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Elon Musk. Reichster Mensch der Welt. Berater und Best-Buddy des künftigen US-Präsidenten. Typ, der regelmäßig im Austausch mit Wladimir Putin steht. Mensch, der mit Tesla den weltweit wertvollsten Autohersteller und mit SpaceX den aktuell größten Raketenhersteller der Welt kontrolliert. Bro, der es in den vergangenen 2 Jahren geschafft hat, aus Twitter eine Plattform zu machen, die rechtsradikale Narrative fördert. Arschloch.
Naja, Elon Musk halt. Ebendieser hat nun in der WELT eine Bühne bekommen, um die AfD als einzige Rettung für Deutschland zu bezeichnen.
Sie [die AfD] spricht die aktuellen Probleme an – ohne die politische Korrektheit, die oft die Wahrheit verdeckt. Die Darstellung der AfD als rechtsextrem ist eindeutig falsch, wenn man bedenkt, dass Alice Weidel, die Vorsitzende der Partei, eine gleichgeschlechtliche Partnerin aus Sri Lanka hat! Klingt das für Sie nach Hitler? Ich bitte Sie! – Elon Musk in seinem WELT-Kommentar
Glückwunsch zu dem Coup d’état auf das, was wir bisher als angemessen für den Wahlkampf erachtet haben, lieber Springer-Chef Mathias Döpfner und WELT-Chef Ulf Poschardt.
Springers „BILD für Gebildete“ hat damit einen Tabubruch erbracht, der nicht nur die Redaktion des Blatts in Aufruhr versetzte und die Meinungs-Chefin Eva Marie Kogel zum Rücktritt bewegte.
Noch am Freitag hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Musk für eine „Einmischung in den Wahlkampf“ kritisiert, weil der Tech-Bro seine These, die AfD sei der letzte Funke Hoffnung für Deutschland, bereits Tage zuvor auf X gestellt hatte.
Döpfner und Poschard sehen sich auch nach der breiten Kritik an der Veröffentlichung im Recht.
Zwei Männer in Deutschland und Elon Musk an ihrer Seite kämpfen für die freie Meinungsäußerung.
Natürlich darf die WELT einen solchen Kommentar veröffentlichen. Das nennt sich Pressefreiheit.
Am Ende hilft es, die Zeitung endgültig ins rechte Milieus einordnen zu können. Weit rechts Außen.
Auf der anderen Seite hat Musk eben den schönsten AfD-Werbetext geschrieben, den man sich als vom Verfassungsschutz beobachtete Partei und selbstgefälliger Anhänger ebendieser Partei es sich nur wünschen kann. Damit instrumentalisiert sich die WELT und begeht einen Schulterschluss mit einer Partei, die demokratiefeindliche Ziele hat. Kann man machen … Es ist die Radikalisierung einer Medienmarke zu einem deutschen Fox News (nicht vergessen: WELT ist auch ein Nachrichtensender).
LinksWeshalb sich Fake News schneller, weiter und besser verbreiten?
Weil sie so schön einfach sind. Die Wahrheit indes ist es leider nicht.
“Wenn man z. B. eine wahre Geschichte in der Zeitung oder in einer akademischen Arbeit oder was auch immer schreiben will, muss man so viel recherchieren. Das ist sehr schwierig. Das kostet viel Zeit, Energie und Geld. Wenn man eine Fiktion schreiben will, ist das die einfachste Sache der Welt. Die Wahrheit ist auch oft sehr kompliziert, weil die Realität sehr kompliziert ist. Dagegen können Fiktion und Fantasie so einfach wie möglich gestaltet werden. In den meisten Fällen mögen die Menschen einfache Geschichten, während die Wahrheit ist oft schmerzhaft ist. Ob man nun an die Wahrheit über ganze Länder oder die Wahrheit über Einzelpersonen denkt, die Wahrheit ist oft unschön. Sie ist schmerzhaft.“
– Yuval Noah Harari
Die Wahrheit hat es schwer.
Spannendes Interview mit Harari über die Wahrheit, Algorithmen, KI und unsere Beziehung zu all dem.
Lange, bevor es YouTube gab, in den jungen 2000er Jahren, machten Gabe McIntyre & Gabe Bauer eine Website namens XOLO.TV. Mit Videokamera und kreativen Ideen zogen die beiden durch die Niederlande und drehten, was Menschen heute so auf YouTube und TikTok hochladen: Vlogs aus dem Alltag, mit mal mehr, mal weniger interessanten, privaten oder lustigen Dingen.
