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14. Mai 2025
Keine Ahnung, wann ich Torsten Sträter zuerst begegnet bin. Also, begegnet in Form von: Ey, guck mal, da ist ein lustiger Mann mittleren Alters im Fernsehen, der Texte vorliest. Irgendwann auf 3sat wahrscheinlich.
10 Jahre sind's wohl aber schon.
Der Sträter, wie man auf'm Dorf zu sagen pflegt, ist einer von die Guten.
Nicht nur, weil er witzig ist. Sondern auch, weil er stabil ist. Und ehrlich. Er ist – übertriebenes Modewort – authentisch. Ich mag ihn, weil ihn im Alltag offenbar die gleichen Dinge jucken wie mich, und er nicht tritt – weder nach unten, noch nach oben. Und vielleicht ist das Einzige, was ich dem Torsten wirklich ankreide, seine Freundschaft zu Dieter Nuhr. Auf der anderen Seite arrangiert man sich ja manchmal auch mit Deppen und bricht den Kontakt zur EDEKA-Tante im Dorf nicht ab, nuhr weil die AfD wählt.
Jedenfalls, der Sträter lud gestern zu Spielen nach Leipzig ein.
Gut. "Einladen" ist die falsche Formulierung, wenn man knapp über 40 Euro Tacken pro Ticket und dann nochmal 15 Euro fürs Parken zahlt. Präziser also: Die Frau lud mich und sich auf einen Abend ein, an dem Torsten Sträter Lustiges darzubieten hätte.
Ich beschrieb den Abend auf dem Heimweg dann als würde man "in Sträter ein Bad nehmen". Es ist mitreißend komisch und tragisch. Sträter, bekommt man an diesem Abend das Gefühl, hat kaum einen Filter. Seine Erzählungen schwanken zwischen kindlicher und familiärer Tragik und Komik. Er ist schreiend lustig und dann wieder herzlich ernst. Und dann wieder, als er "nicht-binäre-Menschen" anspricht und es im Saal gluckst – wir sind immerhin im AfD-Dunkelland – schwingt er sich zur Abrechnung mit den Glucksern auf und bleibt stabil: "Jemand, der non-binär ist nimmt ihnen doch nichts weg!"
Ich habe den Abend sehr genossen. Fast vier Stunden spielte Sträter vor knapp 6.000 Leuten. Und ich hätte ihm noch Stunden zuhören können, und wollen. Dabei bleiben keine Gags zurück, die man irgendwie vor Freunden wiederholen könnte. Es ist eher so, als säße da der Lustige Onkel Erwin auf der Familienfeier und erzählt Geschichten. Die Art von Onkel, auf den man sich als Kind immer gefreut hat, auf diesen zu langen, drögen Familienfeiern – weil er der Lichtpunkt war und man das Gefühl hatte, er ist nur für einen selbst gekommen.
Danke, Torsten. Auf Bald mal wieder – im Fernsehen, oder Podcast … und vielleicht mal wieder auf einen Abend.
5 Sterne gern wieder, wie man auf'm Dorf inne eBay-Profil schreiben tät.
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5. Mai 2025
Was mach‘ ich denn den ganzen Tag? An jedem fünften Tag eines Monats blogge ich, als wäre das hier ein Tagebuch.
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22. April 2025
Zu Ostern zog es uns zurück in die alte Heimat Schwaben – nach Ludwigsburg. Wir besuchten alte und neue Plätze, ließen uns ein bisschen Treiben und schwelgten in Erinnerungen.
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6. April 2025
Montag. Früh aufstehen. Mir hängt die Zeitumstellung wie jedes Jahr in den Knochen, obwohl mein Whoop-Tracker behauptet, ich sei fit wie ein Turnschuh. Um 8:30 Uhr auf nach München, inklusive des natürlich verspäteten Zuges. Nachmittag im Hotel arbeiten, dann Firmenfeier am Abend. Für Alkohol und Fast Food bin ich eigentlich zu alt – trotzdem schlafe ich erstaunlich gut. Merken: Motel One-Betten sind besser als ibis-Betten.
Dientag. Fast ausschlafen. Treffen mit einer alten Kollegin. Danach zum Kunden für den Workshop. Am Ende des Tages mit dem Zug nach Hause zurück. Um 23:30 Uhr dort aufschlagen. KO.
