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10 November 2024

Gabo Island ist eine kleine Insel vor der australischen Küste. Auf ihr gibt es Pinguine und einen Menschen, der sich um den 160 Jahre alten Leuchtturm kümmert. Klingt in diesen Zeiten nach einem Traumjob. Sandy Duthie hat ihn jetzt – ein Besuch.

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Wird Merz bei der nächsten Bundestagswahl Kanzler, dann müssen wir uns auf eine Politik des Rückschritts vorbereiten. Auf eine Politik, in der Abschottung vor Menschenrechten steht. Eine Politik für reiche und für weiße Männer. Eine Politik gegen Klimaschutz und damit auch gegen Menschenschutz. Eine Politik, die im Zweifel auch mit der Hilfe von Rechtsextremen durchgedrückt wird“ – Die Welt des Friedrich Merz, campact (via @DigitalNaiv)

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09 November 2024

Wendepunkt

35 Jahre.

Manche haben noch immer nicht verstanden, dass Demokratie und Freiheit auch mit einer eigenen Verantwortung verbunden sind.

Was wir viel zu oft vergessen: ALLEN Menschen in Deutschland geht es heute besser, weil vor 35 Jahren die Mauer fiel. A.L.L.E.N.

Ja.
Noch mag nicht jede Landschaft blühen.
Und in faktisch jeder ostdeutschen Familien haben die letzten 35 Jahre zum Teil tiefe Wunden hinterlassen. Und seien es nur die eines verletzten Egos, weil der „Sieger“ das Medien-Narrativ schreibt.

Das aber ist kein Grund, seine eigene Verantwortung diese Demokratie zu verstehen, zu verteidigen und zu gestalten abzulehnen oder mit der Wahl populistischer Nazi-Parteien zu sabotieren.

Ich verstehe sowieso nicht, wie über 89% der Menschen mindestens zufrieden mit ihrem Leben sein und gleichzeitig Nazis oder Friedrich Merz wählen können… Aber naja.


Ein Deutscher Gedenktag

Der 3. Oktober ist ein Deutscher National_feier_tag.
Wieso der 9. November kein Deutscher National_gedenk_tag ist, erschließt sich mir seit Jahren nicht.

Dabei ist kein anderes Datum so sehr mit der deutschen Geschichte verbunden.
In jeder Science Fiction-Geschichte mit Zeitreise-Element würde man ihn wohl als einen „historischen Ankerpunkt“ bezeichnen.

1918: Reichskanzler Max von Baden verkündet eigenmächtig die Abdankung von Kaiser Wilhelm II. Karl Liebknecht verkündet vom Berliner Stadtschloss aus die ‚deutsche Räterepublik‘.

1923: Der Hitler-Ludendorff-Putsch wird in München blutig niedergeschlagen.

1938: Pogromnacht.

1989: Fall der Berliner Mauer.

Vor allem in Zeiten, in denen noch immer bis zu 30 % der Menschen in Deutschland meinen, eine rechtsextreme, menschenverachtende Partei wählen zu müssen „um es denen da oben mal zu zeigen, weil sie nicht an den Osten denken“ wäre die Auseinandersetzung dieser vier Eckdaten vielleicht einfach einmal nötig.


08 November 2024

Mehr Atomkraft wagen, sagt Friedrich

Es wird dunkel in Deutschland.
Die Luft riecht nach Neuwahlen.

Friedrich Merz redet sich schon einmal in Kanzlerform.
Wahrscheinlich ist er der Einzige, der allen Ernstes die heiße Phase des Wahlkamps in der Weihnachtszeit abhalten will. Lieber heute Kanzler als morgen will der Friedrich sein.

Mir graust davor.
Allein, mir stellen sich schon die Nackenhaare auf, wenn er darüber fantasiert, wie seine CDU Deutschland wieder schön machen könne. Das geht so: Man solle sich bei der Energieerzeugung „nicht einseitig auf Wind und Sonne“ verlassen (sind ja eigentlich schon zwei Seiten, im Video zeigt Merz zudem ein Viereck – das hat 4 Seiten, aber gut …). Und dann appelliert er bei Maybrit Illner allen Ernstes, dass wir „Windräder wieder abbauen, weil die hässlich sind“!


( Youtube Direktlink )

Friedrich will stattdessen Atomkraft.
Weil Friedrich die Geschichte der „sauberen, nachhaltigen Atomkraft“ einfach liebt. Was interessiert den Friedrich der Atommüll. Ist schließlich nicht sein Problem. Wahrscheinlich schnüffelt Friedrich das gleiche Zeug wie Christian Lindner: Technologieoffen muss man da dann an Lösungen gehen für den Atommüll.

