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5. September 2025

4. September 2025

In 367 Tagen sind Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt

In 367 Tagen sind in Sachsen-Anhalt Landtagswahlen.
Und in der neusten Umfrage kommt die AfD mit 12 Prozentpunkten Vorsprung als stärkte Kraft ins Feld.

Ja. Es sind "nur" Umfragen. Trotzdem.

Währenddessen diskutieren wir noch immer über ein Verbotsverfahren der schon seit Längerem in Sachsen-Anhalt als gesichert rechtsextrem eingestuften AfD. Ich befürchte allerdings, dass das Problem hier in Sachsen-Anhalt nicht lösen wird.

Weil dann irgend eine Partei wie das Bündnis Deutschland einen gewissen Platz einnehmen wird.

Weil 367 Tage für ein Verbotsverfahren nicht ausreichen werden. Und sollte die AfD wirklich so einen Vorsprung heraus holen, wird es keinen Weg an einer Minderheitsregierung mit AfD-Ministerpräsident vorbei geben …

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Formel 1 will mehr und kürzere Rennen – ein falscher Weg

Stefano Domenicali, der Chef der Formel 1, will einmal mehr die Rennwochenenden ändern: Mehr Sprintrennen, kürzere Hauptrennen. Dabei zieht er die falschen Schlüsse …

Ich finde die Sprintrennen massiv langweilig und sinnbefreit. Weil es um nichts geht. Weil niemand etwas riskieren kann – am Sonntag gibt es mehr Punkte und niemand will sich das Auto kaputt fahren.
Zudem verkürzt ein Sprint-Wochenende die Trainingszeit der Teams und Fahrer. Domenicali argumentiert, die Zuschauer bräuchten die Freien Trainings nicht. Er vergisst dabei die Fahrer und Teams. Wie sehr die diese Trainings benötigen, sieht man an jedem Sprint-Wochenende. Zudem nimmt er auf diese Weise vor allem neuen Fahrern wieder Trainingszeit ab – ohne Testfahrten mit erneut gerafften Wochenenden haben es Neueinsteiger und Teams noch schwerer, sich weiterzuentwickeln.

Für mich als Zuschauer sind Sprint-Wochenenden zudem stressig. Alles geht bereits Freitag los; ich bin das ganze Wochenende über gebunden. Klar, Domenicali gefällt es, wenn ich 22 Wochenenden lang zwei Tage Formel 1 schaue. Meiner Familie und meiner Sportstatistik weniger …
Natürlich gibt es auch in der MotoGP und DTM zwei Rennen pro Wochenende. Es gibt aber auch einen Grund, weshalb ich die beiden Serien nicht verfolge …

Und dann will Domenicali Rennen kürzen.
Sein Argument: Es schauen viel mehr Menschen die Zusammenfassungen auf YouTube, als die Rennen im TV.
Das ist mal ein Riesenargument und ein typisches Beispiel für falsche Schlussfolgerungen im Management. Gerade die 70 Runden haben ihren Reiz – im letzten Rennen entfaltete sich das Drama erst aufgrund der Rennlänge. Niemand würde auf die Idee kommen, ein 24-Stunden-Rennen kürzen zu wollen, weil die Zuschauer nicht die 24 Stunden durchschauen … Domenicali vergisst, dass das Rennen nicht nur am TV-Bildschirm stattfindet. Er vergisst, dass es in Ländern wie Deutschland 35 Euro kostet, die Formel 1 zu verfolgen. Er vergisst, dass nicht jede:r an jedem Sonntag vor dem Fernseher sitzen kann …
Dass die Höhepunkte auf YouTube so oft angeschaut werden, ist eher eine Bestätigung für den Erfolg der Formel 1, als dafür, dass man das Format umbauen sollte.

