Von Kottke gerade erinnert worden: Der Paarungs- und Laichvorgang von Aalen wurde bisher noch nie von Menschen beobachtet.
Und auch sonst sind Aale echt mystisch, denn wir wissen kaum etwas über diese Tiere. Ich hatte vor einer Weile den Podcast too many tabs (ab Minute 29) gehört, in dem es kurz um Aale ging. Und eine ewig alte arte Doku gibt es auch.
… kann ich nicht mehr hören. Merz' CDU tritt kräftig nach unten, findet die Diskussion um eine Vermögenssteuer „ überflüssig wie ein Kropf“ und sucht trotzdem 30 Milliarden. Jetzt wäre die These steil, zu behaupten, es wären 6 Milliarden weniger, hätte es Jens Spahn nicht gegeben – aber man fragt sich halt eben schon, wieso Spahn eigentlich noch irgendwas zu sagen hat, während der Bürgergeldempfänger bangt, dass er sich das Toastbrot im Herbst noch leisten kann.
Ich lese die Schlagzeilen mit zunehmender Wut und Fassungslosigkeit. Der Klüngel und die Wirtschaft sind der CDU mittlerweile näher als die Bürger:innen. WIR sollen mehr arbeiten. WIR können uns den Sozialstaat nicht mehr leisten. WIR … ich gehöre da mal nicht zum WIR. Was Merz eigentlich meint ist: ICH mag mir den Sozialstaat nicht mehr leisten, und IHR sollt mal mehr arbeiten.
Wobei ich als BWLer sowieso noch nicht verstanden habe, WAS ich eigentlich mehr arbeiten soll, wenn gar keine Arbeit da ist … Die 65.000 Entlassenen im Juli wurden ja nicht entlassen, weil die anderen Arbeitnehmer aufgrund von Merz' Brandreden plötzlich mehr gearbeitet haben. In Zeiten von Trumps wirrer Tarifpolitik, sinkenden Absatzzahlen in China und sparenden Bundesbürgern ist vielleicht einfach gar nicht genug Arbeit da für die lustige Fantasie der Vollbeschäftigung und Zwangsverpflichtung arbeitsunwilliger Mitbürger.
Das "Wir" in Merz ist billiger Populismus. Die CDU erklärt den Bürgergeldempfänger zum gemeinsamen Feindbild, in der Hoffnung, dem Deutschen liegt das näher als das AfD Feindbild des Ausländers. Dabei wäre ein gemeinsamer Nenner viel einfacher: Parteiübergreifend sind 70% der Deutschen für eine "Reichensteuer". Reiche verursachen in 90 Minuten so viel CO2 wie jemand armes im ganzen Leben. Eat the Rich – die eigneten sich mal zum Feindbild. Aber klar, dann müsste sich der Friedrich natürlich eine Zielscheibe auf den langen Wanzt malen; wäre jetzt ja auch nicht vorteilhaft.
Immerhin: SPD-Arbeitsministerin Bas nannte die geplante Bürgergeld-Kürzung neulich "Bullshit" - und stellt sich dagegen.
So, final die Ansage bekommen, was mich mein Crash neben einem gebrochenen Schlüsselbein am Fahrrad kostet.
430 Euro.
Yeah.
Wenn Canyon sich mit den Teilen beeilt, kann ich nach 7 Wochen dann vielleicht bald endlich wieder eine Runde in der realen Welt drehen – nach öden Wochen auf Zwift. 😅
In den Kreisen der Werbung, die allgemeinhin auf fast mythologische Weise links stehen, die aber noch besser zu charakterisieren sind durch den Technokratismus, den Effizienz-, Modernitäts-und Komplexitätskult, die Vorliebe fürs Spekulative, den fast demagogischen Hang zur Soziologie und die noch recht verbreitete Auffassung, dass neun Zehntel der Menschheit ausgemachte Armleuchter sind, die bestenfalls im Chor das Loblied auf irgendetwas oder irgendjemanden singen können, in den Kreisen der Werbung also gehörte es zum guten Ton, die Tagespolitik zu verachten und die Geschichte nur in Jahrhunderten zu betrachten.
Star Trek Strange New Worlds S03 E07 und E08 … ich werde mit Staffel 3 irgendwie nicht richtig warm – purer Quatsch und Facepalm wechseln sich ab mit richtigen Highlights; das ist einfach zu viel auf und ab …
One Piece auf Netflix, die Realverfilmung. Purer Quatsch, aber gerade darin so dermaßen drüber, dass das richtig Spaß macht. Ich kenne das Original nur vom durchzappen im TV, binge das hier aber derzeit so nebenher weg.
Hören
Neuer Lieblingspodcast Nummer 1: Läuft bei uns – der Outdoor-Podcast. Recht neu von Podimo, aber frei. Hier auf YouTube. Langstrecken-Wanderin Christine Thürmer und "Wander-Influencer" Simon Hegewald sind an den unterschiedlichen Ende des gleichen Hobbys – aus diesen Kontrasten ergeben sich echt tolle Gespräche.
