Boeing: Wenn die Kacke dampft…
Boeing ist ein einziges Desaster.
Nach den Problemen mit dem 737 MAX reißt die Kette an bedenklichen Dingen bei den US-Amerikanern nicht ab. Aktuell ist Boeing in den dauernden Schlagzeilen, weil der Konzern es seit zwei Monaten nicht schafft, zwei Astronauten aus dem All zurück zu bringen.
Dann kommt heute die Nachricht, dass die US-Luftfahrtbehörde dem 787 Dreamliner eine Zwangs-Inspektion verordnet, weil „eine unbeabsichtigte horizontale Bewegung eines besetzten Pilotensitzes zu einem schnellen Sinkflug des Flugzeugs“ führen könnte.
Und schließlich gibt Boeing nun bekannt, dass man die Testflüge des bereits um Jahre verspäteten Langstreckenjets 777X aussetzt. Grund: Ein Bauteil, dass die Verbindung zwischen Triebwerk und Flügeln herstellt, habe sich „nicht wie vorgesehen verhalten“. So seien im Grunde an allen Flugzeugen der Testflotte Risse an dem Bauteil festgestellt worden.
Wenn die Kacke einmal dampft …
Die Probleme sind hausgemacht. Allein die Geschichte um den 737 MAX ist ein Krimi – ein CEO, der nicht mehr zuerst Ingenieur, sondern Finanzmensch ist. Gefälschte Dokumente, Finanz- und Zeitdruck.
Wie der 737 MAX ist auch der 777X die Weiterentwicklung eines alten Flugzeugs, dass man hoffte günstig einfach auf einen neuen Stand bringen zu können.
Wer einmal tiefer in die Geschichte eintauchen will, dem empfehle ich die Episode 71 aus dem „Macht und Millionen“-Podcast. In einer Stunde arbeiten Kayhan Özgenc und Investigativreporter Lars Petersen auf, wie es zu dem Desaster bei Boeing kommen konnte – und was da alles schief lief. Nicht nur spannend, sondern auch hilfreich um zu verstehen, wie der aktuell riesige Haufen Kacke bei Boeing eigentlich zustande kommt.