Mal ehrlich: ich wohne ziemlich exakt zwischen den beiden Braunkohlekraftwerken Lippendorf und Schkopau – egal, wo ich mich an einem sonnigen Tag befinde: eine Rauchwolke dieser CO2-Schleudern sehe ich immer. Die hunderten Windräder stören mich selbst wenn ich direkt davor stehe eher nicht.

Windräder müssten wieder weg, sagt der Friedrich. „Weil sie hässlich sind und nicht in die Landschaft passen“.
Gut, gleiches gilt für Friedrich Merz und Kraftwerke auch, trotzdem muss ich mir die seit Jahren anschauen.


Endlich raus aus X

Chronistenpflicht – diesen Beitrag habe ich zuerst auf Linkedin veröffentlicht.

Robert Habeck feiert sein Comeback auf Social Media und wählt dafür – ausgerechnet auch – X. Sein Grund halte ich für vorgeschoben, aber es zeigt eben auch eine Realität, die wir dringend ändern sollten.

Seit seiner Übernahme von Twitter hat Elon Musk die Plattform zu einem rechten Trollnetzwerk umgebaut. Während der US-Wahlen haben er und seine Anhänger sich vor unseren Augen radikalisiert und millionenfach Falschmeldungen, Verschwörungstheorien und Anti-Linke Parolen verbreitet.

Hass und Hassrede haben nachweislich in den letzten 2 Jahren massiv auf der Plattform zugenommen.

Seit 2 Jahren appellieren Menschen wie Gavin Karlmeier, Dennis Horn und Martin Fehrensen eindringlich, die Plattform zu verlassen.

Journalisten, Sportclubs, Unternehmen, … und jetzt Robert Habeck erzählen uns aber, sie hätten einen Grund dort zu sein: Man wolle den Rechten, dem Hass und Fake-News etwas entgegensetzen.

Das ist ein vorgeschobenes Argument.
Es ist vor allem eines, dass die berühmte Schlange ist, die sich selbst in den Schwanz beißt.

Wenn Robert Habeck jetzt auf X kommt, macht er es allen, die eigentlich gehen wollen noch schwerer.

Der Wirtschaftsminister zeigt, dass (als potentieller Kanzler) die Plattform für politische Kommunikation nach wie vor unersetzlich ist. 62.000 Follower hat er binnen eines Tages gesammelt, auf Threads sind es gerade 4.000.

Jetzt ist streitbar, ob das „die richtigen sind“. Wenn auf X nur noch Trolle agieren, die dir die Pest an den Hals wünschen, statt dich wählen zu wollen – wem nützt die Kommunikation dort?

Auf der anderen Seite werden Unternehmen und Journalisten jetzt auch wieder sagen: Wenn Habeck da ist, dann sollten wir da auch sein. Der Minister ist ein „Stakeholder“ – und legitimiert X damit.
Es ist kein gutes Signal, wenn Scholz, Macron und Co Trump ausgerechnet dort zum Wahlsieg gratulieren.

Ich schließe mich Gavin, Dennis und Martin an.
Wer demokratisch denkt, sollten X verlassen. Sofort.
Niemand würde einen Firmenaccount auf Truth Social oder 4Chan eröffnen. Und klar: „Auch andere Plattformen haben Probleme mit Rechten“ – keine der anderen großen Plattformen wurde aber binnen 2 Jahren von einer mehrheitlich linken Plattform in ein rechtes Trollnetzwerk umgebaut.

Und natürlich gibt es auf X auch noch „normale“ Menschen.
Aber je länger Firmen und Journalisten dortbleiben, um so länger bleiben auch die Normalos dort.

Twitter ist tot. Und X ist kein Place to be mehr.
Je schneller wir das uns eingestehen und handeln, um so besser wird das.
Mehr als 70% der Marken werben nicht mehr auf der Plattform, weil sie ihnen nicht mehr sicher genug ist. Wenn du es ernst meinen würdest, sollte das auch für deinen organischen Content gelten – auch der nämlich ist nicht mehr sicher.

Einen Ersatz für Twitter gibt es nicht.
Die Landschaft hat sich verändert.
Threads ist die logische Alternative (wenn es um Reichweite geht), Mastodon die freiheitlichste und Bluesky die nischigste – geht dorthin, wo ihr das größte Potential seht. Aber geht weg von X.


06 November 2024

Ein Mittwoch im November – Teil 2

Heilige _____ … da dachte ich heute Morgen noch: Schlimmer kann es heute nicht mehr werden.
Und dann kommt die Nachricht: Bundeskanzler Olaf Scholz entlässt Finanzminister Christian Lindner.

