Mein Mail-Anbieter Proton bietet jetzt auch eine 2-Faktoren-Authenticator an. Davon gibt es per se natürlich einige, was bei Proton aber schick ist: er synchronisiert über diverse Geräte. Das ist vorteilhaft, wenn man bspw. Tablet, Handy und Rechner hat oder 2FA mit mehreren Team-Mitgliedern managen will. Bisher nutze ich privat wie beruflich für genau diese Szenarien Authy von Twilio, die jedoch in den USA sitzen. Ich werde also wohl demnächst einmal wechseln.
Weblog
3. August 2025
11. Juli 2025
Zettelkasten – Digitales Messietum
Das Messie-Syndrom ist eine Störung der Wertbeimessung. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, Wert und Nutzen von Gegenständen zu beurteilen und sie entsprechend zu behandeln.
So steht es in der Wikipedia.
Immer, wenn ich über den digitalen Zettelkasten oder den Ansatz des Second Brain lese, fällt mir nicht mehr als genau das dazu ein.
Bei Caasn habe ich heute von Joan gelesen – die hat ihren digitalen Zettelkasten nun komplett gelöscht, weil er sie erschlagen hat: „over time, my second brain became a mausoleum“.
Ich nutze Obsidian für meine Schreibarbeiten. Ich habe darin nicht einmal 70 Dateien.
Regelmäßig lösche ich Dinge. Mein Second Brain ist mein erstes, organisches Gehirn. Ich bin nicht der Typ, der sich massiv viele Notizen in Meetings macht. Ich bin nicht der Typ, der jede Notiz jahrelang aufhebt. Nicht jeder Gedanke muss bewahrt werden – das sehe ich jedes Mal, wenn ich durch die über 20 Jahre meines Blog-Archivs scrolle! 😂
Ich hebe recht wenige Dinge auf. In meinem Blog zum Beispiel liegen derzeit nur drei Entwürfe.
Und ich bin mir sicher, dass von den 70 Dateien in meinem Obsidian mindestens 20 schon wieder bereit sind, sich in die digitalen Jagdgründe zu verabschieden …
Wo ich lange digitaler Messie war: bei Links.
Ich habe Tabs über Tabs offen, habe einen eigenen Link-Speicher mit tausenden Links. Den habe ich vor vier Wochen abgeschaltet und bisher nicht 1x vermisst.
Auch eine ToDo App habe ich seit einer Weile nicht mehr.
Und lebe prima damit … zugegeben: Ich arbeite seit geraumer Zeit auch nicht mehr im sogenannten "Tagesgeschäft", was die Zahl meiner Mikro-Todos massiv verringert hat. Meist habe ich eher ein primäres Projekt und kann kleinere Aufgaben im Laufe eines Tages wegarbeiten.
Aber nach Jahren stellt sich – für mich! – jedenfalls raus: Mir reicht mein Gehirn.
Ich benötige kein Zweites.
Alles, woran ich mich erinnern will, ist meistens noch da. Für Obsidian habe ich gerade sogar ein kleines Plug-in entdeckt, dass Notizen nach einer Weile selbstständig löscht – muss ich mir direkt mal anschauen…
An Real-Welt-Ereignisse erinnere ich mich größtenteils via Foto.
Ich habe schon mehrfach angefangen, Tagebuch zu schreiben – und bald darauf wieder aufgehört. Manche Tage sind einfach langweilig. Mein Tagebuch basiert mittlerweile eher auf Basis von Fotos. Ein schöner Ort, ein schönes Erlebnis oder Essen: ich mache ein Bild. Und finde mich dann dabei wieder, durch diese zu scrollen. In den alten Tagebuch-Einträgen habe ich indes nie wieder geblättert.
Ja, Zettelkasten und Tagebuch sind ebenso wie ToDo-Listen eine höchst persönliche Angelegenheit. Die Dinge können helfen – um es sich einfacher zu machen, sich selbst zu strukturieren oder den Mental Load zu verringern. Und ich gebe zu: Manche Dinge verschwinden in meinem Kopf dann eben auch. So be it. Mir persönlich rangen all die Konzepte immer zu viel Struktur und Aufwand ab – und gemessen an dem, was sie mir dafür zurückgaben, war es mir das nicht wert.
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24. April 2025
Sagt mal, findet ihr es wirklich nicht absurd, dass WordPress mittlerweile einfach 75 MB groß ist? Holy sh*t … wer WordPress heute noch zum "einfach bloggen" nutzt, der schießt mit Kanonen auf Spatzen.
