Gabriele Kantel

Wenn man seit mehr als 20 Jahren in dieses Internet schreibt, dann ist man vielen Menschen begegnet – virtuell, manchmal anschließend sogar in Person. Das „Problem“ an dieser Virtualität ist: man sieht virtuellen Ichs ihr Alter nicht an. Gesundheit, Krankheit, man nimmt manchmal nicht wahr, wenn ihre Stimmen für ein paar Tage nicht auftauchen.

Und dann, irgendwann.
Erreicht einen die Nachricht, dass die Stimmen nicht mehr erklingen werden.

Seit Ende 2000 schreibe und lese ich in diesem Internet – und spezieller: in dieser deutschen Blogosphäre.
Und manch laute, bunte, tolle Stimme nahm bereits Abschied.
Jörg-Olaf Schäfers war so eine. Robert Basic ebenso.

Eine Stimme, die nie in der Blogosphäre zu hören, stets aber irgendwie da war, ist die von Gabi Kantel. Die Frau des bekannten **Schockwellenreiter**s war nie ein aktive Stimme, stets aber eine Präsenz. Von ihr heisst es nun leider Abschied zu nehmen: „Gabriele (Gabi) Kantel ist nach kurzer, aber heftiger Krankheit im Klinikum Neukölln friedlich eingeschlafen”, schrieb ihr Ehemann Jörg heute.

Mein tief Beileid für diesen Verlust, Jörg. Jemandem nach 37 Jahren verabschieden zu müssen ist für mich wenig vorstellbar. Ich kannte Gabi nicht. Ich las nie von ihr. Sprach nie mit ihr. Und doch fühlt es sich an, als wäre da plötzlich eine Lücke. Und ich bin mir sicher, dass diese für mich – so weit, weit entfernt – viel kleiner ist; während sie so unvorstellbar groß für dich, Jörg, Familie und Freunde, sein muss.

Ich wünsche euch viel Stärke! Haltet an den schönen Erinnerungen fest und zieht Kraft aus ihnen. Stimmen mögen verstummen, Präsenz wie Gabis aber werden bleiben – mindestens so lang, wie sich Menschen an sie erinnern. Dieses ist meine Erinnerung an sie.


Text vom 19.04.2024 Uhr

Hi, ich bin Thomas

Seit mehreren Jahren schreibe ich über Mobilität, Technologie und die Digitale Gesellschaft. Wenn du magst erfährst du hier mehr über mich.