Ein einzelnes Buch habe für die Trainings großer Sprachmodelle wie Metas Llama im Verhältnis so wenig Wert, dass es gar keine Rolle spiele, ob Meta es illegal genutzt habe (oder nicht). Daher hätte man auch gar keine Rechte verletzt.
Mit dieser Strategie versucht sich Meta den Klagen einiger Autoren zu entziehen. Der Konzern hatte Tausende Bücher über die illegalen Portale Z-Library and LibGen geladen & ohne Genehmigung der Autoren und Verlage für das Training seiner KI genutzt hat.
Joost de Valk, Erfinder des wohl meistverbreiteten WordPress-SEO Plugins Yoast "bereut" ein wenig und schreibt in einem Artikel (via):
We […] helped normalize quantity over quality. […] That led to a flood of articles that […] didn’t always add real value. […] We […] helped normalize quantity over quality. […] Publish often and optimize hard? That approach is outdated. […] The focus has shifted from more content to better content.
Ich würde behaupten, "more" war nie besser als "besser" – und man kann sich natürlich streiten, was "besser" nun wieder bedeutet. Am Ende schreibt ihr nicht für Roboter, sondern Menschen. Nichts ist schlimmer als sinnlos gestreckte Artikel, wenn man mit Google auf der Suche nach einer Problemlösung ist. Nichts ist schlimmer als SEO-optimierter Sprech, wenn man einen kleinen Erlebnisbericht liest.
ZEIT Feuilletonist Jens Jessen seziert Skibidi Toilet und erkennt darin klassischen Surrealismus. In Skibidi steckt dick und fett auch Machinima. Sehr feines Stück: „Wenn man als Eltern sieht, dass Kinder diese Clips gucken, sollte man sich freuen“, sagt Jessen – sieht in den späteren Episoden und der Rückkehr in den Mainstream etwas Trauriges.
"Gemini von Google wird uns praktisch zerstören", sagt Dennis Ballwieser, Chefredakteuer der Apotheken-Umschau. Und weiter: "Portale, die auf Reichweite abzielen, sind tot. […] Dieses Geschäftsmodell [mit Website-Traffic Geld zu verdienen], das jetzt seit 20 Jahren funktioniert hat, ist zu Ende."
Ballwieser hat Recht.
Wer sich als Website-Betreiber bisher auf Google verlassen hat, sollte dringend sein Geschäftsmodell überdenken.
Seit ChatGPT im November 2022 aufgetaucht ist wird klar: Large Language Modelle (LLM) zerstören den Web-Traffic und die traditionelle Suche. Auch wenn Sprach-Modelle wie ChatGPT eigentlich keine Suchmaschinen sind, nutzt eine zunehmende Zahl Menschen es so. Hinzu kommen junge Menschen, die eher visuelle Ergebnisse wollen statt Linklisten, weshalb YouTube und TikTok im Alltag heute schon eine massive Zahl von Suchanfragen beantworten. Und jetzt tritt Google mit Gemini und seiner Suchanfragen-Zusammenfassung in die gleichen Fußabdrücke. Dabei ist Googles Zug nur konsequent: das Unternehmen wurde nie als Suchmaschine entworfen, das Menschen Linklisten präsentiert. Im Gegenteil, Google wollte von Anfang an eine Antwortmaschine sein.
Wir erleben einen massiven Shift im Verhalten, wie wir Inhalte Suchen und Entdecken.
Das war ein Grund, weshalb ich UberBlogr vor drei Jahren gegründet habe: Um Blogs und Inhalte leichter entdecken zu können. Weil (kleine) Webseiten aus unserem Alltag verschwinden werden.
Googles neue Zusammenfassung zeigt schon wenige Wochen nach ihrer Einführung einen negativen Trend im Webtraffic: In den USA beklagen Verlage einen deutlich spürbaren Traffic-Verlust. Besonders stark betroffen sind dabei die Angebote, die bisher von Google oft am meisten profitiert haben: Nischenblogs aus Bereichen wie Reisen, Kochen oder Heimwerken.
Seit dem Auftauchen von ChatGPT erkläre ich Kunden im Marketing-Bereich, dass die wichtigste Aufgabe einer Website künftig ist, den Large Language Modellen die besten Futter-Happen anzubieten, damit die nicht von anderen, sondern von der Unternehmens-Website lernen. Suchmaschinen-Optimierung ist gestern, LLM-Optimierung ist heute.
Für Websiten, die von Traffic leben indes wird der Kampf noch schwerer. Sie müssen sich andere Modelle ausdenken und stehen dabei vor der Herausforderung, dass ihnen sowohl Social-Media-Plattformen und LLMs Traffic wegnehmen, als auch jetzt die Monopol-Suchmaschine Google.
Wir stehen nach 20 Jahren erneut vor einem krassen Shift, wie wir das Internet nutzen.
Für kleine Webseiten und das Indieweb sehe ich vor allem die Chance sich zu verbinden und eigene Angebote zum Entdecken anzubieten. Das ist ein Grund, weshalb ich vor drei Jahren UberBlogr gegründet habe. Das ist ein Grund, weshalb ich Angebote wie Rivva liebe. Es sind Projekte, die uns jenseits der Giganten die Möglichkeit geben, Inhalte und wirklich Neues zu entdecken.
Kommt das Social Media Verbot für Jugendliche auch in Deutschland?
Im Koalitionsvertrag von CDU und SPD betont man die Wichtigkeit von Medienkompetenz. Konkrete Maßnahmen, wie man diese stärken will hingegen – oder auch nur den Gedanken, eben diese stärken zu müssen – bleibt man schuldig.
