Das Gezerre um das Deutschlandticket

… beweist einmal mehr, wo der Fokus des FDP-geführten Verkehrsministeriums liegt.
Während Dieselkraftstoff und Kerosin jährlich mit 16 Milliarden bezuschusst werden, bringt man es nicht fertig 350 Millionen für sinnhaften, ökologisch besseren und leistbaren Nahverkehr aufzubringen.

Mit dem andauernden Hick-Hack um eine eventuelle Verteuerung des aktuell bei 49 Euro eingepreisten Monatstickets überzeugt man potentielle Umsteiger ebenso wenig. Was das hin und her anrichtet sieht man aktuell bereits bei der E-Mobilität: Förderung an, Förderung aus, dauernde Diskussionen um Fantasie-Reichweiten, Verbrennerverbot ja oder nein – und zack liegt die Neuzulassungsrate von E-Autos in Deutschland plötzlich so niedrig wo nirgendwo anders in Europa, der USA oder China. Es ist an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten, wie sich der Verkehrsminister gebärt und dabei dann in so absurde Ideen wie Flugtaxis, E-Fuels und grünen Wasserstoff investiert und dabei von „Technologieoffenheit“ redet, während die bessere Technologie bereits von jedem Hersteller angeboten wird – sich aber nicht verkauft, weil Menschen eben verunsichert sind.

Ich kann das alles nicht mehr.
Und dann stellt sich der FDP-Parteikollege als Finanzminister vor die Kameras und spricht, man müsse das Ticket jetzt verteuern, damit man den Bahnverkehr erhalten könne – während man in den letzten Jahren ohne Not an genau den Plätzen gespart hat oder in Berlin eine nicht benötigte Autobahnverlängerung für 1,5 Milliarden Euro durch die Stadt planiert …

Selbst die Fahrradpolitik in den Gemeinden passt zu diesem Automobil-Fokus.

Deutschland braucht einen Mobilitäts-Realitäts-Check mit anschließendem Reset.

Threads Post


Text vom 09.07.2024 Uhr

Hi, ich bin Thomas

Seit mehreren Jahren schreibe ich über Mobilität, Technologie und die Digitale Gesellschaft. Wenn du magst erfährst du hier mehr über mich.