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Mehr als 200 Beiträge sind dieses Jahr in meinem kleinen Weblog bereits entstanden – so viel wie seit 2008 schon nicht mehr. Das ist schon etwas …
Die letzten beiden Jahre war ich schon fleißiger als in den 9 Jahren davor, aber dieses Jahr scheine ich richtig im Rausch. Noch immer kein Vergleich zu dem, was Bloggen vor der Erfindung von Twitter war. 2003 schrieb ich satte 861 Beiträge im Blog. Mit den Jahren nahm die Zahl dann kontinuierlich ab. Zum einen, weil es Twitter gab. Zum anderen, weil ich beruflich immer mehr in die Tasten griff – für Kunden-Blogs von BMW zur Leipziger Messe bis hin zu den Netzpiloten; mal ganz abgesehen von eigenen Projekten wie Medienrauschen und dem Autoblog Autokarma.
Die Leserzahlen meiner kleinen Banalitäten hier kommen bei Weitem nicht an das heran, was ich durchschnittlich mit meinen Posts auf Threads erreiche, von denen von vor 20 Jahren ganz abgesehen. Aber darum geht es hier am Ende nicht. Mit manchen Posts erreiche ich ein bisschen Aufmerksamkeit; andere dienen dem reinen Seelenheil.
Die Zeiten, in denen mir Suchmaschinen-Traffic oder irgendeine Optimierung für dieses private Kleinod hier wichtig waren, sind längst vorbei. Dafür hat es in fast 24 Jahren schon zu viel gesehen …
Twitter hat mein Blog kaputt gemacht. X hat es wieder geheilt.
Am Ende hat Elon also durchaus etwas Positives geschafft.
„Im Harz sind mittlerweile zwei Drittel der Fichten abgestorben. Insgesamt sind […] rund 21.000 Hektar Wald im Harz kahl“, schreibt der mdr im Februar 2023. Den überwiegenden Flächenverlust rechnet man dem Borkenkäfer und dem Klimawandel zu. Zwar erholt sich der Wald – vor allem weil man die massiven Verluste an Fichten durch Mischwald ersetzt –, auf Jahrzehnte dürften die Flächen aber noch eher „Buschlandschaft“ bleiben, weil Bäume nun mal vor allem eines brauchen: Wasser und Zeit.
/ #Das ZDF hat Jana Kesenheimer und Joschka Völkel beim Ultracycling-Event ‚Transcontinental Race‘ begleitet. 4.000 km auf dem Fahrrad, allein. Die Doku geht weniger um Vorbereitung und Training, als um die beiden Menschen. Macht richtig Bock diese Herausforderung selbst anzugehen …
/ #Ich bin in der DDR geboren.
Deshalb bin ich noch kein Ossi.
Das schrieb ich vor 10 Jahren in mein Blog. Und fühle noch immer so.
Was sich geändert hat: ich glaube, dass doch ein paar damals geborene noch immer nicht verstanden haben, wie Demokratie geht und was sie daran haben.
35 Jahre ist der Mauerfall bald her.
Und noch nie zuvor war ich in einem Jahr mehrfach so erschrocken vor dem, was aus Menschen die unter gleichen Bedingungen aufwuchsen wie ich, geworden ist. Menschen, die vor allem „gegen“ sind – gegen Freiheit, Liebe, Ausländer, Arme, Demokratie, Klimaschutz, die Selbstbestimmung von Menschen und ganzen Staaten (Ukraine).
Schade eigentlich. Experiment gescheitert?
Viele Radfahrende halten sich auf Straßen sehr weit rechts – oftmals zu weit, denn damit „ermutigen“ sie Autofahrende zum engen überholen. Insbesondere auf engeren Straßen oder viel Gegenverkehr orientiere ich mich eher Richtung Mitte der Straße bzw. Mitte meiner Spur.
Das mag manchen Autofahrer stören, der mich dann hupend überholt – aber ich werde lieber angehupt als deutlich zu eng überholt.
Dass das okay ist, hat neulich das Amtsgericht Dresden bestätigt.
Nicht ganz rechts am Fahrbahnrand zu radeln, kann völlig legitim sein, stellt das Gericht fest – und sieht einen sich genötigt gefühlten Autofahrer nicht im Recht.
Das Rechtsfahrgebot lässt Verkehrsteilnehmern Beurteilungsspielraum, solange sie sich so weit rechts halten, wie es im Straßenverkehr „vernünftig“ ist, urteilt das Gericht. Dabei sollte man Sicherheitsabstand zum Fahrbahnrand zu halten, der eigene Pendelbewegungen und sich am Rand sammelnden Dreck meidet ist also vollkommen legitim. Wichtig dabei: am Überholen darf man niemanden hindern, wohl aber sich um die eigene Sicherheit sorgen.
Quelle: t-online
In seiner Foto-Serie „They don’t look like me“ porträtiert der Fotograf Niccolò Rastrelli Cosplayer in ihren Outfits im elterlichen Haus mit ihren Eltern daneben. Wunderbar dieser Kontrast. Im Interview mit der arte-Sendung Twist meinte Rastrelli, Cosplayer zum mitmachen zu finden war gar kein Problem – deren Eltern schon mehr.
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Christoph Krachten ist der „Ur-Papa“ der deutschen Youtube Szene – er war der Erste, ohne ihn wären Namen wie Y-Titty, Freshtorge, LeFloid oder Unge weniger groß als sie es heute sind. In seinem neusten Video setzt sich Aaron Troschke ins Wohnzimmer von Krachten und schwelgt einmal in den Erinnerung von einst – dem Aufstieg, Fall und Nachwirken von Mediakraft.