Mittwoch. Jede Menge Calls und schwupps ist der Tag vorbei. Abends aufs Rad, 50 Kilometer in die Beine bei schönstem Wetter. Kind3 dann um 21 Uhr vom Schulrückweg abholen - der hatte "Berufsinformationsabend"; eigentlich Quatsch zum Ende der 10. Klasse am Gymnasium: für Abbrecher zu spät, für Studieninteressierte zu früh. Nun.
Donnerstag. Termin bei der Zulassungsstelle der Gemeinde. Mein Ziel: Ein zweizeiliges Kennzeichen für das Heck meines Mustangs. Erfahre, dass das nicht von der Zulassungsstelle entschieden wird, sondern von der Landesverwaltungsbehörde. Anruf dort: "Stellen Sie einen formlosen Antrag". Na, dann mache ich das wohl mal. Dauert jetzt 2 bis 3 Wochen für die Bearbeitung … Dummerweise fahre ich aber schon zu Ostern in den Urlaub & hatte eigentlich gehofft, die Sache sei bis dahin erledigt.
Ansonsten Meetings, bisschen gehetzt Slides für den Kunden zusammenwerfen… Um 18 Uhr den Rechner zu, reicht für heute – dabei ist draußen so schönes Wetter. Statt aufs Rad geht es nur noch eine Runde mit dem Hund raus.
Freitag. Die erste Abi-Prüfung der Tochter. Chemie. Jetzt zweieinhalb Wochen bis zur nächsten Prüfung Zeit – Osterferien. Meetings. Bewerber-Interview. 17 Uhr aufs Rad, noch 65 Sonnen-Kilometer in die Beine bekommen.
Samstag. Wiederholung der letzten beiden Wochen: Am Freitag ist das Wetter herrlich und Peak der ganzen Woche, am Samstag stürzen Temperaturen und die Zahl der Sonnenstunden dramatisch ab. Den Tag dann vor allem damit verbummelt, mit dem Auto herumzufahren – es gibt Schlimmeres. Weil 'Was machst du eigentlich den ganzen Tag'-Tag ist, gibt es den Samstag hier ausführlich erzählt.
Sonntag. Das große Kind hat 24. Geburtstag. Aufstehen, aus Versehen Formel 1-Ergebnis aus Japan sehen und mich entscheiden, das offenkundig langweilige Rennen nicht zu schauen. Bis das Kind eintrifft, bastle meinen Bluebrixx-Mustang zusammen (schönes Set) und schaue alte Frauentausch-Episoden nebenher. Pünktlich um 15 Uhr fertig, als das Kind vor der Tür steht. Kuchen, bisschen Geschenke, danach spielen die Kids mit der Frau "Mario Party", während ich mich durch meinen RSS-Reader scrolle. Wunsch-Essen Lasagne zum Abendessen. Woche fertig.
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Bleiben oder gehen?
Diese Frage stelle ich mir nach jeder Wahl hier im Osten Deutschlands. Und neulich fragte mich auch eine Kollegin, als ich mal wieder auf Arbeit in München war: "Wie lebt man eigentlich dort, wenn man weiß, dass jede:r Zweite AfD wählt?"
Paul Frommeyer schreibt in der taz genau darüber.
Es ist so: du hoffst eigentlich, dass die netten Menschen um dich herum nicht AfD wählen. Klar, bei manchen erkennst du es - weil dumme Kommentare über Politik oder Immigranten fallen.
Vor allem über Letztere fallen hier in der Gegend aber gar nicht viele Kommentare, weil es einfach wenig "ausländisch aussehende Menschen" hier leben. Das ist auch das lebende Paradoxon der auf Ausländer schimpfenden Ostdeutschen, während hier die wenigsten Immigranten leben (wollen).
Bleiben oder gehen?
Meine Antwort war bisher immer: Bleiben. Und auch die anschließende Frage der Kollegin beantwortete ich so. Obwohl 40 % der Einwohner hier bei der Bundestagswahl im Februar AfD wählten. Bleiben. Obwohl ich jede:n Wähler:in der AfD hier in Sachsen-Anhalt – wo die Partei als gesichert rechtsextreme gilt – als Rassisten bezeichnen würde. Bleiben. Weil ich den Osten, der nun auch einmal meine Heimat ist, doch nicht einfach Rassisten überlassen kann. Mein Widerstand ist, wenn ich aus der Orts-Facebook-Gruppe geworfen werde, weil ich die AfD als Nazis bezeichnete. Mein Widerstand ist, wenn ich bei jeder Wahl hier einfach linksgrünversift wähle.