2006 luden MINI und seine damalige Agentur diese beiden Jungs zur Automesse AMI nach Leipzig ein. Und weil ich im Jahr zuvor für BMW schon das „IAA Blog“ zur Automesse in Frankfurt gemacht hatte, kam ich auch mit. Als inoffizieller Aufpasser, Übersetzer und Maskottchen.
2006 im April lernte ich in ein paar Tagen auf die Weise nicht nur meine künftige Heimatstadt Leipzig kennen (wir hatten uns zum damaligen Zeitpunkt bereits entschieden hier herzuziehen), sondern auch, wie man Webvideo-Produktionen schaukelt, wie man Influencer vor Ort managed und wie man Leipzig berühmtesten Blitzer auf der Maximilianallee findet.
Während der anderthalb Wochen vor Ort haben wir jede Menge Quatsch gemacht. Einen Heist-Movie-Trailer gedreht, ein Avoid Potholes Game-Video und ein paar Messe-Berichte. Meine Performance vor der Kamera habe ich schon aus damaliger Perspektive eher als cringe empfunden, spaßig war das trotzdem (und hat mir schon frühzeitig im Video-Zeitalter geholfen zu wissen, dass ich eher hinter als vor eine Kamera gehöre).
Mein echtes Highlight allerdings war ein Besuch an einem Nicht-Auto-Stand auf der Messe, der heute auf TikTok wohl das Potential für ein Meme hätte:
Zwei Drittel der weltweit hergestellten Festtagsdeko kommt aus einer einzigen Stadt in China. Yiwu ist eine Einöde, wenn es um die geografische Beschaffenheit geht, doch die Hochburg des kommerziellen Feierns. Ein Besuch
/ #Mit #Wrapped hat Spotify quasi die Mutter aller App-Rückblicke erschaffen. Dieses Jahr gab es tatsächlich weniger Hype, dafür mehr Backlash. Aber das soll natürlich nicht aufhalten, das hier auch im Blog zu dokumentieren.
Mein Wrapped der letzten Jahre.
Nachdem es im letzten Jahr recht viel deutsche Musik im Jahresverlauf gab, ist es diesmal breit gemischt. Insgesamt hab' ich 6.000 Minuten mehr mit Musik verbracht, das Meiste davon offenbar im Café Del Mare- und Smoot Chillout-Mix, denn mein Top-Künstler ist "Pomplamoose":https://www.pomplamoose.com mit einem wunderbaren Café-Sound, der hier gern während Focus-Arbeitszeit läuft.
Bei meinen Podcasts hat sich nicht viel getan. "Trek am Dienstag" hat "Haken Dran" als Top-Podcast abgelöst, vor allem, weil ich sehr viele alte Folgen des Trek-Podcasts gehört habe, nachdem ich TOS als Re-Run geschaut habe. "Fest und Flauschig" höre ich indes eigentlich gar nicht mehr in den letzten Monaten, bin gespannt wie die Liste dann 2025 aussieht.
2024 |
2023 |
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41.400 Minuten | 35.736 Minuten |
Top Songs | |
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Top Künstler | |
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Top Podcasts | |
15.085 Minuten (in 2,4-facher Geschwindigkeit) | |
Wie schrieb ich letztes Jahr: Ich schäme mich für Nichts – und Alles. Noch immer wahr.
Durch Zufall auf 3sat zu Beginn der Reisedokumentation ‚weit‘ von Gwendolin Weisser und Patrick Allgaier gekappt. Die beiden haben sich 2013 in Richtung Osten aufgemacht – als Wanderer, Tramper, Schiffsreisende. Und sind im Sommer 2016 aus dem Westen wieder in die Heimat zurück gekommen. Einmal um die Welt in drei Jahren. Inspirieren. Bis Ende Januar 2025 noch in der Mediathek.
/ #Das Jahresende bringt traditionell eine Menge Prognosen hervor. Ich kann mich dem natürlich nicht entziehen – und wage jedes Jahr ebenso eine Einschätzung. Dabei geht es mir weniger um „mutige Thesen“, sondern Themen, bei denen ich Entwicklungen und notwendige Fokussierung sehe.
Wir verbringen mehr Zeit in Social Media als je zuvor. Das zwingt die Plattformen, uns ständig Neues zu präsentieren. Gleichzeitig führen wir zunehmend Gespräche nur noch in privaten Räumen, während künstliche Intelligenz das Internet überflutet und uns zwingt, nach unberührten Räumen zu suchen, in denen wir wahre, menschliche Geschichten finden können. Das wird das Jahr 2025.
