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Das Buch ‚Der Salzpfad‘ von Raynor Winn habe ich letztes Jahr aus einer Laune heraus gelesen. Leicht könnte man es als eines dieser sagenhaft schlimmen Motivationsbücher im Stile eines Das Café am Rande von Irgendwas abtun. Aber dieses Buch ist mehr. Es ist ein Buch über Existenzangst, den Wert des Wenigen und übers Wandern. Ein Buch, dass ich kaum aus der Hand legen und mit dem in der Hand ich direkt loswandern wollte.
Ich nutze das Wort ungern, weil es abgedroschen ist, aber ich fand es wirklich inspirierend.
Raynor Winn ist keine poetische Schriftstellerin, aber eine ehrliche Haut. Sie schreibt Gedanken, die mir wirklich hängen blieben. Mit ihrem kranken Mann wandert sie die Westküste Englands ab – auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, nachdem die beiden ihr Haus verloren haben. Eine wahre Geschichte. Und deshalb auch in einer gewissen Weise so viel Wert. Einer der Gedanken blieb deutlich in mir hängen: auf dem „South West Coast Path“, den sie entlang wandern, treffen sie natürlich auf andere Wanderer, die ihr normales Leben für ein paar Wochen aufgeben und dreckig und abgenutzt auf eine Art Pilgerreise gehen. Kaum aber eröffnen die Winns, dass sie nicht nur wandern, sondern auch obdachlos sind, gehen die „Wohlstandswanderer“ auf Abstand. Macht man die Reise also, weil man kann, ist es gut. Weil man „muss“, ist es schlecht? Die Menschen auf dem Pfad sind gleich, und doch nicht.
Das 2. Buch über eine Wandertour in Irland habe ich übersprungen. Aktuell lese ich aber Winns 3. Buch: Überland über ihre Reise vom Norden Schottlands in den Süden.
Man merkt, dass es hier weniger existenziell ist, die Reise nach der Corona-Pause unternommen wurde und Winn mittlerweile eher ein bisschen poetischer unterwegs ist, trotzdem aber bleibt es eine spannende Reise – und wieder habe ich beim Lesen direkt Lust, selbst auf Wanderschaft zu gehen.
Der Erfolg von „Der Salzpfad“ besteht darin, dass es nicht nur jede Menge Leser gab, die das Buch aus Motivationsgründen lasen. Es gab auch einen neuen kleinen Wanderboom.
Nur folgerichtig also, dass es nun eine Verfilmung gibt. Und die hat zwei Schauspieler in den Hauptrollen, die ich sehr doll in meinem Herzen trage: Gillian Anderson und Jason Isaacs! Ach, wie wunderbar.
Das klingt nach einem wunderbaren „Sonntag Nachmittag auf der Couch“-Film, auch wenn er jetzt erstmal im Kino kommt.
Der Instagram-Account @looneytunes_backgrounds veröffentlicht Hintergründe aus den guten alten „Bugs Bunny Show“-Folgen ohne Charaktere. … ich habe jetzt neue Hintergründe für meine Teams-Calls. /via
/ #Was mach‘ ich denn den ganzen Tag?
Wie schon vor einem Monat ist die Frau auf Arbeitsreise und für mich ist ein normaler Home-Office, an dem ich Präsentationen baue, über deren Inhalt ich nichts verraten darf und in Meetings sitze, die diese Präsentationen besprechen. 😂 Bisschen ist trotzdem los …
06:00 Kurz aufstehen, die Kids wecken – Kind3 hat ausnahmsweise mal verschlafen und eilt deswegen panisch Richtung Dusche. Kind2 verweilt krank Zuhause. Ich, leg mich nochmal hin.
08:45 Weckerbimmeln. Gut geschlafen. Mein Whoop Trackingdings weisst zum ersten Mal seit langer Zeit wieder einen Erholungswert im grünen Bereich auf – 74%. Na, wenigstens was, wenn Mann schon allein schläft.
09:15 Arbeitsrechner auf. Die gestrige Nachricht, dass ich nächsten Mittwoch ein Management-Meeting vorbereiten muss, wirbelt die Planung für die nächsten zwei Tage durcheinander. Statt mich in die Strategie-Planung fürs nächste Jahr vertiefen zu können, bereite ich die kommenden Tage andere Themen auf … Erste Abstimmungen stehen schon für heute im Kalender.
