Ostdeutsche Medienkritik
Bei der Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Reportagen über Ostdeutschland gewinnen vier Journalist:innen mit Wurzeln in den alten Bundesländern. Alle sind nach der Wende geboren. Und zumindest einer hat jahrelang für den MDR gearbeitet und seit Jahrzehnten einen Schwerpunkt auf ostdeutsche Geschichte. Trotzdem natürlich bleibt ein bisschen ein „Beigeschmack“, bestätigt es nicht zuletzt ja das stete Vorurteil Ostdeutscher, dass „Geschichte vom (gefühlten) Gewinner geschrieben wird“.
Und natürlich kann man darüber reden, ob man einen Journalismuspreis nun für Handwerk, bedienendes Narrativ oder zwingend der Herkunft eines Journalisten einfließen lassen kann. Oder muss? Dürfen Deutsche jetzt nur mehr über die Gegenden reden, in denen sie aufgewachsen sind?
Zumindest muss man aber die Perspektive hinterfragen dürfen.
Das tut Alexander Teske in der taz.
Einen Punkt übrigens kann man nicht weg diskutieren. Ein Punkt ist höchst problematisch. Denn die Jury unter dem Vorsitz von Sandra Maischberger umfasst 43 Mitglieder – davon nur eine Ostdeutsche. Bitter.
Text vom 18.11.2024 Uhr