Der Klimagipfel 2022 ist ein Rückschritt
Reden wir übers Klima. Schon wieder. Immer wieder. Weiter. Weiter. Weiter. Denn die Situation ist die: Wir sind am Arsch – und die Politik tut nichts.
Der Klimagipfel der UN ist im Grunde genommen mit einem Rückschritt in Sachen Klimaschutz beendet worden. Alle Staaten sind sich einig, dass man mehr zum Klimaschutz machen und aus Kohle sowie Öl raus muss.
Ein Datum des Ausstiegs allerdings fehlt noch immer.
Der größte Rückschritt jedoch ist, dass wir eigentlich bereits über den 1,5-Grad-Vorgaben des Pariser Klimaabkommens sind – es aber niemanden mehr interessiert, sondern man einfach weiter macht als sei nichts gewesen.
Derweil haben wir in den letzten acht Jahren einen Hitze-Rekord nach dem anderen hingelegt. Weltweit.
Die Welt ist auf dem Kurs in den Abgrund.
Das Dumme daran: die Politik handelt, wie 50-jährige Boomer eben handeln. Frei nach dem Motto: Nach mir die Sinnflut. Wenn CSU-Mann Markus Söder süffisant darüber redet, dass die „Letzte Generation“ – der Verbund vornehmlich junger Aktivisten, die sich aktuell durch für manchen fragwürdige Protestformen hervor tun – ja „überhaupt nicht die letzte Generation ist“, statt sich mit deren Punkt auseinander zu setzen, dann ist er die Blaupause eines jeden Politikers wegen derer eben diese Menschen sich auf die Straße kleben.
Mir, als 40-jährigen Zoomer, könnte Klimaschutz ja wirklich egal sein. Sterb ich halt mit 60 am Hitzetot statt mit 80 am Herztod – mein Leben ist trotzdem noch cool. Aber wie bitte erkläre ich denn meinen Teen-Kindern den als Gewinn verkauften Rückwärtssaldo der Klimakonferenz 2022?
Wir brauchen einen dramatischen Wandel.
Wenn die CDU von der „Klimadikatatur der Grünen“ faselt, dann verkennt Jens Spahn ganz eindeutig, dass die Klimadiktatur in den nächsten 10 Jahren von einer ganz anderen Ecke aus auf uns zukommen wird: dem Klima selbst nämlich. Das wird uns nicht nur zu extremen Maßnahmen sondern auch in Kriege, in hohe Sterblichkeiten und Nahrungskrisen zwingen.
Wohlstand jetzt nicht zu nutzen, um entgegen zu steuern wird fatale Folgen haben. Den Verlust von Wohlstand in 20 Jahren nämlich, weil uns Klimaflüchtlinge überrennen und Kriege um Wasser und landwirtschaftliche Nutzflächen uns beschäftigt halten werden.
Ja, ich als Individum kann in meinem täglichen Tun auch noch aktiver werden. Aber wir brauchen eine Politik, die mit Gesetzen, Vorgaben und Aktionen massiv gegensteuert. Der Hebel der aktuellen Klimaaktivisten-Bewegung ist im Kapitalismus nicht groß genug. In einem System, in dem 90% der CO2-Ausstöße in ärmeren Ländern oder von den Reichen verursacht wird.
Dass arme Länder in ihrem Aufstreben auf ihr Recht pochen, jetzt auch mal schmutzig sein zu dürfen wie die Industriestaaten in den letzten 100 Jahren ist verständlich. Aber fatal.
Wir brauchen einen dramatischen Wandel.
Ich befürchte jedoch, der wird erst einsetzen, wenn aus den klebenden Aktivisten der „Letzten Generation“ Öko-Terroristen werden, die Raffinieren sprengen, Privatjets vom Himmel holen und Öltänker stranden lassen …
Text vom: 22.11.2022, 11:07 Uhr