Was wäre denn die Alternative? In eine Gegend ziehen, wo mir die Wähler besser gefallen?
Noch immer wählen 60 % der Menschen hier andere Parteien als faschistische. Und mit den Menschen umgebe ich mich eben. Und ansonsten setze ich drauf, dass ich mit meinen links erzogenen Kindern und meiner Wahlstimme hier eben ein bisschen was entgegen wirken kann.
Ich möchte mein Zuhause nicht wegen der AfD aufgeben. Ich will, dass sie politisch und auch für mich persönlich wieder bedeutungsloser wird.
– Paul Frommeyer
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5. April 2025
Was mach‘ ich denn den ganzen Tag? An jedem fünften Tag eines Monats blogge ich, als wäre das hier ein Tagebuch.
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30. März 2025
Montag. Die letzte Schulwoche der Tochter startet. Mottowoche am Gymnasium. Die Frau bricht zu einer Woche auf Geschäftsreisen auf. Ich bin neben dem Job primär als Fahrdienst diese Woche da – Chauffeur zur Schule Morgens …
Dienstag. Ein Dienstag eigentlich wie jeder andere.
Mittwoch. Ich bin froh, dass die Zeiten, in denen ich werktäglich 6:00 Uhr aufstehen musste, um die Kids zu wecken und zum Schulbus zu scheuchen, seit geraumer Zeit vorbei sind. Echt nicht mehr meine Zeit.
Donnerstag. Gibt wettertechnisch endlich wieder ein bisschen Sonne. Das hebt die Laune direkt. Zum Mittag geht es mit dem Hund zum Tierarzt: Letzter Check nach der Kastration. Alles ist gut. Seit einer Woche trägt Lord Wauzewuff eigentlich einen Body, als ich den am Dienstag gewaschen habe, nutzte er die Zeit, sich die Fäden zu ziehen. Dabei hat er so saubere Arbeit geleistet, dass für die Ärztin nichts mehr übrig blieb. Heilt trotzdem gut – und hat Kosten gespart, denn so verzichtete unsere Ärztin auf das "Ich schau mal auf ihn"-Honorar.
Freitag. Der letzte Schultag der Tochter. Die hat gemeinsam mit den anderen der 12. Klasse in der Schule übernachtet und alles zum großen Finale dekoriert. Am frühen Nachmittag hole ich sie ab – müde, aber glücklich. Jetzt stehen die Abi-Prüfungen bis Ende April bevor. Dann ist's vorbei.
Am Nachmittag kommt die Frau wieder und ich gehe eine Runde auf's Bike – inklusive Stopp bei der Rad-Werkstatt im Nachbardorf; neue Schläuche und ein Lob für das 'super gepflegte' Bike abholen. Danach will ich den Sohn von seiner Freundin abholen – mit dem Auto aber noch kurz in der Waschbox vorbei, tanken und einkaufen. In der Waschbox lasse ich den Schlüssel stecken, wasche fix und will wieder ins Auto – das aber dummerweise zu ist. Der Mustang hat mich ausgesperrt. Ich rufe den ADAC, eine Stunde später steht ein Gelber Engel neben mir und wir hebeln gemeinsam den Mustang auf. Eine Premiere für uns beide. Aber nach 15 Minuten ist er wieder auf. Ich lasse das Einkaufen saussen, tanke und hole den Sohn. Statt Gesundes gibt es McDonalds und der Tag geht mit geteiltem Essen und viel Reden am Abend zu Ende.
Samstag. Es ist – zu meinem Bedauern – wieder kalt. Also kein Radfahren. Dafür geht es ins Outlet nach Brehna, danach einkaufen und der Rest des Tag trödelt dahin. Erste Episode Adolescence am Morgen, beeindruckt. Um 17:30 Uhr noch einmal nach Leipzig - Friseurtermin. Allein fürs rausfahren aus dem Paerkhaus am Brühl eine halbe Stunde gebraucht. Früh ins Bett.
Sonntag. Kack Zeitumstellung. Neun aufstehen, die Episoden 2 und 3 von Adolescence. Uff. Danach eine Runde mit dem Hund. Finalepisode Adolescence. Die Serie ist ein Brett und hängt mir den Rest des Tages nach … Ansonsten verbringe ich den Tag statt im heftigen Wind auf dem Fahrrad lieber auf der Couch und verbummele den Tag, bevor es morgen früh nach München geht.
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28. März 2025
Letzter Schultag für die Tochter.