Aber erstmal noch Frühstück…
11:00 Abstimmungs-Call für das oben erwähnte Meeting. Überraschenderweise mit Kunde, vielleicht hätte ich vorher nochmal auf die Einladung schauen sollen – haha. Aber wir sind ja trotzdem „unter uns“, geht also.
11:40 Hunderunde. Im Gegensatz zu den letzten beiden Tagen, an denen es quasi immer dann regnete, wenn ich Zeit hatte, scheint heute die Sonne. Wird also eine größere Runde. Den Hund und meinen Vitamin-D-Haushalt freut es.
Auf den Ohren habe ich den tollen Podcast von Thorsten Ising mit Thomas Pyczak zum Thema strategisches Storytelling. Der hat mich dermaßen begeistert, dass ich nach dem Heimkommen direkt Thomas‘ Buch Talk! gekauft habe und kurz darin stöbere, während ich auf den nächsten Call warte.
13:30 Ein Briefing-Call zu einem Projekt Ende April nächsten Jahres. Weil es wenig zu sehen und viel zu erklären gibt, ich aber nur Zuhören muss, nutze ich die Zeit nebenher aufzuräumen … Dann gibt es den Rest der gestrigen Süßkartoffel-Kokos-Suppe nach einem Rezept von HelloFresh. Und schließlich bereite ich – weil es geht – schon einmal das Hühnerfrikassee für heute Abend vor.
15:30 Call vorbei, der nächste steht in 30 Minuten an … ich stöbere nochmal im neuen Buch.
16:30 Noch zwei Calls. Einer nochmal zum Meeting nächsten Mittwoch. Der andere ist die Übergabe des strategischen Konstruktes eines Content-Kampagne ans Kreativteam. Wer keinen Sinn hinter dem eben Gelesenen erkennen kann, der macht wahrscheinlich ehrliche Arbeit. Trotzdem finde ich meinen Job immer noch gut, auch wenn er zu 80% rein digitale Dinge erschafft.
Währenddessen kommt Kind3 nach Hause, mit der Mission: „Ich muss Kekse backen!“ Offenbar ist morgen Kuchenbasar. Also gehen die beiden Kids in den Dorfsupermarkt und besorgen Butter und Mehl, weil ich Letzteres gestern für Pancakes aufgebraucht habe …
18:00 Fertig für heute. Rechner zu. Hund angeleint und ebenfalls noch einmal in den Dorfsupermarkt – morgen ist Nikolaus, und auch wenn die beiden Kinder im Haus mit fast 19 und schon 16 eigentlich viel zu alt für den erfundenen Mann sind, der Süßigkeiten in die Schuhe stopft, spiel ich ihn. Wir sind halt alle Kinder.
Auf dem Weg den neuen „1 plus 1“-Podcast auf den Ohren, in dem sich Jan Ullrich und Tim Mälzer treffen.
19:00 Ich verziehe mich ins Schlafzimmer, während Kind3 die offene Küche im Wohnzimmer unter Beschlag hat und Kendrick Lamar durch die Wohnung schallt … Dieser Text entsteht. Danach werde ich das Hühnerfrikassee schlemmen, mich auf die Couch setzen und den Abend ziehen lassen.
Irgendwann gegen 21 Uhr werde ich die 100. Ausgabe meines kleinen Social-Media-Newsletter schreiben, danach die Schuhe der Kids befüllen und noch einmal mit dem Hund kurz ums Schloß gehen (wir wohnen jetzt seit 1,5 Jahren hier – fühlt sich noch immer herrlich an, sowas zu sagen), bevor ich mich ins Bett verziehe.
Fast, zumindest. Zwei Rennen vor dem Ende der Saison schnappt sich Max Verstappen die Fahrer-Weltmeisterschaft und krönt sich zum 4x zum Champion. Damit zieht er gleich mit Vettel – und für nächstes Jahr könnte es, wie bei Vettel nach 4 Titeln, dann tatsächlich sehr viel anders aussehen.
