Ein halbes Gnu: Scheitern an 500 Fahrrad-Kilometern
Die 'Festive 500' fordern jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr heraus 500 Kilometer mit dem Fahrrad zu fahren. Was mir letztes Jahr noch erfolgreich gelang zermürbte mich 2025.
'Die Weihnachtstage waren die kältesten seit 15 Jahren', schreibt die Tagesschau.
Der kleine Teufel auf meiner Schulter ist darüber glücklich. Er flüstert er mir ins Ohr: Siehste, war gar nicht deine Schuld, dass du die 500 Kilometer auf'm Rad nicht geschafft hast – war das Wetter! ¯\_(ツ)_/¯

Naja, liebes Teufelchen. Ja, war es – aber eben auch nicht.
Die #Festive500 haben das Ziel, zwischen Weihnachten und Neujahr 500 Kilometer auf dem Fahrrad zu fahren.
Die Rapha Festive 500 dürfen dabei drinnen oder draussen absolviert werden; die Gnu-Festive 500 dürfen nur draussen gefahren werden.
Letztes Jahr hatte ich die 500 Kilometer am Abend des 30.12. geschafft. Alles draussen. Über die Tage hatte ich Nebel, Nässe, Sonne, und einen wunderbaren Sonnenuntergang. Vor allem aber hatte ich das Ziel und einen Plan.

Dieses Jahr war das Ziel für mich mental wie körperlich eher eine Qual. Weshalb ich nach 250 Kilometern abgebrochen habe. Die Kälte war für mich maximal herausfordernd … Und mental war hatte ich mich glaube schlichtweg nicht genug commited, wie man so schön neudeutsch sagt. Letztes Jahr dachte ich schon vier Wochen vorher "Das schaff ich", dieses Jahr war es ein "Na, mal schauen" in meinem Kopf. Die letzten Wochen waren streßig, ich vor allem müde.
Das hat dann Auswirkungen, und von den 250 Kilometern waren nur wenige dabei, die wirklich Spaß gemacht haben. Vorgestern fuhr ich 50 und war permanent am Zweifeln.
Radfahren ist für mich zweierlei: Kopf frei bekommen, aber dann auch (mir) zu beweisen, dass ich etwas kann.
Dieses Festive 500 konnte ich dann nicht …
250 Kilometer sind mehr, als ich überhaupt Lust hatte. Insofern ist es ein kleiner Sieg. Aber naja.
Am Ende ist es körperlich nichts – ich bin schon mehr Kilometer in weniger Zeit gefahren. Es ist reine Kopfsache. Und da fehlte am Ende die eigene Verbindlichkeit.

Gut so. Gelernt. Für die nächsten eigenen Radfahrziele: Ohne Verbindlichkeit sich selbst gegenüber wird das nichts.
Allen, die trotz der kältesten Weihnachtstage seit 2010 durchgezogen haben: Respekt! Ihr seid Held:innen. Geil!
Ich bin dann nächstes Jahr mit mehr Commitment wieder mit am Start.

Wie sieht das bei dir eigentlich mit den Handschuhen aus? Hast du während einer längeren Tour dauerhaft warme Hände? Bei mir werden sie spätestens nach einer halben Stunde kalt. Oder verwendest du beheizte Handschuhe?
@Erik Ich habe ein günstiges Paar von van Rysel … die halten gut warm, sind aber leider nicht winddicht – bedeutet: in 3/4 aller Richtungen sind sie super, wenn ich gegen den Wind fahre wird's frostig. Aber da ich im Winter eh permanent kalte Hände habe juckt mich das wenig 😅