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13 Oktober 2024

Stefan Raab ist wie eine geschlossene Facebook-Gruppe

Stefan Raabs Show ist „ein Versprechen an die Zuschauer: endlich wieder lachen wie früher. Es wird eingelöst. Das ist die ganze Misere. […] Natürlich muss Comedy nicht moralisch sein. Klar kann man als 57-jähriger Mann eine Zote übers Bumsen bringen, die eigentlich eine über Missbrauch ist, aber dann hat man halt den Humor einer geschlossenen Facebookgruppe. […] Wenn Raab sein Publikum auffordert, zu Tausenden das Wort „Arschficksong“ in die Kommentare von Kai Pflaumes Instagram-Profil zu schreiben, dann ist das nicht zeitgeistig, sondern nur mehr von dem, was jeden Tag passiert. Auch wenn Trolling für ihn, der die sozialen Medien lange gemieden hat, ein neues Konzept sein mag.

Ulrike Nimz in der Süddeutschen Zeitung über das Comeback von Stefan Raab (€-Artikel), auf das eigentlich keiner gewartet hat.

Raab ist die Gegenthese zum jammernden Thomas Gottschalk, der gerade durch Zeitungen und TV Talkshows tingelt, und bemängelt, er könne nicht mehr alles sagen, was er denkt. Raab ist der Gegenbeweis. Er sagt es einfach, und dabei ist ihm reichlich egal, wie er rezipiert wird, weil seine alten Fans ihn trotzdem feiern.

Ich war früher durchaus Raab-Fan, aber wie sagt man so schön: jeder Humor hat seine Zeit. Raabs Humor hat sich überlebt.


Neue Forschungen zeigen, dass den Dinos offenbar nicht nur vom bekannten Chicxulub-Einschlag vor Mexiko der Garaus gemacht wurde. Es gab offenbar noch einen zweiten, ähnlich fatalen, Einschlag im gleichen Zeitraum – den Nadir Krater vor der Westküste Afrikas.

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10 Oktober 2024

30 Jahre CSS

Heute vor 30 Jahren veröffentlichte Håkon Wium Lie einen ersten Vorschlag für CSS, einer Auszeichnungssprache mit der sich HTML stylen lässt.

Ich erinnere mich an meine Anfangszeit als „Webgestalter“, als man Webseiten noch mit - und -Tags sowie Blind-Pixeln baute. Irgendwann kamen die ersten zaghaften CSS-Befehle hinzu, die von den unterschiedlichen Browser-Herstellern damals noch unterschiedlich oder gar nicht interpretiert wurden. Es war die Zeit dieser schicken Buttons

Mit der Zeit unterstützten die Browser CSS besser, führten teilweise gar eigene CSS-Eigenschaften ein oder erlaubten eigene Hacks – mal freiwillig, mal nicht. So konnte man beispielsweise direkt den Internet Explorer ansteuern oder ausschließen; je nachdem.
In den Jahren wurde CSS komplexer und Browser kompatibler. Mittlerweile lassen sich mit CSS einige Dinge machen, die glaube ich über die Vorstellung von Lie gehen.

Was sich mit CSS so anstellen lässt sollte damals u.a. das Projekt CSS Zen Garden zeigen. Gegründet von Dave Shea waren CSS-Künstler angehalten mit einem nicht zu veränderten HTML-Gerüst und nur mit Grafiken und CSS zu zeigen, was sie können. Die daraus resultierenden Werke sind ein Zeitzeuge der vielen Webdesign-Richtungen, die es in den letzten 20 Jahren gab.

Ende 1999 bastelte ich meine erste Website – damals noch ohne CSS. Im März 2001 heuerte ich bei einer kleinen Internet-Agentur in Ludwigsburg als HTML- und CSS-Mensch an, baute ab 2003 durchaus auch fleißig Themes für Wordpress mit CSS … 100% „up to date“ bin ich heute nicht mehr, aber immerhin reicht es noch für diese kleine Website-Spielwiese.

Jedenfalls: Happy Birthday, CSS.
Und danke, Håkon Wium Lie.


08 Oktober 2024

Warum wir nie wieder etwas von „Radfahrerin erfasst“ lesen wollen! – Der Sozialwissenschaftler Dirk von Schneidemesser erklärt im Interview mit dem ADFC Berlin „warum Sprache in Polizeimeldungen und Artikeln die Wahrnehmung von Unfällen beeinflusst und dadurch Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit verhindert werden“.

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06 Oktober 2024

Es ist kompliziert … – Der Osten in den Medien – Tino Böttcher führt uns anhand medialer Stories und Skandale durch drei Jahrzehnte Ostdeutschland-Berichterstattung und macht mit KI sichtbar, welches Bild von Ostdeutschen entsteht, wenn man die mediale Berichterstattung über die ostdeutschen Bundesländer zur Grundlage nimmt: Der Ossi als älterer, widerständiger Menschen in problematischen Milieus.

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Das Standford Geospatial Network Model of the Roman World ist ein Routenplaner für das Römische Reich, in dem man Routen nach günstig, kurz oder schnell zwischen Alt-römischen Zentren planen kann. Cooles Spielzeug.

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05 Oktober 2024

#WMDEDGT am 5. Oktober 2024

„Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ – kurz WMDEDGT – fragt Frau Brüllen stets am 5. eines Monats. Ich antworte nicht immer, aber ab und an. Es bringt die alte Tradition des Tagebuchbloggens für einen Tag im Monat zurück. Schön. Im Blog von Frau Brüllen werden die Beiträge dann immer gesammelt. Hier gibt es die Ausgabe vom Oktober

08:30 Mein Wecker klingelt und ich ignoriere ihn.