Die Social-Media-Landschaft wird ihren Mittelweg zwischen Authentizität und KI-Überfluss finden müssen. Wir werden 2025 mehr Nischen-Communities und Plattformen sehen. Und Unternehmen werden für sich final die Frage beantworten müssen, was eigentlich intelligentes Engagement ist und was nun zählt: Qualität oder Quantität? Vor allem in Deutschland werden Media- und Produktionsbudgets unter Druck geraten, die manches Unternehmen allein schon aus diesem Grund dazu zwingen, seine Strategie auf tiefere Verbindungen mit dem eigenen Publikum zu fokussieren. Nutzer sehnen sich indes nach Inhalten, die Wert haben und nicht für den Algorithmus produziert wurden.
Egal, wie der 19. Januar 2025 in den USA verstreichen wird – ob TikTok nun in den USA verboten wird oder nicht –, 2025 wird für Bytedance und seine App kein ruhiges Jahr. Die App steht auch in Europa unter Beobachtung. Rutscht der Markt in den USA tatsächlich weg (woran ich noch immer nicht glauben mag), wird das weltweit Konsequenzen haben. Zum einen schauen andere Staaten durchaus auf den Vorgang in den USA. Zum anderen wird das Fehlen von US-Creators einen wesentlichen Einfluss auf Trends und Netzkultur haben – YouTube Shorts könnten von einem Verbot am meisten profitieren, wenn es YouTube richtig anstellt.
Australien hat im November für viele gehobene Augenbrauen gesorgt, als die Regierung binnen weniger Tage ein Gesetz für ein Social-Media-Verbot für Jugendliche unter 16 Jahren beschlossen hat. Jetzt haben die Plattformen bis Ende nächsten Jahres Zeit, dieses umzusetzen – wie die Altersverifizierung aussehen wird, ist indes noch vollkommen unklar.
Andere Länder werden sich die Fortschritte in Australien genau anschauen. In den USA haben diverse Bundesstaaten wie Florida bereits föderale Jugendverbote für Social-Media-Plattformen beschlossen. Schweden diskutiert aktuell offen über ein Verbot – und führt vornehmlich die wachsende Jugendkriminalität als Grund an. In der EU ist Spanien aktuell federführend in der Einführung einer europäischen Brieftasche zur Altersverifizierung auszuarbeiten – und hätte damit eine technologische Lösung zur Hand. Aktuell nimmt man über das EU-Gesetz über digitale Dienste (DSA) zwar die Plattformen in die Pflicht, vor allem die erstarkten Konservativen Parteien in der EU-Kommission könnten das Thema für sich jedoch entdecken. Frankreich bringt seinen Vorschlag zu einem Verbot für Jugendliche seit Mai wiederholt ins Gespräch.
Ein Social-Media-Verbot für Kinder könnte Einfluss auf unser aller Nutzererfahrung und die Netzkultur haben. Dazu Sebastian Meineck bei Netzpolitik. Ein Verbot wäre zudem kontraproduktiv, was Medienkompetenz anbelangt. Argumentiert Danah Boyd auf Medium.
Das Revival des Newsletters, der Boom der Facebook-Gruppen, Instagram Broadcast-Channels und Telegram-Kanälen zeigt: Nutzer und Communitys ziehen sich seit Jahren zunehmend ins Private zurück. Auch im kleineren Kreis ist das so: Direct Messaging ist auf Instagram das meistgenutzte Feature.
Auch die Plattform-Vielfalt nimmt zu. Die Spaltung der früheren “Twitter-Gemeinde” auf X, Bluesky, Mastodon, Threads, Abwanderungen nach reddit und Co. sind das wohl plakativste Beispiel. Hinzu kommen die “Hidden Champions” wie Twitch, Snapchat oder Pinterest, die in den Köpfen der meisten Marketing-Verantwortlichen noch nicht angekommen sind, aber in Sub-Kulturen die primären Kanäle sind und ein Millionen-Publikum finden. Selbst BeReal hat mit mehr als 20 Millionen Nutzern noch eine Nutzerbasis, die spannend sein kann. Unternehmen und Marketing-Verantwortliche müssen flexibel im Kopf bleiben und genau betrachten, wo ihre Zielgruppen mittlerweile sitzen und wie sie diese ansprechen – denn in mancher Community und auf der ein oder anderen Plattform gibt es nicht einmal Werbemöglichkeiten, dort zählt organischer Content und Beteiligung.
Noch sind die Zahlen nicht riesig – aber das Angebot an Social-Media-Plattformen, die ein werbefreies Abo anbieten, nimmt zu. Während bei YouTube Werbefreiheit das Nummer 1-Argument ist, sind es bei anderen Plattformen wie X und Meta nette Dreingaben. Aber vor allem für Werbetreibende bleiben organischer Content und Influencer-Kooperationen wichtig, weil hier Zielgruppen unterwegs sind, die über Werbung nicht erreicht werden.
Der andere Bezahltrend: Creator versuchen unabhängiger von den großen Plattformen Metas und YouTube unabhängig zu werden, indem sie ihre Communitys auf OnlyFans, zu Patreon oder Steady zu ziehen. Newsletter, Podcasts und andere Videos wandern hinter Paywalls – und für Fans könnte sich bald die Frage stellen, für wen ich eigentlich mein Geld ausgeben mag.
„Next year is a big year for Meta glasses“, schrieb Mark Zuckerberg am 18. Dezember. Seit mehr als einem Jahrzehnt prophezeien Zukunfts-Experten den Durchbruch von VR und AR, doch so richtig mag das Thema nicht Fuß fassen. Doch der Druck auf den potenziellen Markt nimmt zu: Meta. Apple. Google hat erst vor wenigen Tagen sein neues VR-Betriebssystem vorgestellt. Snap bastelt seit Jahren unbeirrt an seinen AR-Brillen. Die Preise für Einsteigermodelle purzeln. Das könnte die Hemmschwellen der Konsumenten senken. Für den Durchbruch in der breiten Masse fehlt jedoch nach wie vor die eine, notwendige Killer-App.
Social Commerce ist in Asien aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, es ist dort eine eigene Industrie. Der Versuch, direkte Shopping-Funktionen und Live-Streams mit Direktverkäufen in den USA oder Europa zu etablieren, ist bisher jedoch gescheitert. Unklar, ob am Kunden oder den halbherzigen Versuchen der Unternehmen. Aber YouTube Shopping, Instagram Shopping, … Während Temu über Gamification seinen Absatz in Europa nach oben schraubt, bleiben die Social-Media-Apps noch frei von Warenkörben und Kreditkarten-Klicks. Das könnte sich jetzt ändern.
TikTok kommt nicht nur mit jeder Menge Erfahrung aus China in den Markt, sondern baut auch die gesamte Logistik mit auf: Social Commerce ist für Händler und Kunden ein ähnlich bequemes Erlebnis wie das Shoppen bei Amazon, weil TikTok sich um Lagerung, Absatz und Zahlung kümmert. In den USA hat das Unternehmen erst zum Black Friday neue Rekorde vermeldet. Vor wenigen Tagen startete nun auch der Test in Spanien und Irland. Die anderen Plattformen werden sich das genau anschauen. Zum einen versucht Amazon mit eigener TikTok-Kopie sich zu wappnen, zum anderen integriert YouTube Shopify tiefer. Es könnte spannend werden für Menschen, die Dinge in Social verkaufen wollen.
Keine Diskussion: Videos, Videos, Videos – bleiben das Trend-Format in Social Media. Vor allem Kurz, vorrangig 9:16. Was man deshalb nicht unterschätzen sollte, ist YouTube. Langformate können funktionieren, auf den Plattformen TikTok und Instagram primär als Serien-Ideen, die ein bisschen funktionieren wie gute 90er-Jahre-Serien: gleiches Thema, bekannte Gesichter, aber jede Episode alleinstehend funktional. Selbst LinkedIn drückt beim Thema Video auf die Tube. Und Podcasts werden immer mehr zur Talkshow, die auf Video nicht verzichten können. Weder auf YouTube, und erst recht nicht auf Spotify – vor allem, wenn man damit als Creator ernsthaft Geld verdienen will.
Geh einmal auf einen Schulhof und frage, wer Google nutzt. Mich würde wundern, wenn du während der ‘Großen Pause’ auch nur 10 Jugendliche finden würdest. Je jünger, desto öfter fragen Menschen ChatGPT, YouTube und TikTok, wenn sie Hilfe brauchen oder Neues suchen. Das macht die eigene Webseite nicht überflüssig, es bedarf aber neuer Ansätze für organisch gut auffindbaren Content auf Social und Webseiten-Inhalt, der den KI-Bots schmeckt. Webseiten zu lesen ist Arbeit, das macht niemand mehr, der auch kein Buch mehr liest. Wer sich bisher nicht mit Social-Media-SEO, GAIO und LLMO beschäftigt hat, aber Content verteilen soll, der hat 2025 Handlungsbedarf.