Damit hat das unwürdige Schauspiel von Christian Lindner ein Ende.
Ebenso wie die Regierung.

Der Plan:
Schnell noch den Haushalt fertig machen.
Vertrauensfrage im Bundestag am 15. Januar 2025.
Neuwahlen bis Ende März.
… und das bedeutet dann, dass wir Friedrich Merz schon rund 6 Monate früher als Bundeskanzler sehen.

Immerhin ein Highlight dann, die Rede von Olaf Scholz, in der er Christian Lindner zerlegt, wie wohl noch nie ein Bundeskanzler einen seiner Minister zerlegt hat. Wow!

Mein Gefühl der Machtlosigkeit und Angst, das bleibt.
Zumindest aber hat dieses Erpressungsgehabe von Lindner nun ein Ende. Möge er im Nirgendwo verschwinden.

Himmel, was für ein Tag.


Ein Mittwoch im November

Donald Trump gewinnt die Präsidentschaftswahl erneut.
In Zahlen der Wahlmänner und in absoluten Wählern. Gewählt von Frauen, Migranten, …

Es ist schwer zu fassen, aber nicht mehr schockierend.
Denn egal ob Brexit oder Wahl der AfD in den neuen Bundesländern – wir sehen es überall.
Die Welt wird komplizierter durch Wirtschaft, Kriege, Klimakrisen und Pandemien. Und weil Fakten eben schwierig sind, flüchten sich Menschen in den Glauben.

Donald Trump wurde nicht gewählt, weil er ein Rassist ist, ein verurteilter Verbrecher und Frauenhasser.
Er wurde gewählt, weil er versprach die USA zu einem sicheren Hafen für christliche US-Amerikaner zu machen – gegen all jene, die den Glauben und traditionellen Werte (in den Augen seiner Wähler) aufbegehren und die gute alte, einfache Zeit bedrohen. Klimawandel? Mehr als zwei Geschlechter? Frauenrechte? Alles Teufels Werk.

Glauben regiert.
Auch die nächste Bundestageswahl übrigens.
Wir werden sehen, wie Friedrich Merz dem trumpschen Buch des Erfolges folgen wird.
Fakten und Zahlen sind nur noch lästig. Gefühle und Headlines sind wichtiger.

Was mir am meisten heute zusetzt ist nicht die Wahl Trumps.
Sie ist nur ein Symptom.

Aber die kommenden Jahre werden bitter.
In den USA. In Deutschland. In der Welt.

Wir dachten, Fortschritte zu machen – in Klimaschutz, Menschenrechten und gesellschaftlichem Konsens.
Die Rechten werden diese Fortschritte in den kommenden Jahren wieder zurück drehen.

Die Grenzen des sagbaren verschieben sich weiter.
Rechte werden sich weiter hervor trauen, betonen, dass sie dank Trump und Musk jetzt endlich wieder sagen dürfen, was die woken Linken ihnen verbieten wollten.
Und die Medien werden sich – wie bereits 2016 bis 2020 – darauf einlassen. Es durch Wiederholung in unser Hirn fräsen, ob es korrekt ist oder nicht.

Trump hat das postfaktische Zeitalter 2016 eingeläutet. Wir werden es zu neuen Höhen führen.

Diskussionen im Online-Raum werden noch unerträglicher. Denn all jene, die „dagegen“ sind, werden sich heute bestätigt fühlen. Gegen den Deep State. Gegen den Konsens des Klimawandels. Gegen mehr Freiheiten für queere Menschen. Gegen mehr Rechte für Migranten. Gegen eine offene, menschenfreundliche Welt.

Ich werde in ein paar Tagen 44 Jahre.
Ich bin Optimist. Und dazu bin ich weiß, privilegiert, ein Mann. Ich habe nichts zu befürchten.
Und doch stehe ich heute hier und blicke in einen dunklen Abgrund aus dem Angst hervor kriecht. Angst, die ich so nicht kenne.

2016 haben wir uns darauf verlassen können, dass demokratische Institutionen greifen und die Welt das für vier Jahre aushält.
Das Problem diesmal ist, dass weder Europa noch Deutschland noch die Welt auf eine neue Amtszeit von Donald Trump vorbereitet sind, weil sie selbst politisch so fragil dastehen wie selten zuvor. Trump und seine Berater jedoch sind vorbereitet. Und sie werden alles versuchen, keinen Stein auf dem anderen zu lassen. Dass der reichste Mann der Welt mit seinen kruden Ansichten dann auch noch direkt daneben steht und mitmischen will, ist um so bedenklicher.

