Weg mit den Schulnoten in Kunst, Musik und Sport!

Thüringen wagt den Vorstoß und will die Schulnoten in den Fächern Sport, Musik und Kunst abschaffen. Die Entscheidung ist überfällig!

Thüringen will das Schulgesetz reformieren und im Zuge dessen die Noten der sogenannten „Talentfächer“ abschaffen. Während der Bildungsminister Helmut Holter (Linke) den Vorstoß verteidigt, gibt es Kritik – unter anderem (natürlich) von der CDU.

Nun glaube ich prinzipiell nicht an sowas wie „Talent“. Sonst müsste man auch behaupten, dass Deutsch oder Mathe „Talentfächer“ sind, weil Menschen eben mitunter ein besseres Gefühl für Sprache oder Mathematik haben.

Prinzipiell halte ich alles für erlernbar. Es ist eine Frage der Wiederholungen. Auch, wenn manchem eben Dinge leichter fallen.
Mir fiel es aber zum Beispiel immer leichter Texte zu schreiben als mathematische Formeln zu pauken – trotzdem würde ich jetzt nicht von Talent sprechen.

Aber zurück zu meinem eigentlichen Thema:
Ich finde den Vorstoß Noten in Sport, Musik und Kunst abzuschaffen überfällig.

Sowohl in meiner eigenen Schulkarriere als auch die meiner Kinder hielt ich es schon immer für bedenklich Noten auf Werke zu vergeben die einer objektiven Beurteilung nicht standhalten können.
Das ist vor allem eben in den Fächern gegeben.
Wer nach vier Stunden kein Tennis spielen kann ist nicht schlechter – er hatte nur nicht genug Zeit. Oder manchmal schlicht auch kein Elan Tennis spielenzu wollen.
Wer nicht gut zeichnen oder singen kann bekommt eine schlechte Note? Mit welcher Begründung?

Man könnte natürlich verstärkt auf den theoretischen Teil – Farbkreis, Noten, Spielregeln bspw – Noten geben.

Oder – viel besser! – den Ansatz dieser Fächer vollständig ändern.

Sport an Schulen wurde ursprünglich einmal eingeführt um die Bewegung der Schüler zu fördern. Aktuell indes ist es ein Fach, dass bei den Nicht-sportlichen Kids vor allem Stress fördert statt ihnen Freude an Bewegung oder der richtigen Ernährung zu vermitteln.
In Kunst und Musik könnte künftig die Freude am Entdecken der Kultur stehen, statt des Lernens von Maltechniken und Noten.

Ich muss nicht wissen wie ich einen 3/4-Walzer auf Notenpapier schreibe, wenn mir dessen grundlegende Schönheit gar nicht erschlossen wurde.
In Kunst hatten wir neben dem eigenen Zeichnen und Malen natürlich auch Theorie und Kunstepochen. Ein Museum von innen oder auch Moderne Kunst indes haben wir jie gesehen. Hier wäre die Lücke zu füllen.

Aus den „Talentfächern“ mehr „Förderfächer“ zu machen wäre etwas. Kunst und Sport als Fächer haben bei mir eher verhindert mich in meiner Freizeit damit zu beschäftigen, selbst mit Sport anzufangen hat 20 Jahre gebraucht – das kann ja nicht Sinn hinter dem Fach sein?!


Text vom: 15.12.2022, 08:10 Uhr

Hi, ich bin Thomas

Seit mehreren Jahren schreibe ich über Mobilität, Technologie und die Digitale Gesellschaft. Wenn du magst erfährst du hier mehr über mich.