Verschütt' im Bundesarchiv

Die fantastische Serie Kafka in der ARD geschaut. Sollte man tun, denn was man da vor die Augen und in den Kopf geballert bekommt, ist so das ziemlich beste deutsche Fernsehen, dass man seit Jahren gesehen hat.

Darin ein kleiner Seitensatz (in Episode 6) hat mich meine Ohren spitzen lassen – und ist fast ein Skandal: Im Bundesarchiv befinden sich 9 Kilometer an nicht aufgearbeiteten Akten und Dokumenten, welche die Gestapo zwischen 1933 und 1945 von deportieren Kommunisten und Juden beschlagnahmt hat. Darunter viele Schriften, Tagebücher und Aufzeichnungen von Schriftstellern, unter anderem wohl auch die letzten Tagebücher und Fragmente von Kafka.

Seit Jahrzehnten drängen Hinterbliebene um eine Aufarbeitung. Und werden ignoriert.
Ein Skandal ist es nicht wegen Kafka. Die Frage, die zwangsläufig auftaucht: Wie viele Kilometer Akten lagern eigentlich da noch im Bundesarchiv, die deutsche Geschichte ignorieren …?


Text vom 07.04.2024 Uhr

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