Neuer Lieblingspodcasts Nummer 2: Zeltgespräche. Im Podcast von Robert Klink und Sebastian Bräuer geht es um Wandern, Trekking, Mikroabenteuer … 111 Folgen, genug zum nachhören.
Gedanken
Weil ich gerade nicht selbst auf dem Rad sitzen und mich statt dessen mit kurzen Zwift-Sprints fit halte, klettere ich aktuell sehr tief ins Thema Bikepacking und Wandern hinab. Ich lese, höre, schaue mir vor allem Dinge zum Thema Ausrüstung an. Mein Ziel: Im Herbst mehr zu wandern. Im Winter Stück für Stück mein Bikepacking-Zeug aufzurüsten ich hab' schon so manches). Im Frühjahr dann die ersten Bikepacking-Touren zu machen. Dabei suche ich den Sweetspot zwischen gut, günstig und leicht und habe mal eine /gear-Seite angelegt, auf der ich sammle, was ich fürs Bikepacking habe, brauche und will.
Übrigens /gear – eine Slashes-Seite habe ich natürlich auch …
Surfen
Mein Hack gegen Impulskäufe beschreibt Benedikt (und einige Kommentator:innen bei ihm). Meiner ist: Dinge des nicht-alltäglichen Gebrauchs müssen mindestens 24 Stunden im Warenkorb bleiben, bevor ich "Bestellen" drücke. Hilft unglaublich gut.
Wikipedia-Gründer Jimmy Wales will, dass die Plattform stärkeren Nutzen aus KI zieht – Ich weiß nicht, ob das wirklich sinnvoll ist … Egal wie; Wikipedia ist stark, weil es all den KI-Lösungen und TechBros Menschlichkeit entgegen setzt.
Blogs als Gelegenheitsschriften und Jazz. Gefällt mir, wie Dirk und Felix auf Blogs blicken.
Die Diskussion darum lief die Tage noch über mehr Blogs, ich hatte nur keine Zeit es zu verfolgen – sei deshalb hier als Anfangspunkt der eigenen Reise einmal festgehalten.
Der Blogging-Dienst Typepad geht 21 Jahre nach seinem Start in Rente. Und das recht zügig, denn nach der Ankündigung gestern markiert bereits der 30. September das Ende: „Konten und alle damit verbundenen Dienste der Nutzer werden dauerhaft deaktiviert”. Was mich in Zeiten von KI-Trainingsdaten ein wenig irritiert ist die Formulierung "deaktiviert" statt "gelöscht". Einen Grund gibt Typepad nicht an, allerdings kann sich sowieso schon seit 5 Jahren niemand mehr registrieren…
Typepad wurde ursprünglich von Ben und Mena Trott gegründet und basierte auf ihrer Blog-Software MoveableType. Im Grunde waren die beiden zwei wichtige Wegbereiter der frühen Blogospähre vor 20 Jahren. MoveableType war eine auf Basis von Perl laufende Blog-Software, die in den Anfangstagen der Blogwelt recht beliebt war & statische Seiten generierte. Ein Prinzip, dass heute durchaus wieder hipp ist. Mit Version 3 ihrer Software wollten die Trotts erstmals auch Geld verdienen und baten um Lizenzgebühren – etwas, dass damals für ordentlich Wellen und Empörung sorgte. Was erlauben die sich?
Über 20 Jahre hielt ihr Vermächtnis. MoveableType gibt es heute noch, hat aber weder noch etwas mit der ursprünglichen Software noch ihren Machern zu tun. Denn sowohl ihre Firma, als auch Software und Marke verkauften die beiden Trotts vor 14 Jahren nach Japan und zogen sich aus der Öffentlichkeit zurück.
Dann hat Julia Klöckner diese Debatte vom Zaun gebrochen [indem sie die Regenbogenfahne auf und im Bundestag verbot] … ob mutwillig oder aus Dämlichkeit, weiß ich nicht. Aber nun können Politiker sich ereifern, Zeitungen können vollgeschrieben werden, man kann Talkshows damit bestreiten, alle können etwas sagen, aber die eigentlich realen Probleme bleiben unbearbeitet, die zentralen Herausforderungen, die ein Land zu lösen hat, werden nicht diskutiert. Dieses fetischhafte Wurstgefresse von Markus Söder ist ja keine Politik. Und es erfüllt dennoch einen Zweck. Es lenkt ab von den Gründen, die Menschen haben können, sich nicht gesehen und nicht mitgenommen zu fühlen.
Es ist ein Rückzug, der weh tun wird. Denn Habeck ist eine der letzten glaubhaften Figuren auf der politischen Bühne – eine der wenigen, denen die Sache wichtiger ist als er sich selbst. Machs gut, Robert.
Wie lang trägst du deine Schuhe? Ich meine offenkundig viel zu lang – wie ich jetzt erst feststelle. Denn die Lebensdauer von Schuhen ist kürzer, als ich gedacht hätte …