Wie es sich für einen Abi-Jahrgang gehört, war die zurückliegenden Tage der Motto-Woche ordentlich was los. Heute das große Finale, dann stehen nur noch die Abi-Prüfungen an.
Bin ein bisschen wehmüdig. Beim Schulabschluß von Sohn1 war das anders – auch, weil der noch Zuhause blieb. Das Tochterkind hingegen wird nach dem Ende der Sommerferien hier ausziehen. Dieser letzte Schultag ist also durchaus auch sowas wie der Anfang vom 'Abschied'.
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23. März 2025
Montag ausschlafen, statt den neuen Ausweis um 0900 beim Bürgeramt zu beantragen. Hab' eh keine guten Fotos mehr… Danach eher ein typischer Montag. Immerhin wird das Wetter einigermaßen hübsch.
Dienstag den Hund um 1145 beim Tierarzt abgesetzt. Wir haben uns nach einigem Ringen für eine Kastration des Kleinen entschieden – die jeweils letzte Läufigkeit vor ein paar Wochen der beiden Nachbars-Hündinnen waren weder für ihn noch uns wirklich erträglich. Er saß hier über 10 Tage mit Herzschmerz winselnd am Fenster. Das Experiment mit dem Hormonchip hat gut geholfen, nun also die "Radikallösung". Um 1430 schon wieder abgeholt. Den Rest des Tages saß Lord Wauzewuff ziemlich verdattert auf der Couch.
Mittwoch bisschen Pflegetag für den Hund. Wichtige Präsentation für einen Termin am Donnerstag feingetuned. Die Sonne steht klar und hoch am Himmel, trotzdem scheint es eisig. Gegen 13 Uhr trotzdem auf dem Fahrrad gesessen.
Donnerstag 0915 beim Tierarzt. Check. Der Hund hält sich aber tapfer und lässt die letzten beiden Tage seine Wunde in Ruhe. Alle erfreut. Gegen Mittag die wichtige Präse gehalten – solide, zumindest. Den Rest des Tages kleine Aufgaben.
Freitag ein eher ruhiger Tag. Kleinere Calls, eine Strategie-Präse fertig machen, zwei Stunden Einführung in ein neues Tool für Social-Reporting und -Planung. Schaut gut aus. Abends aufs Bike, 60 Kilometer im frühlingshaften Sonnenuntergang.
Samstag. Die beiden Hasen des Hauses ziehen aus – zu einer neuen Familie. Es ist ein bittersüßes Ereignis. Schon seltsam, irgendwie bin ich froh und traurig zugleich. Wieso überhaupt – da hatte ich neulich eine ausufernde Diskussion auf Threads; wie viele Nutzer:innen meinen, ich solle sie lieber ins Tierheim geben, statt öffentlich via Kleinanzeigen und Social Media jemanden zu suchen … Jedenfalls haben sie jetzt eine neue, nette Familie, die uns auch bereits die ersten Fotos vom neuen Heim geschickt haben.
Sonntag. 0700 aufstehen. Hilfe! An einem Sonntag. Aber es hat einen Grund: ich absolviere mit dem Ford Mustang heute ein ADAC Fahrsicherheitstraining – das empfehle ich schon seit Jahren ja zu tun. Meine letzten Runden, die man so nennen kann sind 9 Jahre her (mit dem BMW M2 auf der Laguna Seca), mein letztes richtiges Sicherheitstraining ist gut 11 Jahre her. Daher durchaus gut die Auffrischung – vor allem mit einem Auto, dass man nicht kennt; und das sich mit seinen europäischen Wettbewerbern von eins und heute schlichtweg nicht vergleichen lässt. Gut zu wissen, wo die "Driftschwelle" des Hecktrieblers auf trockener und nasser Fahrbahn ist. Dass sich das dann mit 10 % Rabatt auch noch positiv auf meine Versicherung auswirkt erfahre ich dann heute Abend auch noch. Doppelt gut! Die Woche endet mit ein bisschen Wehmut: Heute jährt sich der Todestag von Apple zum 4. Mal. Ich musste erst am Donnerstag an sie denken, als ich mit dem Hund bei Tierarzt war und kurz dort wartete, wo wir uns damals von unserer geliebten Labrador-Dame verabschieden mussten. Der Spitz heute ist eine vollkommen andere Persönlichkeit, was gut ist – aber schon auch krass, wie ich ab und an noch an die "Vorgängerin" denken muss…
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13. März 2025
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1 Kommentare / 13. März, 14:33 Uhr ↦