Kampagne 'Runter vom Gas' sucht Inspiration
Autobahn-UGC: Für die 'Runter vom Gas'-Kampagne, die auf rund 700 Plakaten entlang deutscher Autobahn für gesittetes Fahren wirbt, sucht man jetzt "nutzergenierte Botschaften" (UGC): Menschen können Ideen einbringen, über die dann abgestimmt wird.
Zu gewinnen gibt es: Nichts. Und der ganze Vorgang ist genauso unsexy gestaltet und erzählt, wie die Worte "Bundesministerium für Verkehr" und "behördliches Beteiligungsverfahren" es vermuten lassen.
Denn während der Titel der Kampagne noch verspricht: "Gestalten Sie Deutschlands Autobahnplakate mit!", sieht die Realität ein bisschen anders aus.
Denn tatsächlich kann man derzeit nicht etwas coole Ideen einreichen, sondern nur eine "Botschaft", die anonymisiert gesammelt wird und die Entwicklung künftiger Plakate "inspirieren" soll. Eine direkte Übernahme ist nicht vorgesehen.
Der Aufruf soll „mehr Akzeptanz und Wirkung“ der Kampagne fördern.
Bei mir fördern die Plakate an der Autobahn primär die Frage: Warum sollte es mich kümmern? Und genau das gleiche Gefühl habe ich leider nun bei der aktuellen Sammel-Idee. Das alles ist dermaßen uninspiriert, stumpf und wenig engagierend. Was genau sollte mich dazu veranlassen, überhaupt mitzumachen?

Ich weiß nicht, ob die Plakate wirklich jemanden dazu veranlassen, die Finger vom Handy zu lassen, oder langsamer zu fahren. Ich habe meine Zweifel. Aber ich weiß eines: Nutzerbeteiligung im Jahr 2025 geht sexier. Die grundlegende Idee finde ich wirklich ansprechend – die Begrenzungen, Mechanik und Umsetzung jedoch ist altbacken und eine vergebene Chance imho.
Mir ist bewusst, dass es uncool ist, wenn ich als Kreativer und Stratege die Arbeit von Kollegen kritisiere. Aber ich würde wirklich zu gern sehen, wie der originale Pitch von Scholz & Friends war, bevor der Kunde das daraus gemacht hat.
Die Kampagne besteht tatsächlich nicht nur aus Plakaten, es gibt auch eine coole Multimedia-Säule, die bei verschiedenen Veranstaltungen neben Ständen der Polizei steht. Da sind ein paar coole Sachen drauf, aber du hast schon recht, die meisten Autofahrenden werden diese Multimadiasäule nie sehen und dann sind es wirklich nur die Plakate.
Ja, bei der konkreten Aktion geht es aber auch wirklich nur um die Plakate – nicht mal um (und da sehe ich ja auch eine vergebene Chance) um coole Social Media-Posts oder sowas (für die 6.000 Follower des Insta-Accounts … aber was wäre das für eine Kampagne, wenn man sie richtig machen würde, inkl. des Potentials für Social Media und echte Aufklärung).
"Zu gewinnen gibt es: Nichts. "
Ich finde das eher positiv.
Warum muss immer alles extern Motiviert sein. Jemand der Lust hat sich gesellschaftlich einzubringen, muss doch nicht die intrinsische Motivation abtrainiert werden. Oder sogar frustriert werden, weil ein Anderer was tolles gewonnen hat für die gleiche Leistung.
Meine intrinsische Motivation ist nicht, einer Werbeagentur umsonst bei einer Kampagne zu helfen 😉
Ich mache durchaus ab und an Umfragen mit etc.; hier geht es auch nicht primär um einen "Gewinn" a la "Auto" – das hier ist keine Umfrage, sondern man fragt nach einer kreativen Beteiligung, für die ich nicht einmal durch Namensnennung eine Anerkennung bekomme. Ich stimme dir in gewissem Grad zu, aber das hier ist keine gesellschaftliche, sondern eine kreative Aufgabe.