Emma ist eine virtuelle Travel-Influencerin. Sie lebt in einem KI-generierten Abbild von Deutschland und soll Touristen ins reale Land locken. Aber was für ein Problem will man bei der Zentrale für Tourismus damit eigentlich lösen?
Virtuelle Influencer sind nicht neu.
Die wohl bekannteste (in westlichen Gefilden) ist Lil Miquela, die seit 2016 auf Instagram aktiv ist. Hinter Lil steckt eine kleine Agentur, die mittlerweile für Lil diverseste Deals in den letzten Jahren an Land gezogen haben – mit Fashion- und Elektro-Marken ebenso wie mit Autobauern wie MINI und BMW.
Seit „Künstliche Intelligenz“ in aller Munde ist und sich Bilder & kurze Videos mit einfachen Prompts erstellen lassen, jagen Marketing-Agenturen und Unternehmen dem Hype hinterher. Das Netz wird geflutet von künstlichen Accounts, die für wahlweise Fake-Bots oder „die nächste Generation virtueller Influencer“ sind.
Facebook hat erst vor drei Wochen seine Meta Creator AI vorgestellt, mit deren Hilfe „Creators ein virtuelles Abbild ihrer selbst schaffen“ können. Und der neue Meta AI Bot kann dir mittlerweile künstlich generierte Inhalte als „Füllinhalt“ in deine Timeline packen, basierend auf deinen Vorlieben und Trends. All das lässt in Europa wegen der schärferen Regulären noch auf sich warten, aber wenn Mark Zuckerberg meint, der Inhalt von Creators sei nicht mehr wichtig (für das Training von KI), naja – dann klingt da schon raus, was uns so erwartet.
Mitten in diese Entwicklungen platzt jetzt die Deutsche Zentrale für Tourismus. Die wirbt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft englischsprachig für das Reiseland Deutschland im Ausland.
Um diesen Auftrag zu erledigen hat man sich jetzt etwas Besonderes ausgedacht: einen AI Travel Influencer namens Emma.
Die liebe Emma soll ihre neuen Instagram-Follower mit auf eine Reise durch Deutschland nehmen.
Dabei begibt sich die virtuelle Emma in ihrem ersten Instagram Reels mittels glitchendem KI-Video an per KI generierte Orte aus Deutschland.
Ich meine, wer denkt sich denn sowas aus?
Eine virtuelle Influencerin soll für reale Orte in Deutschland werben, die mittels KI schlecht generiert werden?
In der Pressemitteilung feiert sich die DZT selbst – sie habe mit Emma „eine innovative, interaktive Markenbotschafterin, die im virtuellen Raum potenzielle Reisende 24/7 für echte Urlaubserlebnisse und persönliche Begegnungen in Deutschland inspiriert“. Mehr Bullshit-Bingo geht nicht.
Ich hätte den Pitch der Agentur Startup Creator zu gern gesehen! Und die alten Damen und Herren, die hier „Innovation“ riechen und vollkommen verkennen, was man eigentlich bewerben will.
Neben den KI-generierten Bildern und Videos soll Emma auch mit Nutzern chatten. Im Chat selbst hat Emma eine Persönlichkeit, die ungefähr so trocken wie drei Tage alte Laugenstangen ist. Jeder Versuch „persönlich“ zu werden läuft auf standardisierte Antworten hinaus.
Als Antwort gibt es stets Links, die zum Teil auf Unterseiten des DZT als auch zu externen Anbietern führen; wobei das durchaus auch deutschsprachige Angebote umfasst. Jede Antwort wird zudem mit „Were my tips helpful?“ beendet; was den Bot-Charakter nur unterstützt.
Das geht besser. Viel besser. Denn hinter dem „Emma Chat“ versteckt sich am Ende nicht ein auf ChatGPT oder anderen LLM gebautes Angebot, sondern ein ganz normaler Chatbot, den wir schon vor dem aktuellen KI-Hype kannten. Den könnte man auch ganz ohne „Persönlichkeit“ starten.
Selbst
Das versteht man unter „Digitalisierungsstrategie“ beim Touristenbeschaffer unter Ministeriumsführung.
Emma ist nicht originell, sie ist nicht einmal „gut“ umgesetzt. Und sie bleibt schuldig, was sie – außer, dass sie billiger ist – besser machen kann als authentische, echte Travel Influencer. Mit denen will man parallel übrigens weiter arbeiten.
Thomas Knüwer hat sich in seinem Blog einmal länger mit Emma unterhalten (dazu hatte ich keine Lust mehr) – kommt aber zum gleichen Ergebnis: „So aber ist Emma eine Hilfe für – niemanden. Sie ist Geldverschwendung.“
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950 im Straßenverkehr Verletzte Menschen gibt es in Deutschland – pro Tag. Rund 80 Prozent davon gibt es durch motorisierten Verkehr.
Und noch eine Zahl: Autofahrende stellen ein Viertel aller Verurteilten in Deutschland.
Wäre man der Friedrich Merz unter den Verkehrspolitikern, müsste man den nationalen Notstand ausrufen. Tatsächlich ist das aber der akzeptierte Normalzustand in all seiner Brutalität: der Preis, den die Gesellschaft stillschweigend zu zahlen bereit ist, damit wir alle Auto fahren können.
– Kriminalitätsschwerpunkt Straßenverkehr: Mit aller Brutalität, taz
Das Medienmagazin Zapp zeigt, wie sich Twitter/X nach der Übernahme durch Elon Musk entwickelt hat: „Die Plattform hat sich zwar radikal verändert – doch Musks Entscheidungen wirken widersprüchlich. Die Redefreiheit scheint nur bis zu seiner eigenen Schmerzgrenze zu reichen“.
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