„Willkommen im Clavicula-Club“
Für Alles gibt es ein 1. Mal – gern auch mit 44 Jahren. Einen Knochenbruch zum Beispiel. Dafür bin ich jetzt ein cooler, echter Rennradfahrer.

Neulich, da zappte ich so Abends durch die Kanäle und klickte zufällig bei Eurosport rein, als Jasper Philipsen in der Wiederholung auf der 3. Etappe der Tour de France stürzte. Er kam mit der Schulter auf dem Asphalt auf und der Moderator meinte: Autsch, das ist mindestens das Schlüsselbein. Als Rennradfahrer weißt du sofort, dass das kaputt ist.
Und da dachte ich noch so: Autsch.
Ich hatte noch nie einen Knochenbruch. Zum Glück.
Armer Jasper.
11 Tage später war ich mit meinem Rennrad unterwegs.
11 Tage später stürzte ich. Kam mit der Schulter auf dem Asphalt auf. Stand ohne Liegezeit direkt auf, nahm mein Rad an den Wegesrand und wusste sofort, dass da etwas namens Schlüsselbein kaputt ist.
Dank Helm blieb der Kopf unverletzt. Und weil das Krankenhaus nicht weit weg war, lieferte ich mich selbst ein, um nach ein paar Minuten und einem Röntgenvorgang die Bestätigung zu bekommen: Schlüsselbein rechte Schulter ist durch.
Weil ich nicht mehr am gleichen Tag operiert werden konnte, Langweile aber keine Schmerzen hatte, packte ich meinen Status auf Instagram und bekam im Grunde von all meinen Rennrad fahrenden Freunden die Nachricht: "Willkommen im Clavicula-Club".
Ohne Narbe überm Schlüsselbein ist man als Rennradfahrer nur halb so cool.
Die OP verlief gut. Ich bin schmerzfrei und jetzt "102% Thomas", rechts einfach etwas titanverstärkt.
Die nächsten noch 1,5 Wochen bleibt der Arm in der Schlinge, dann heißt es mit schrittweiser, langsamer Reha weiter und mit etwas Glück kann ich im September schon wieder auf einem Fahrrad sitzen. Weil: Natürlich ist es eine Sucht. Kann sein, dass ich auch schon einen Rollentrainer bestellt habe, mit dem ich zumindest Zuhause vielleicht schon früher wieder auf dem Rad sitzen kann.
Blöd nur, dass wir den Umzug der Tochter nächste Woche etwas umplanen müssen. Und meine Teilnahme am Cyclassic Hamburg fällt damit leider auch ins Wasser. Aber hey, irgendwas ist ja immer.
Grundsätzlich bin ich froh, den kleinen Unfall gut überstanden zu haben. Ich hoffe, die Bewegung kommt rasch zurück und mein Körper, der bisher nie für Wetterfühligkeit oder sowas anfällig war, bleibt stabil.
Mein Dank geht an das Team vom St. Elisabeth-Krankenhaus in Leipzig. Ärzt:innen und Pfleger:innen haben mich gut behandelt, wir haben durchaus auch mal gelacht – gemeinsam auf meine Kosten, denn wie schon gesagt: das Schlüsselbein gehört zum liebsten Opfer der Rennradler – und ich kam mir die dort verbrachten Tage gut und wirklich herzlich umsorgt vor.
Die Titanplatte bleibt nun mindestens 2 Jahre drin. Und mein Soll für Radunfälle ist jetzt erstmal wieder erfüllt …
Bild: Wikipedia
Schön, dass Du das mit Humor nehmen kannst. Gib der Narbe vielleicht noch einen lustigen Namen. Weiterhin gute Besserung!
Gute Besserung, vald kannst du wieder am Rennrad sitzen.
Auch gute Besserung von mir, und herzlichen Glückwunsch zum ehrlich verdienten Upgrade. 😉
Gemeinsam darüber lachen können ist die beste Basis für rasche Erholung. Weiterhin schnelle Genesung und mach die nächsten Tage weiterhin langsam - Gesundheit geht vor!
Dann wünsche ich dir gute Besserung.
Meinen letzten Knochenbruch hatte ich als Kind. Damals habe ich mir beim Basketball spielen einen Finger gebrochen 😥
Neben dem Clavicula-Club gibt es noch den Humerus-Club, in dem bin ich Mitglied. Gleiche Geschichte, nur Bruch etwas tiefer. PS: Rötgenbild sieht dabei auch ziemlich cool aus: https://buggisch.wordpress.com/2022/07/21/stau-am-op-tisch/ Weiter gute Besserung!
Oberarm? Autsch … Ich bin jetzt erstmal bedient, hoffe ich 😂
Danke euch allen für die Besserungswünsche!