Ossi, Wessi, Deutsch
Fast doppelt so viele „Ossis“ fühlen sich auch als solche – verglichen mit „Wessis“, die sich explizit „westdeutsch“ fühlen.
– tagesschau
Wieso sollte es verwunderlich sein?
„Ossi“ ist sozial-schwach besetzt, „Wessi“ sozial-stark. Hinzu kommt die soziale Unterrepräsentierung ostdeutscher Kultur, Geschichte und Erfolgsgeschichten nach einem radikalen Reset vor 30 Jahren.
Ich kann nicht verstehen, wieso man deshalb AfD wählt. Ich kann aber verstehen, wieso man deshalb eine gewisse Identität annimmt.
Was langsam wirklich mal beendet werden muss ist die Opfergeschichte, die Ostdeutsche 30 Jahre nach der Wende gern noch immer erzählen in einem Land, in dem es gemessen an der DDR uns hervorragend geht. Inflation und Co. treffen heute nicht mehr „Ossis“ sondern uns Deutsche in der Gesamtheit hart. Und klar gibt es noch immer ein Einkommens-Ungleichgewicht, aber mir scheint, man vergisst gern, was sich in den letzten 30 Jahren alles getan hat. Kein Dorf im Osten würde heute so aussehen, wenn 1989 nichts passiert wäre …
Text vom 17.10.2023 Uhr