Stattdessen will man "die Auswirkungen von Bildschirmzeit und Social Media-Nutzung auf Jugendliche schnellstmöglich wissenschaftlich bewerten" und darauf aufbauend ein Maßnahmenpaket zur Stärkung von Gesundheits- und Jugendmedienschutz erarbeiten.
So, wie ich die CDU kenne läuft das auf ein Jugendverbot für Social Media hinaus. Allein, dass die CDU einen erneuten Anlauf für Vorratsdatenspeicherung und Leistungsschutzrecht in den Koalitionsvertrag schreibt ist schon eher obsessives Verhalten als Rationalität. Beide Vorhaben hatten deutsche und europäische Gerichte bereits mehrfach kassiert.
Was spannend sein wird, sind die Diskussionen um den Schutz der Jugend in Social Media. Die Diskussion gipfelte in Australien in einem Verbot von Social bis 16 Jahre (tritt Ende des Jahres in Kraft) und Frankreich drückt auf europäischer Ebene ordentilch für ein solches Verbot. Auch in den USA werden entsprechende Diskussionen heiß geführt.
Ich halte von Verboten in diesem Bereich wenig. Eine konsequentere Handhabung gegen die Plattformen & Online-Hass sowie -Belästigung sowie die Stärkung von Medienkompetenz in jungen Jahren wären nach meinem Empfinden eher eine Lösung, als etwas bis 16 zu verbieten und dann zu meinen, die Kompetenz sei von einem auf den anderen Tag da.
Jede Star Trek-Serie hat ihr eigenes "Kürzel" unter Fans. TOS, TNG, DS9, … Star Trek Discovery ist eigentlich STD, aber trägt unter Fans auch den Spitzname "DISCO". In der Serie tragen bspw. auch Crew-Mitglieder Freizeit-Shirts auf denen DISCO steht (in meinem Schrank hängt auch eines). Wieso also mussten wir bis jetzt warten, dass jemand das Star Trek-Theme mal als DISCO-Disko-Version bringt?
YouTube-Nutzer Craven In Outer Space to the rescue! Heraus kommt eine funky kleine Nummer, die eine Mischung aus Star Trek-Original-Theme, Captain Future und Discovery ist. Groovy, wie wir alten Menschen sagen.
Leute, ihr braucht in eurem Blog wirklich keine KI-Bilder!
Hört endlich auf damit. Es ist einfach Schlimm.
Wenig törnt mich mehr ab, als wenn ich einen persönlichen Beitrag oder eine Meinung lesen soll, die von einem billig-generischen KI-Bildchen begleitet wird …
Die UCI Kino-Kette zeigt für Schulklassen bis zum Start der Sommerferien jetzt vormittags den Film Schindlers Liste kostenlos (nach Anmeldung). Gehört verbreitet & von Schulklassen genutzt. Dummerweise ist das UCI hier verkehrstechnisch schlecht angebunden für Schüler … und dann ist natürlich noch die Frage, ob eine Schule so einfach einen "Wandertag" einlegen kann; leider.
Komoot wird von der italienischen Firma 'Bending Spoons' übernommen.
Damit ist die Outdoor-App wohl einigermaßen dem Tod geweiht. Denn Bending Spoons hat es bereits geschafft MeetUp, Evernote und Wetransfer kaputtzuoptimieren. Das Drama um Evernote nach der Übernahme ist fast schon ein eigenes Buch …
Schade um ein schönes kleines, deutsches Digitalunternehmen.
Dem Gründer fehlt nach eigenem Bekunden nach 17 Jahren Betrieb die "Fähigkeit, die Firma weiter wachsen zu lassen". Das klingt für mich nach Finanzproblemen. Am Ende frage ich mich sowieso immer, wieso Plattformen immer weiter wachsen müssen … Für mich persönlich wäre Bending Spoons zumindest nicht die 1. Wahl, wenn mir Produkt und Angestellte noch etwas bedeuten würden. Die erste Maßnahme nach der Evernote-Übernahme beispielsweise war die Entlassung des gesamten Teams. Ich hoffe, den Leuten bei Komoot ergeht es da besser…
Ich plane mit Komoot meine Radtouren und finde die Kombination aus guten Daten und Nutzer-Empfehlungen sowie –Bildern hervorragend, um zu sehen wie die Gegend und Fahrbahn aussieht.
Bending Spoons hat sich die Daten sicherlich ein bisschen was kosten lassen; der Kaufpreis ist nicht öffentlich – nicht zuletzt wohl auch, um zu sehen, wie gut oder schlecht es Komoot wirklich geht. Für 2023 wies die Firma immerhin 2,5 Mio Euro Gewinn bei einer Bilanzsumme von 19,4 Mio aus – das ist jetzt kein Überflieger, aber auch nicht schlecht dafür, dass man eine Plattform anbietet für die Nutzer:innen nicht zahlen müssen aber können.
Ein kleiner Trost: Alles bleibt in Europa.
Alternativen für die Bike-Routenplanung sind Veloplanner aus Polen, cycle.travel aus UK, Cyclers und Locusmap aus Tschechien, sowie Bikerouter und Naviki aus Deutschland. All diese Tools sind gute Routenplaner, an ihnen vermisse ich jedoch, was ich an Komoot richtig schätze: Die unkomplizierte Synchronisation zu meinem Garmin. Und, dass Nutzer:innen eigene Segmente markieren und Fotos hochladen können, um so schöne, gute oder schlechte Abschnitte einer Route zu kennzeichnen. Auf diese Weise kann man Routen nach Erfahrungen anderer einfach anpassen.