Merz zur Einheit: Strengt euch mal mehr an (schon wieder)
Wie peinlich ist Friedrich Merz sich eigentlich selbst?
„Lassen Sie uns eine gemeinsame Kraftanstrengung unternehmen für eine neue Einheit in unserem Land“, sagt der Kanzler in seiner Rede anläßlich des Tags der Deutschen Einheit.
Der Mann, der seit seinem Amtsantritt nur davon spricht, dass wir alle faul sind, uns mehr anstrengen und mehr arbeiten müssten. Der Mann, der am Vorabend der Wahl noch laut in die Welt schrie, dass "links vorbei" sei und alle links-grün Wähler absprach, alle Tassen im Schrank zu haben. Der Mann, der seit Monaten gegen die unteren Schichten in Deutschland hetzt. Der Mann, der mal antrat, die AfD zu halbieren und jetzt vor der Tatsache steht, dass die gesichert rechtsextreme Partei ihn rechts überholt hat.
Merz prangert an, dass die Menschen dem Staat nicht mehr trauen.
Gleichzeitig hat er mit Jens Spahn, Katherina Reiche und Julia Klöckner aber Figuren in der politischen Führungsriege dieses Landes, die mehr als alle anderen verkörperen, weshalb die Menschen dem Staat nicht mehr trauen.
Merz fordert die Deutschen.
Sie sollen mehr vertrauen, mehr leisten, mehr investieren.
Das kann man als Bundeskanzler. Das muss man durchaus auch.
Aber dafür muss man eben auch eine Gegenleistung bringen. Und das tut man nicht, indem man Bürgergeld abschaffen und als Kredit einführen und Pflegegrade runterregeln will, während man die Einbeziehung der Vermögenden in die gesellschafts-sozialen Aufgaben weiterhin ablehnt.
35 Jahre nach dem Mauerfall ist Deutschland so gespalten wie nie. Dabei ist "Ost gegen West" allerdings nicht mehr der Graben entlang dessen wir diskutieren. Es ist Bildung gegen Nicht-Bildung, Angst gegen Ignoranz, Rechts gegen Links, Arm gegen Reich, Bewahren gegen Vorankommen.
Merz erzählt wieder und wieder, dass er einen Plan für Deutschland habe.
Außer den Armen noch mehr Geld wegzunehmen, sehe ich jedoch keinen!?
Merz liefert ein denkbar schlechtes Bild ab, wenn er redet. Denn eines hat er schon deutlich gemacht Jahre bevor er Kanzler wurde: Ihm ist nicht an Kompromissen gelegen. Er ist nicht der Typ, der auf Menschen zugeht. Und deshalb ist seine Aussage von einer "neuen Einigung" auch nicht viel mehr als eine hohle Phrase. Und eine ewige Wiederholung dessen, was er seit 10 Monaten redet, ohne eine Gegenleistung anzubieten: "Liebe Deutsche, strengt euch mal mehr an!".
Das sind nicht die Worte eines Kanzlers, es sind die Worte eines Mannes, der sich als Monarch aufführt. So, wie es Merz in seiner Wirtschaftskarriere eben gelernt hat.
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