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diskussionskultur

Seit 1999 bin ich im Netz unterwegs.
Und es scheint, dass die durch Corona, steigende Benzinpreise und Ukraine-Krieg zunehmend gereizte Diskussionskultur im Netz etwas mit mir macht. Vielleicht liegt es auch am Alter.
Aber ich merke, dass ich keine Lust mehr auf Arschlöcher, Idioten und Uneinsichtige habe. Was dazu führt, dass seit Februar die Liste meiner geblockten Twitter-Hashtags wächst und ich erstmals nach 22 Jahren im digitalen Raum anfange, eben diese oben genannten 3 Arten von Menschen rigeros zu blocken.
Ich hab es satt belehrt, beleidigt und zuweilen aufgrund dargelegter Fakten oder Appelle an den gesunden Menschenverstand kritisiert zu werden.
Die Erde ist nicht flach, Corona tödlich, nicht jede News im Web wahr und der Umgangston zuweilen dermaßen grob, dass ich darauf keine Lust mehr habe.
Ich habe das stets vermieden, auch aus Angst zu viel von der Welt auszusperren. Aber ich merke, dass mir das zunehmend weniger gut tut … Meine Welt wird also kleiner. Zumindest in Social Media. Trotz der Zweifel. Aber es scheint, als seien wir – der kleine, laute Teil der Gesellschaft aus Deppen und Bots mit mir – an einem Punkt angelangt, an dem der öffentliche Platz des Austauschs eher dem Hinterhof einer Bar im Neonlicht als der idealistischen Vorstellung eines Forum Romanums gleicht.
Schade. Dabei hat das Web 2.0 vor 20 Jahren so gut angefangen.

Da frag ich mich, weshalb ich mich auf das Web 3.0 freuen sollte.

( Deprimiert aufgeschrieben nach Diskussionen um Hate-Speech in Serienforen und dem Stummschalten der Hashtags #Tankgutschein und #Corona für 48 Stunden auf Twitter )

Veröffentlicht: 18. März 2022, zuletzt aktualisiert: