Das Ende des Suchens - und Findens

Während wir auf eine neue Blütezeit der Webseiten zusteuern, nehmen die Möglichkeiten diese zu entdecken ab. Weil Google zur Antwortmaschine wird und Social Media-Plattformen die Zäune um die eigenen Plattformen weiter nach oben ziehen.

Google wollte schon immer eine Antwort-Maschine sein, nie eine Suchmaschine.
Und so verwundert es wenig, dass man die eigene Suche nun mit AI verfeinert um Fragen der Nutzer direkter zu beantworten.

Die Herausforderung für Webseiten-Betreiber wird in Zukunft nicht mehr SEO sein, sondern AIO – die Optimierung für AI, und die zentrale Frage: Wie überzeuge ich Googles und OpenAIs KI-Systeme davon, wenigstens mich als Quelle zu nutzen? Vor allem für Hersteller und Marken wird diese Frage zentral, denn du willst schließlich zuverlässige, deine Fakten liefern.

Auf der anderen Seite wird die Frage auch für Creator und Blogger interessanter: Wie entdecken eigentlich neue Leser meine Webseite, wenn Webseiten anzuzeigen für Google und Co. immer unwesentlicher wird?

Das Ende der Google Suche, wie wir sie kennen titels WIRED angesichts der neuen „KI-unterstützen Suche“.
Und nicht nur das kommt. „Die Jugend“ sucht schon lange nicht mehr bei Google, sondern eher in den umzäunten Gärten von TikTok und Youtube. Auch diese Plattformen erweitern ihre Suchen; u.a. durch KI – dort allerdings primär, um die besseren Antworten aus den dort abgelegten Inhalten zu generieren.

Tech research firm Gartner predicts traffic to the web from search engines will fall 25 percent by 2026.

Angesichts der Entwicklungen muss man von dramatischen Entwicklungen für Webseiten-Betreiber ausgehen.
Kein Traffic mehr von Google.
Kein Traffic mehr aus Social Media.

As social networks become less reliable distributors of the news, consumers of digital journalism are seeking out an older form of online real estate.

Während es einen wachsenden Trend zurück zur Website und ein Revival der Blogs gibt, verhält es sich mit der Auffindbarkeit und den Traffic-Quellen genau andersherum. Webseiten-Betreiber werden über kurz eigentlich wieder in die Zeit Pre-Google zurück katapultiert. Und die Frage ist: Erleben wir die Rückkehr der Webseiten-Verzeichnis – kommen Yahoo und das DMOZ zurück? 😉

Immerhin: Google hat auch angekündigt, eine reine Text-Link-Anzeige einzuführen, für das gute alte Web-Gefühl. Anzunehmen jedoch, dass die ein Nischen-Produkt für Nerds bleiben wird.

Ergänzung:
Die beste Zeit des Internets liegen hinter uns“, schreibt Casey Newton im Platformer Newsletter. Und weiter: Das Web befindet sich in einer Phase des kontrollierten Niedergangs, wenn Google nun KI-Ergebnisse einführe. Websites werden an Traffic verlieren, und sie werden mehr Werbung schalten müssen, um den verlorenen Traffic auszugleichen. Zudem werde Google Webseiten zahlen müssen, wenn seine Crawler diese weiter als Datenbasis nutzen wolle. Bei letzterem bin ich mir unsicher – vielleicht bei Nachrichten und Wissen; das Problem sind in meinen Augen die ganzen kleinen und mittleren Websites; hier geht es um nichts Geringeres als den Zugang zu Wissen und den Weiten des Internets, zu dem Google und Co. zu einem Gatekeeper geworden sind; der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit und Traffic-Verteilung verschärft sich nun jedoch …


Text vom 15.05.2024 Uhr / Letzte Aktualisierung: 15.05.2024, 14:35 Uhr

Hi, ich bin Thomas

Seit mehreren Jahren schreibe ich über Mobilität, Technologie und die Digitale Gesellschaft. Wenn du magst erfährst du hier mehr über mich.