Dass Lando Norris direkt im Jahr seines 1. Sieges auch Weltmeister wird, war von Anfang an im Grunde nur eine Fan Fiction. Aber eine, die ich als McLaren- und Norris-Fan durchaus gern gelesen habe.
Das Wieder-Erstarken von McLaren so zu sehen hat unheimlich viel Freude bereitet. Dass „mein“ Team jetzt auch noch immer eine realistische Chance hat, sich den Konstrukteurstitel zu holen ist weniger Fan Fiction – und wunderbar.
Die Saison war ein tolles Drama, die viel Freude gemacht hat.
Mit Autos, die sich für die kommende Saison nicht dramatisch ändern sollten, haben wir für nächste Saison mit Ferrari, RedBull und McLaren drei bärenstarke Teams im Kampf um die Spitze.
Schauen wir mal.
Jetzt also noch einmal „Kopf runter“, und Daumen drücken für McLaren. Und dann ein paar Wochen Pause … 24 Rennen pro Saison sind auch als Fan durchaus Arbeit.
Es gibt in Seinfeld (und dann weitergeführt in Curb Your Enthusiasm) den Gag, dass George Costanza einen Führer für öffentliche Toiletten veröffentlicht, und dadurch reich wird. Nun, Flush ist der feuchte Traum von George. Eine App, die öffentliche Toiletten weltweit auflistet.
/ #Weil Die Linke in der kommenden Bundestagswahl wohl nicht mehr über 5% kommen wird, starten Gregor Gysi, Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow jetzt die „Mission Silberlocke“ - alle drei wollen um Direktmandate in Berlin, Rostock und Erfurt kämpfen. Gysi warnte, dass durch den Nicht-Einzug von Linke-Politikern keine ostdeutschen und linken Stimmen mehr im Bundestag zu hören wären, der in der kommenden Wahl einen deutlichen Rechtsruck bekommen wird.
/ #Bei der Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Reportagen über Ostdeutschland gewinnen vier Journalist:innen mit Wurzeln in den alten Bundesländern. Alle sind nach der Wende geboren. Und zumindest einer hat jahrelang für den MDR gearbeitet und seit Jahrzehnten einen Schwerpunkt auf ostdeutsche Geschichte. Trotzdem natürlich bleibt ein bisschen ein „Beigeschmack“, bestätigt es nicht zuletzt ja das stete Vorurteil Ostdeutscher, dass „Geschichte vom (gefühlten) Gewinner geschrieben wird“.
Und natürlich kann man darüber reden, ob man einen Journalismuspreis nun für Handwerk, bedienendes Narrativ oder zwingend der Herkunft eines Journalisten einfließen lassen kann. Oder muss? Dürfen Deutsche jetzt nur mehr über die Gegenden reden, in denen sie aufgewachsen sind?
Zumindest muss man aber die Perspektive hinterfragen dürfen.
Das tut Alexander Teske in der taz.
Einen Punkt übrigens kann man nicht weg diskutieren. Ein Punkt ist höchst problematisch. Denn die Jury unter dem Vorsitz von Sandra Maischberger umfasst 43 Mitglieder – davon nur eine Ostdeutsche. Bitter.
Das Three Peaks Bike Race ist eins der bekanntesten Ultracycling-Radrennen. Mehr als 2.000 Kilometer, von Wien nach Süd-Frankreich bzw. Süd-Spanien. Die Doku Three Peaks & In Between nimmt uns 2020 an der Seite von Jana Kesenheimer mit, die das Rennen 2021 schließlich in der Frauen-Wertung für sich entscheiden konnte.
/ #Auf rundedrehen.de findet man als Radfahrer eine Sammlung von Group Rides – also Gruppen-Ausfahrten – aus aller Welt auf einer Karte, mit allen wichtigen Infos. Als Extra gibt es zudem eine Sammlung von Cafés und Radläden.
/ #Gabo Island ist eine kleine Insel vor der australischen Küste. Auf ihr gibt es Pinguine und einen Menschen, der sich um den 160 Jahre alten Leuchtturm kümmert. Klingt in diesen Zeiten nach einem Traumjob. Sandy Duthie hat ihn jetzt – ein Besuch.
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