Ich verfolge die Formel 1 seit drei Jahrzehnten. Ich heule den V10-Motoren nicht nach. Ich finde jede Saison spannend. Sollten sich die Ideen von Domenicali aber wirklich durchsetzen, bin ich, glaube ich, raus – das sind Entwicklungen, die für mich leider in die falsche Richtung gehen …

Meine Diskussion darum auch auf Threads.

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2. September 2025

Von Kottke gerade erinnert worden: Der Paarungs- und Laichvorgang von Aalen wurde bisher noch nie von Menschen beobachtet.
Und auch sonst sind Aale echt mystisch, denn wir wissen kaum etwas über diese Tiere. Ich hatte vor einer Weile den Podcast too many tabs (ab Minute 29) gehört, in dem es kurz um Aale ging. Und eine ewig alte arte Doku gibt es auch.

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„Wir können uns den Sozialstaat nicht mehr leisten“

… kann ich nicht mehr hören. Merz' CDU tritt kräftig nach unten, findet die Diskussion um eine Vermögenssteuer „ überflüssig wie ein Kropf“ und sucht trotzdem 30 Milliarden. Jetzt wäre die These steil, zu behaupten, es wären 6 Milliarden weniger, hätte es Jens Spahn nicht gegeben – aber man fragt sich halt eben schon, wieso Spahn eigentlich noch irgendwas zu sagen hat, während der Bürgergeldempfänger bangt, dass er sich das Toastbrot im Herbst noch leisten kann.


YouTube Direktlink

Ich lese die Schlagzeilen mit zunehmender Wut und Fassungslosigkeit. Der Klüngel und die Wirtschaft sind der CDU mittlerweile näher als die Bürger:innen. WIR sollen mehr arbeiten. WIR können uns den Sozialstaat nicht mehr leisten. WIR … ich gehöre da mal nicht zum WIR. Was Merz eigentlich meint ist: ICH mag mir den Sozialstaat nicht mehr leisten, und IHR sollt mal mehr arbeiten.

Wobei ich als BWLer sowieso noch nicht verstanden habe, WAS ich eigentlich mehr arbeiten soll, wenn gar keine Arbeit da ist … Die 65.000 Entlassenen im Juli wurden ja nicht entlassen, weil die anderen Arbeitnehmer aufgrund von Merz' Brandreden plötzlich mehr gearbeitet haben. In Zeiten von Trumps wirrer Tarifpolitik, sinkenden Absatzzahlen in China und sparenden Bundesbürgern ist vielleicht einfach gar nicht genug Arbeit da für die lustige Fantasie der Vollbeschäftigung und Zwangsverpflichtung arbeitsunwilliger Mitbürger.

Das "Wir" in Merz ist billiger Populismus. Die CDU erklärt den Bürgergeldempfänger zum gemeinsamen Feindbild, in der Hoffnung, dem Deutschen liegt das näher als das AfD Feindbild des Ausländers. Dabei wäre ein gemeinsamer Nenner viel einfacher: Parteiübergreifend sind 70% der Deutschen für eine "Reichensteuer". Reiche verursachen in 90 Minuten so viel CO2 wie jemand armes im ganzen Leben. Eat the Richdie eigneten sich mal zum Feindbild. Aber klar, dann müsste sich der Friedrich natürlich eine Zielscheibe auf den langen Wanzt malen; wäre jetzt ja auch nicht vorteilhaft.

Immerhin: SPD-Arbeitsministerin Bas nannte die geplante Bürgergeld-Kürzung neulich "Bullshit" - und stellt sich dagegen.

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1. September 2025

So, final die Ansage bekommen, was mich mein Crash neben einem gebrochenen Schlüsselbein am Fahrrad kostet.

430 Euro.

Yeah.

