Vogel und Rüsseltier?
Mastodon oder Twitter? Nach dem Drama um die Übernahme Twitters durch Elon Musk wird aus der Frage nach dem Verbleib auf der Plattform fast schon moralisch. Meine Entscheidung.
Vor fünf Wochen hat Elon Musk Twitter übernommen. Und wer bis dahin dachte, dass sich seit März 2022 hin ziehende Übernahme-Spektakel könne nicht getoppt werden, irrte.
Seit Ende Oktober vergeht quasi keine Woche ohne Schlagzeile.
Kündigungen, Kündigungen die zurück genommen wurden. Das ganze Drama um den blauen Haken. Die Wieder-Freischaltung von Donald Trump und anderen, einstmals gesperrten Accounts, inklusive des absurden Kayne-West Zwischenspiels. Man kommt kaum mehr hinterher …
Und zwischendrin fragt man sich: Will ich Teil dieser absurden Shit-Show sein?
Wie steht es um meine „eigene Brand Safety“, wenn sich Firmen abwenden, Rechte die Plattform wieder bevölkern und man sowieso mit der Figur Elon Musk hadert – so, wie ich das sehr stark tue?
Twitter: Over and Out?
Seit 2007 ist Twitter mein bevorzugtes Social Network.
Es ist die Plattform, mit der ich den Tag beginne und ihn beende. Es ist die Plattform, auf der ich mehr Zeit als mit Facebook, Instagram, TikTok und Youtube zusammen verbringe.
Ich habe hier Freunde, Bekannte, Jobs und tolle Diskussionen – inklusive des ein oder anderen Shitstorms, in dessen Mitte ich stand – gefunden.
Ich werde Twitter nicht verlassen. Ich kann es auch gar nicht – aus privaten, wie beruflichen Gründen.
Aber ich merke auch, dass die Nutzungszeit der App für mich nach unten geht.
Dann wäre da noch Mastodon.
Die fediverse-App ist keine Twitter Alternative.
Sie ist eher etwas etwas zwischen Twitter und einem offenen Discord, einem Blog und E-Mail.
„Mastodon fühlt sich so an, als müsste man programmieren können“, sagte Caro Worbs neulich in einer Folge des Podcasts „too many tabs“. Und ja, das stimmt. Mastodon ist Open Source. Und so fühlt es sich an einigen Stellen eben an.
Auf der anderen Seite bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Mastodon in der Nerd-Ecke bleibt. Wordpress ist das meistverbreiteste CMS des Internets und kommt ebenfalls aus einer nerdigen Open Source-Ecke.
Wie ich Twitter und Mastodon künftig trenne
Ich werde in Zukunft sowohl auf Twitter als auch Mastodon unterwegs sein.
Einmal, weil ich Mastodon spannend finde. Einmal, aus beruflichen Gründen. Und, weil viele derer, denen ich seit über einem Jahrzehnt auf Twitter folge, jetzt ebenfalls verstärkt auf Mastodon sind.
Ich werde aber auch zwischen den Plattformen unterscheiden.
Nicht zuletzt, weil ich kein Freund davon bin, mich auf unterschiedlichen Plattformen zu wiederholen und Contents zu spiegeln.
Twitter wird für mich künftig der Kanal für meine berufliche Seite sein, das inkludiert aber auch ein paar Hot Takes, TV, Formel 1 und Politik. Eher der Kanal, um meinen Kopf frei zu hauen.
Mastodon werde ich hingegen eher als den Kanal nutzen, auf den ich Beobachtungen, bisschen privates und Gedanken um meine Hobbies sowie das Thema Rennrad packe.
Mal schauen, wie das so läuft.
Zum Folgen: @gigold auf Twitter und @gigold auf Mastodon.
Text vom: 04.12.2022, 13:43 Uhr