Warum du jetzt kein Fahrrad kaufen solltest
In den letzten beiden Jahren stiegen die Preise für Fahrräder in den Himmel. Das könnte sich jetzt trotz der Inflation umkehren. Wie der Markt aktuell läuft, und was daran schief ist.
Wenn ihr euch ein Fahrrad zu Weihnachten schenken wolltet wartet lieber bis Februar 2023.
Das rät Andreas Kirschner, Inhaber einer kleinen Fahrrad-Manufaktur und Marktkenner im Interview auf dem Youtube-Kanal „Felix tests Bikes“.
Daneben liefert Kirschner einige wirklich spannende Einblicke in die aktuelle Lage des Radmarktes. Nach dem Boom in den letzten beiden Corona-Jahren steht der Markt vor einer Konsolidierung. Grund: Die ganzen verspäteten Lieferungen kommen langsam bei den Herstellern an. Derweil allerdings ist der Markt wegen der Inflation rückläufig.
Das könnte sich zu einer schwierigen Situation für manchen entwickeln.
Schön finde ich auch seine Einstellung zur zunehmenden Elektrifizierung des Radmarktes. Klar, ich bin nun Rennrad’ler und es gibt manch Vorteile für die E-Bikes. Aber ich gehe weitgehend mit, wenn Kirschner sagt: „Der Trend muss dazu über gehen, nachhaltigere Fahrräder zu bauen. Die ganzen E-Bikes mit den [geringen] Halbwertzeiten entsprechen nicht der Zeit“, so Kirschner. Und weiter: Man könnte auf all den Strom, all die fragwürdigen Batteriezellen verzichten und hohen Energieaufwände bei der Herstellung verzichten, „wenn man selber tritt“. Gilt wahrscheinlich primär an die jüngeren Käufer gerichtet, die aktuell zu bisweilen fragwürdig hohen Preisen für den Sommer ein E-Bike kaufen …
Kirschner appelliert Räder wieder zu vereinfachen: „Ein Rad muss simpel sein, jeden Tag funktionieren und mit möglichst wenig Elektronik auskommend sowie – vor allem – lange halten“.
Die Industrie sei auf einem falschen Pfad mit ihrem beschleunigten Innovationszyklus, den E-Bikes und zunehmender Elektronik (wie beispielsweise den kabellosen, batteriegestützten Schaltungen).