Ich habe Angst.
Um die Errungenschaften der letzten Jahre.
Vor einem Bundestagswahlkampf der auch hierzulande vieles kaputt machen wird.
Vor einer Welt, die unter der neuen politischen Führung von Trump, Jinping, Putin, Merz und weiteren ach so starken Männern mit fragilem Ego zerbrechen wird. An Konflikten. An der Klimakrise. An national ausgerichter Wirtschaft. Und am gesellschaftlichen Konsens darüber, wer und was eigentlich „Gut“ und „Böse“ sind.

Update: Heilige Scheisse … Teil II von heute.


05 November 2024

#WMDEDGT am 5. November 2024

Was mach‘ ich denn den ganzen Tag?
Nun, ich kann sagen: heute nicht viel Spannendes. Denn die Frau ist auf Arbeitsreise, die (Teen-)Kinder krank, und es ist ein normaler Arbeitstag im Home-Office, an dem ich heute vor allem Präsentationen baue über deren Inhalt ich nichts verraten darf …

„Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ – kurz WMDEDGT – fragt Frau Brüllen stets am 5. eines Monats. Ich antworte nicht immer, aber ab und an. Es bringt die alte Tradition des Tagebuchbloggens für einen Tag im Monat zurück. Schön. Im Blog von Frau Brüllen werden die Beiträge dann immer gesammelt. Hier gibt es die Ausgabe vom November

02:00 Bettchenzeit.

06:00 Kurz aufstehen, um die Kinder in die Schule zu jagen. Weil beide quasi schon erwachsen sind, gehe ich direkt wieder ins Bett.

08:45 Aufstehen, Teil II. Diesmal für den Tag. Fertig machen. Waschmaschine bestücken. Geschirrspüler bestücken. Heute wird ein ruhiger Tag: Frau nicht da, keine großen Aufgaben auf Arbeit – ich habe mir den Tag im Grunde freigeräumt.

10:00 Kind2 kommt aus der Schule wieder heim – sie und ihr Bruder (Kind3) sind aktuell erkältet; weil aber Klausur-Zeit ist schrieb sie diese heute mit und kam dann heim. Ich logge meine Arbeitszeit für Oktober – Sisyphos-Arbeit. Danach mache ich meine 1. Mail-Runde und recherchiere die letzten Dinge, um Präsentation 1 für heute fertig zu machen.

11:30 Mit dem Hund raus, große Runde. Den ersten Teil der neuen Trek am Dienstag-Folge im Ohr.

12:30 Zeit für den Call #1 des Tages. Der wird 1 Minute vor dem Start abgesagt. Pff. Als Ersatzhandlung schreibe ich einen LinkedIn-Beitrag und mache Mittag – ich habe noch immer Zutaten für Hamburger, also wieso nicht?!

13:00 Meine 2. Mail-Runde für den Tag. Basteln an Präsentation 2.

14:00 Call #2 heute, Präsentation 1 zeigen, diskutieren, Kunde happy, Kollegen happy, alle happy.

15:00 Kurzer Check-in mit meinem ECD nach dessen Urlaub.

16:00 Kind3 kommt aus der Schule nach Hause, macht sich Essen und verschwindet hustend ins Bett. Waschmaschine mit der 2. Ladung bestücken. Danach lege ich meine 3. und letzte Runde E-Mails ein und mache die im Call besprochenen Änderungen an Präsentation 1.

17:00 Recherche für das kommende Arbeitsprojekt. Nebenher läuft Deep Space Nine S01 E03 auf Tele5.

18:00 Spülmaschine ausräumen. Zwei Rechnungen überweisen. Jetzt sitze ich hier und überlege, ob ich wohl noch eine Runde mit dem Hund rausgehe?!

… vorausblickend:
19:00 Abendessen – wahrscheinlich für mich allein, weil die Kinder schlafend im Bett liegen.

20:00 Bisschen Abendprogramm und Abendrunde in meinem RSS-Reader, damit ich meinen Social Media Newsletter schreiben kann …

23:00 Nochmal mit dem Hund raus … danach dann entweder Bett oder US-Wahl?! … bin noch unentschieden, ob ich wirklich die Wahl in den USA verfolgen will … 


Was 2024 spannender war: #WMDEDGT am 05. im …
04 November 2024

Es gibt 27 Trappenarten auf der Welt. In Deutschland kümmert man sich vor allem um Großtrappen („sie gehören mit bis zu 16 kg zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt“). Sie haben nur in der DDR überlebt. […] Zwar gibt es auch heute noch keine Großtrappen in Westdeutschland (sie werden schon wissen, warum), aber auf dem Territorium der DDR leben laut „Förderverein Großtrappenschutz e. V.“ nun 302 Großtrappen.

Zwei Herzen im Großtrappentakt

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