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Komoot wandert von Deutschland nach Italien

Komoot wird von der italienischen Firma 'Bending Spoons' übernommen.
Damit ist die Outdoor-App wohl einigermaßen dem Tod geweiht. Denn Bending Spoons hat es bereits geschafft MeetUp, Evernote und Wetransfer kaputtzuoptimieren. Das Drama um Evernote nach der Übernahme ist fast schon ein eigenes Buch …

Schade um ein schönes kleines, deutsches Digitalunternehmen.
Dem Gründer fehlt nach eigenem Bekunden nach 17 Jahren Betrieb die "Fähigkeit, die Firma weiter wachsen zu lassen". Das klingt für mich nach Finanzproblemen. Am Ende frage ich mich sowieso immer, wieso Plattformen immer weiter wachsen müssen … Für mich persönlich wäre Bending Spoons zumindest nicht die 1. Wahl, wenn mir Produkt und Angestellte noch etwas bedeuten würden. Die erste Maßnahme nach der Evernote-Übernahme beispielsweise war die Entlassung des gesamten Teams. Ich hoffe, den Leuten bei Komoot ergeht es da besser…

Ich plane mit Komoot meine Radtouren und finde die Kombination aus guten Daten und Nutzer-Empfehlungen sowie –Bildern hervorragend, um zu sehen wie die Gegend und Fahrbahn aussieht.

Bending Spoons hat sich die Daten sicherlich ein bisschen was kosten lassen; der Kaufpreis ist nicht öffentlich – nicht zuletzt wohl auch, um zu sehen, wie gut oder schlecht es Komoot wirklich geht. Für 2023 wies die Firma immerhin 2,5 Mio Euro Gewinn bei einer Bilanzsumme von 19,4 Mio aus – das ist jetzt kein Überflieger, aber auch nicht schlecht dafür, dass man eine Plattform anbietet für die Nutzer:innen nicht zahlen müssen aber können.

Ein kleiner Trost: Alles bleibt in Europa.

Alternativen für die Bike-Routenplanung sind Veloplanner aus Polen, cycle.travel aus UK, Cyclers und Locusmap aus Tschechien, sowie Bikerouter und Naviki aus Deutschland. All diese Tools sind gute Routenplaner, an ihnen vermisse ich jedoch, was ich an Komoot richtig schätze: Die unkomplizierte Synchronisation zu meinem Garmin. Und, dass Nutzer:innen eigene Segmente markieren und Fotos hochladen können, um so schöne, gute oder schlechte Abschnitte einer Route zu kennzeichnen. Auf diese Weise kann man Routen nach Erfahrungen anderer einfach anpassen.

Kommentare

  • Komoot ist schon seit langem "kaputtoptimiert". Spätestens seit man damit anfing, Touren per Algorithmus erstellen zu lassen. Ab da war nämlich klar, worum es Komoot wirklich geht: Wachstum um jeden Preis. Von dem halbgaren Premium-Abo will ich jetzt gar nicht reden...

    Zum Glück gibt es genügend bessere Alternativen. Insofern... Kein Verlust. Ich hab ehrlich gesagt auch nie verstanden, warum Komoot so beliebt ist.

  • Ich plane meine Routen immer selbst – und finde das bei Komoot eben super einfach & die Synchronation mit meinem Garmin-Gerät funktioniert im Hintergrund. Das ist der Grund. "Kein Verlust" ist immer ein bisschen harsch zu den zufriedenen Nutzern – könnte man für jeden Dienst am Ende argumentieren, weil es zu allem Alternativen gibt. 😉

  • Wirklich schade. Die Fotos und Bewertung von straßenabschnitten ist wirklich gold Wert. Hoffen wir dass es bald Alternativen gibt, ich gehe davon aus dass komoot in spätestens einem Jahr nicht mehr nutzbar ist.

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