08:55 Ich wache auf.

09:00 Frühstück. Heute ist Samstag, es steht eigentlich nichts auf dem Plan, außer eine Runde mit dem Fahrrad.

10:00 Ich glaube, das Wetter wird heute nichts mehr. Ich räume also mal die Küche zusammen und entspanne ansonsten faul auf der Couch. Statt dessen Fotoshooting DDR – Bilder zwischen Propaganda und Alltag in der Arte-Mediathek geschaut.

11:45 Das Wetter wird heute definitiv nichts mehr; es ist grau, kalt und nass. Statt also eine Runde mit dem Rad heute, eine Runde mit dem Hund. 2 Kilometer und die vorletzte Episode der Medienkuh um das Raab Comeback auf den Ohren.

13:30 Ich beschließe, dass meine Unternehmungslust von der eigentlich geplanten Radtour irgendwie anders kanalisiert werden muss. Ich wecke also die Frau von ihrem Mittagsschlaf und verkünde den Plan in die alte Heimat nach Thüringen zu fahren.

14:15 Ab nach Jena. Der Sohn will mit dem Hund Zuhause bleiben, die Tochter begleitete uns. Die alte Heimat ist heute ebenso grau wie die neue Heimat – macht also nichts. Ab ins Auto, zack auf die Autobahn A9 und nach Ost-Thüringen gesprintet. Mit einem kleinen Umweg über die Dörfer Kleinhelmsdorf, Haardorf, Goldschau (in diesen Dörfern war ich vor 2,5 Jahrzehnten zum letzten mal…), Schkölen und durch die Heimatstadt Eisenberg kommen wir in Jena an. Wir genießen eine Tasse Kaffee und einfach den besten Kuchen im Kaffeehaus Gräfe, gehen in der alten Hood unserer 1. gemeinsamen Wohnung einkaufen und fahren anschließend zurück.

18:00 Abstecher ins Nova Eventis, letzte Besorgungen machen. Meine Suche nach neuen Fahrradschuhen bleibt auch hier un-erfolgreich. Kaufe antizyklisch nach der Saison ist offenbar kein guter Tipp, wenn man vor leeren Regalen steht. Danach wieder nach Hause.

20:00 Abendessen … Pulled Pork Burger. Die Frau zieht sich zurück, ich schaue Wilsberg, die Kids ziehen sich nach dem Essen auch wieder zurück.

20:45 Ich habe mein Flickr runtergeladen, aufgeräumt und die „wertvollen“ Erinnerungen (vornehmlich auf „Privat“ stehende Aufnahmen der Kinder und Urlaube) auf Google Fotos geschoben. Ärgerlich: beim Download vergibt Flickr das Datum von heute, weshalb jetzt die Erinnerungen von 2007-2016 alle im Oktober 2024 liegen … Jedenfalls einige wilde Funde & längst vergessene Erinnerung nach oben gespült.



v.o.l.n.u.r Barcamp Leipzig, Mai 2008 – Hund 1 und 2 im Januar 2009 & Games Convention 2006 und 2007

23:15 Ich schreibe diese Zeilen, während mich der Hund durch penetrantes Anstupsen versucht zu überzeugen, jetzt doch endlich die Abendrunde zu drehen. Ich schnapp mir den Quälgeist also gleich und drehe noch eine Runde.

Irgendwann nach Mitternacht werde ich im Bett verschwunden sein.


03 Oktober 2024

Netflix hat den Bestseller „Achtsam Morden“ mit Tom Schilling verfilmt. Ich hoffe, der wird gut. Weniger, weil ich das Buch gelesen, sondern mehr, weil ich Tom Schilling unheimlich mag.
Youtube Direktlink / ab 31.10.2024 auf Netflix

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01 Oktober 2024

Die GenZ entdeckt das Spazierengehen und feiert sich dafür. Very demure, very mindful. (*)

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Herausforderung auf dem Rad

Ich suche aktuell ja ein wenig nach einer Herausforderung für nächstes Jahr – eher so in Richtung Radfahren.
Im Zuge dessen stoße ich immer wieder auf Brevets und Ultracycling-Events. Letzteres kenne ich bereits seit geraumer Zeit, weil ich Ulrich Bartholmoes bereits seit Jahren verfolge. Am Ende zeichnen sich beide Radfahr-Tätigkeiten dadurch aus, dass man mit dem Rad eine Strecke zurücklegt, die eben extrem ist.
In diesem Sommer habe ich so zum Beispiel das Northcape 4000 verfolgt (und danach sogar zufällig einen Teilnehmer aus Halle/S am Bahnhof getroffen und kurz mit ihm geblauscht).

Nun sind diese Arten von Rennen glaube ich jedoch ein bisschen zu hardcore, nicht zuletzt, weil ich am Ende nicht der „unter freiem Himmel“-Übernachten-Typ bin. Dazu bin ich zu bequem. Klar, muss man natürlich nicht – Nacht-Stopps kann man auch prima in Hotels machen. Habe ich vor ein paar Wochen erst bei meinem Trip nach Kalifornien gemacht.

Ich überlege trotzdem, was nächstes Jahr so anstehen könnte.

Und dann machen Videos wie dieses hier über das Race across Germany auf der anderen Seite ja schon auch Bock, auf so einen „Quer durch Deutschland“-Höllentrip in 60 Stunden. Ein bisschen Wahnsinn soll ja durchaus sein.
… zum Schlafen kommt man bei dem Pensum dann eh nur so sporadisch, dass bei all der Belastung der Ort des Nickerchens am Ende auch nicht mehr interessiert.


(Youtube-Direktlink)


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