Menschen vertrauen Menschen, nicht Marken. Den Spruch kennen wir alle – und er ist wahr, selbst wenn diese Menschen virtuell sind. UGC und Co-Creation mit Influencern werden zur absoluten Pflichtübung, sie sind kein ‘nice to have’ mehr.
KI ist überall. Und sie hilft Social-Media-Arbeitenden ohne Zweifel. Egal, ob Ideenfindung, Caption-Schreiben, Reporting-Auswertung oder Bilderstellung. Doch es ist Vorsicht angesagt. Je älter die Zielgruppe, umso negativer reagiert sie auf KI-Inhalte. Vor allem, wenn es um Fakten und Wissensvermittlung sowie um Gefühle geht, gibt es keinen Weg um das Echte, das Authentische, herum. Die Shitstorms um Coca Colas Weihnachtsspot oder die virtuelle Reiseinfluencerin Emma sollten als warnende Beispiele dienen, wie man KI-Kampagnen nicht gestaltet.
Auf der anderen Seite gibt es jede Menge Chancen, vor allem in der Co-Creation mit Künstlern. Und schließlich sollte es immer zur Marke und zum Ziel der eigenen Kommunikation passen. Die junge Zielgruppe mag sich an KI-Bildern nicht stören, gleichzeitig liebt sie aber auch die frühen 2000er Jahre und den nostalgisch, körnigen Look alter Serien. Vorstellbar: Während KI-Bilder und -Videos immer perfekter werden, werden Inhalte von Influencer und Firmen gegen den Trend & absichtlich weniger perfekt, um echt zu wirken.
Ebenso ein Aspekt: Weil jeder mit KI-Tools plötzlich massenhaft Inhalte erstellen kann, fangen Creator und Marken an, wirklich nur noch dann zu kommunizieren, wenn sie etwas zu sagen haben. Der Tod von “Always On-Inhalten”, im Grunde – stattdessen wird Inhalt wichtiger, der mit einer echten Nachricht durch den KI-Lärm dringt.
Hashtags sind so 2000! Firmen haben noch nie verstanden, wie man sie wirklich einsetzt und die Plattformen brauchen sie immer weniger. Threads hatte sie nie, auf Facebook haben sie die Nutzer nie verstanden, Linkedin braucht sie nicht mehr, um Texte zu finden. Instagram schafft sie im Grunde schrittweise ab. Und auf X mag Elon Musk sie seit Neustem nicht mehr, weil sie hässlich sind. Eigentlich bleibt der Hashtag nur noch auf TikTok relevant. 2025 kannst du im Grunde also im Großen und Ganzen auf Hashtags verzichten und wirst sie nicht vermissen. Vor allem aber drucke sie bitte nicht mehr auf Werbeplakate.
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Auf Old Maps Online kann man in der Zeit durch Ländergrenzen scrollen. Großartiges Projekt!
/ #Den Song I Can’t Make You Love Me’t_Make_You_Love_Me habe ich irgendwann 1993 oder so zum ersten mal gehört. Kam in einer Herzschmerzphase gerade recht.
Dann vergaß ich ihn ein paar Jahre.
Bis er von Bon Iver gesungen auf YouTube an mir vorbeilief.
Ich googelte, denn ich kannte den Song von jemand anderem. Nicht Prince. Nicht Adele. Nicht George Michael. Nicht Bonnie Raitt.
Sondern von einem Typen namens Mike Reid. Dem Komponisten des Songs, wie sich rausstellte.
Reid hat den Song Anfang der 1990er geschrieben, und Bonnie Raitt ihn zum (Country-)Hit gemacht.
Aber Reid sang ihn auch selbst, auf seiner zweiten Platte. Danach brachte zwanzig Jahre kein eigenes Album mehr heraus – als Sänger. Songwriter blieb er. Und das mit einigem Erfolg.
„I Can’t Make You Love Me“ wurde über 500 mal gecovert.
Für mich wird immer die eine Version von Reid selbst meine Lieblings-Version bleiben.
Vor ein paar Jahren erzählte er einem niederländischen Sender mal die Geschichte hinter dem Song.
Es ist eines von ganz wenigen Interviews, die von ihm zu finden sind. Einem offenkundig bodenständig gebliebenen Typen, der erst aufstrebender Football-Star war und dann zu einem der größten Country-Songwriter wurde.
Die TIME ernennt Donald Trump zu ihrer Person of the Year. Nun war das auch Adolf Hitler schon. Man kann sich ja mal irren. Aber das hier ist anders. Vor allem auch, weil man das eigene Interview mit seiner Person of the Year anschließend Fact-checken muss, weil der Mann dermaßen viel Grütze erzählt.
Ein Kotau, liebe TIME.