war und man das Gefühl hatte, er ist nur für einen selbst gekommen.
Danke, Torsten. Auf Bald mal wieder – im Fernsehen, oder Podcast … und vielleicht mal wieder auf einen Abend.
5 Sterne gern wieder, wie man auf'm Dorf inne eBay-Profil schreiben tät.
3 Kommentare / Lesen ↦