Wenn Canyon sich mit den Teilen beeilt, kann ich nach 7 Wochen dann vielleicht bald endlich wieder eine Runde in der realen Welt drehen – nach öden Wochen auf Zwift. 😅

3 Kommentare / 1. September, 15:46 Uhr ↦

In den Kreisen der Werbung

In den Kreisen der Werbung, die allgemeinhin auf fast mythologische Weise links stehen, die aber noch besser zu charakterisieren sind durch den Technokratismus, den Effizienz-, Modernitäts-und Komplexitätskult, die Vorliebe fürs Spekulative, den fast demagogischen Hang zur Soziologie und die noch recht verbreitete Auffassung, dass neun Zehntel der Menschheit ausgemachte Armleuchter sind, die bestenfalls im Chor das Loblied auf irgendetwas oder irgendjemanden singen können, in den Kreisen der Werbung also gehörte es zum guten Ton, die Tagespolitik zu verachten und die Geschichte nur in Jahrhunderten zu betrachten.

– Georges Perec, Die Dinge

Gut beobachtet. Schuldig.
Die beiden Zitate aus dem bei Hendrik haben mir 'Die Dinge' einmal bestellen lassen.

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30. August 2025

Dies, Das, Ananas

Sehen

  • Star Trek Strange New Worlds S03 E07 und E08 … ich werde mit Staffel 3 irgendwie nicht richtig warm – purer Quatsch und Facepalm wechseln sich ab mit richtigen Highlights; das ist einfach zu viel auf und ab …
  • One Piece auf Netflix, die Realverfilmung. Purer Quatsch, aber gerade darin so dermaßen drüber, dass das richtig Spaß macht. Ich kenne das Original nur vom durchzappen im TV, binge das hier aber derzeit so nebenher weg.

Hören

  • Neuer Lieblingspodcast Nummer 1: Läuft bei uns – der Outdoor-Podcast. Recht neu von Podimo, aber frei. Hier auf YouTube. Langstrecken-Wanderin Christine Thürmer und "Wander-Influencer" Simon Hegewald sind an den unterschiedlichen Ende des gleichen Hobbys – aus diesen Kontrasten ergeben sich echt tolle Gespräche.
  • Neuer Lieblingspodcasts Nummer 2: Zeltgespräche. Im Podcast von Robert Klink und Sebastian Bräuer geht es um Wandern, Trekking, Mikroabenteuer … 111 Folgen, genug zum nachhören.

Gedanken

Weil ich gerade nicht selbst auf dem Rad sitzen und mich statt dessen mit kurzen Zwift-Sprints fit halte, klettere ich aktuell sehr tief ins Thema Bikepacking und Wandern hinab. Ich lese, höre, schaue mir vor allem Dinge zum Thema Ausrüstung an. Mein Ziel: Im Herbst mehr zu wandern. Im Winter Stück für Stück mein Bikepacking-Zeug aufzurüsten ich hab' schon so manches). Im Frühjahr dann die ersten Bikepacking-Touren zu machen. Dabei suche ich den Sweetspot zwischen gut, günstig und leicht und habe mal eine /gear-Seite angelegt, auf der ich sammle, was ich fürs Bikepacking habe, brauche und will.

Übrigens /gear – eine Slashes-Seite habe ich natürlich auch …

Surfen

  • Mein Hack gegen Impulskäufe beschreibt Benedikt (und einige Kommentator:innen bei ihm). Meiner ist: Dinge des nicht-alltäglichen Gebrauchs müssen mindestens 24 Stunden im Warenkorb bleiben, bevor ich "Bestellen" drücke. Hilft unglaublich gut.
  • Wikipedia-Gründer Jimmy Wales will, dass die Plattform stärkeren Nutzen aus KI zieht – Ich weiß nicht, ob das wirklich sinnvoll ist … Egal wie; Wikipedia ist stark, weil es all den KI-Lösungen und TechBros Menschlichkeit entgegen setzt.

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Blogs als Gelegenheitsschriften und Jazz. Gefällt mir, wie Dirk und Felix auf Blogs blicken.
Die Diskussion darum lief die Tage noch über mehr Blogs, ich hatte nur keine Zeit es zu verfolgen – sei deshalb hier als Anfangspunkt der eigenen Reise einmal festgehalten.

Link ↦

28. August 2025