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Tassen für Merz

Es ist so wunderbar: Nachdem Bald-Kanzler Friedrich Merz am Wahlvorabend allen Linken und Grünen vorgeworfen hatte, "nicht mehr alle Tassen im Schrank" zu haben, hat das Konrad-Adenauer-Haus bisher mindestens 5.000 Tassen von Haushalten erhalten. Die Aktion #MeineTasseFuerMerz ging von Silke Burmester aus.

Ich habe keine Tasse geschickt, fand die Rede von Merz allerdings skandalös. /Foto via taz

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  • An
    kah@cdu.de
    Klingelhöferstraße 8
    10785 Berlin
    z.Hd. Friedrich Merz

    Transparenz in Tassenfragen

    Sehr geehrter Herr Merz,

    bereits während der letzten Tage ist auf Sie als Kanzlerkandidat und Parteivorsitzender der CDU und auf das Konrad-Adenauer-Haus als Bundesgeschäftsstelle der Partei von ungewohnter Seite eine unerwartete Spendenwelle auf Sie zugekommen, die voraussichtlich noch einige Tage andauern wird.
    Bitte, Herr Merz, gehen Sie mit diesen Spenden verantwortungsbewusst und respektvoll um, auch wenn es sich bei diesen nur um Tassen, vorwiegend von geringem Wert, handelt. Respektieren Sie die Spender*innen.
    Und respektieren Sies auch all jene Menschen, die auf Hilfen und Unterstützung angewiesen sind, Menschen, die es in diesem unserem Lande gibt.
    Lassen Sie die gespendeten Tassen nicht verantwortungs- und sorglos als Müll beseitigen. Nein. Tragen Sie Sorge dafür, dass die gespendeten Tassen dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden:
    • In Sammelunterkünfte für Flüchtlinge, für Schutzsuchende, die in diesem unserem Lande auf Hilfe gehofft haben,
    • in ambulante Einrichtungen für obdachlose und suchtkranke Menschen,
    • in Kindergärten an sogenannten sozialen Brennpunkten,
    • in Pflegeeinrichtungen für von den Pflegekosten überforderte Senioren
    • in kulturelle und soziale öffentlichen Begegnungsstätten
    • in Sozialkaufhäuser.
    Spender*innen, Bürger*innen, Einwohner*innen erwarten solche haushalterische Handlungs- und Entscheidungskompetenz, auch von Ihnen, Herr Merz, besonders in Zeiten da die Mittel und Ressourcen knapp sind. Also tun Sie, was man von Ihnen erwartet - auch auf Ihnen fremden Betätigungsfeldern.
    Und bitte – auch im eigenen Interesse – dokumentieren Sie den Eingang, Verwendungszweck und Verbleib der eingegangenen Spenden, damit in Zukunft ein Nachweis erbracht werden kann, was mit den Tassen geschehen ist, nachdem Sie sie erhalten haben.
    Ein fehlender Nachweis bereitet leicht den Boden für Gerüchte und Behauptungen, dass bei Ihnen Tassen fehlen, also, dass nicht ordnungsgemäß der zu erwartende geschätzte Tassenbestand im Schrank vorhanden sei.
    Und wie schnell wird infolge der Rede über den materiellen Sachverhalt gemäß einer umgangssprachlichen Redewendung konnotativ und unwillkürlich seitens der öffentlichen Meinung ein Bogen zu Ihrer charakterlichen, moralischen, kognitiven Integrität geschlagen.
    Das wollen Sie nicht?
    Dann kommen Sie Spekulationen, Gerüchten und Tratsch zuvor.
    Dann sorgen Sie für Transparenz in Tassenfragen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Gerd Rutz

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