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6. April 2025
Die Demokratisierung der Tool-Erstellung
Recently, however, a new wave of AI-infused tools with names such as Replit, Bolt, and Lovable has enabled a phenomenon that OpenAI cofounder Andrej Karpathy has dubbed vibecoding. It doesn’t involve coding an app yourself. Instead, you use a chatbot-like interface to tell an AI collaborator what you envision, and let it do the heavy lifting.
— How I wrote the notes app of my dreams (no coding required), Fast Company
Über Daniel hatte ich mir neulich schon einmal Lovable angeschaut. Daniel hat damit einen eigenen RSS-Reader erstellt. Es ist einfach wild, was da mittlerweile geht. Ich sehe nicht, dass es (gute) Programmierer ersetzt, weil innere Logiken, Sicherheitsaspekte etc. noch immer Menschen brauchen werden – aber die Tools ermöglichen eine gewisse Emanzipation bei der Erstellung von Lösungen für einen gewissen Kreis an Nerd. Es wird spannend sein, wo wir da hin reisen … Ich nutze heute noch Claude.AI um PHP-Code schnell zu erstellen, denn ich dann ggf. anpassen kann. Aber ich habe auch schon ein kleines (Arbeits-)Projekt im Kopf, das aktuell von einem Programmierer erstellt wird, und mit dem ich Lovable demnächst mal parallel in den Wettkampf schicken werde …
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12. März 2025
Die eigene Unabhängigkeit von US-Tech herstellen
Mit den politischen Vorgängen in den USA, der Aushebelung von Rechten und dem Abschied aus demokratisch- und gesellschaftlicher Verantwortung der Tech-Unternehmen formiert sich bei mehr Menschen der Gedanke, sich unabhängiger von Google und Co. zu machen.
Auf der Seite European Alternatives gibt es einen Überblick über Tools, die europäische Alternativen zu Microsoft, Google und Co. sind. Und Mike Kukez hat unter #UnplugTrump in seinem Blog ebenso 30 Tipps gesammelt, um der US-Tech-Bubble den Rücken zu zeigen.
Ich habe diese zur Anregung genommen, mein aktuelles Setup an Programmen einmal kritisch zu prüfen. Privat nutze ich bereits ein vielfältiges Set, dass auf OpenSource-Füßen steht – mit einer riesigen Ausnahme…
Meine Mails, Kalender und Foto-Backups (vom Telefon) liegen alle bei Google. Zeit, umzuziehen.
Ich habe über alle Domains und Projekte sowie auch Anbietern (bspw. Versicherungen etc) verschiedene Mail-Adressen jeweils auf eigenen Domains. Diese laufen jedoch in einem Postfach zusammen. Nach 20 Jahren (GMail startete am 1.4.2004) wechsele ich damit jetzt zu Proton aus der Schweiz. Proton ist nicht günstig – aber vom Gedanken, dass wir alles kostenlos bekommen müssen wir uns verabschieden. Wenn ein Produkt nichts kostet, bist du das Produkt. Das gilt für Social Media ebenso wie Technologieanbieter. Proton bietet aber eine ähnlich umfangreiche Suite an Tools wie Google: von Mail über Speicherplatz, Kontaktlisten sowie sogar einen eigenen VPN-Dienst, Wallets und mehr. Für den Anfang habe ich jetzt das Paket mit 500 GB für 10 Euro im Monat.
Daneben habe ich noch eine eigene ownCloud-Installation für den Austausch von Datein im privaten Umfeld.
Meine Notizen verwalte ich bereits seit geraumer Zeit mit Obsidian.
Mein RSS Reader ist FreshRSS, der seit Jahren stabil auf meinem Web-Paket läuft.
… nur mit dem Wechsel der Suchmaschine tue ich mich echt schwer.
Und einen sinnvollen Office 365-Ersatz brauche ich noch.
Darüber hinaus habe ich meine /defaults-Seite aktualisiert, die alle Programme auflistet, mit denen ich so arbeite.
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28. Februar 2023
Obsidian. Mein neues Lieblings-Notizen-Markdown-Editor-Gehirn.
Keine Experimente mehr? Seit über einem Jahrzehnt nutze ich iA Writer als meine Notizen-App. Das ändert sich jetzt – denn Obsidian kann mehr als Markdown.