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30 Mai 2024

Spannende kleine Podiums-Diskussion von der diesjährigen re:publica: Ist-Zustand OST – Wie geht es Ossis 35 Jahre nach dem Mauerfall? über die Frage, was ostdeutsche Identität heute ist?

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29 Mai 2024

/slashes

Ich habe in den letzten Jahren mein Blog mit diversen Seiten versehen, weil ich die Ideen aus dem Indieweb schick finde.

Meine /now-Seite beschreibt zum Beispiel, was ich so in diesem Jahr treibe.
Im Indieweb gibt es noch mehr solcher Seiten, die keine Unterseiten haben. Diese Seiten sollen helfen, auch ohne Navigation die „wichtigsten Fragen“ zu einer Person zu beantworten.

Zum Beispiel: „Wo finde ich deine RSS-Feeds“?
Eine Idee, die ich mit /feeds nach einer Idee von Marcus Herrmann gelöst habe.

Über eay Stefan bin ich dann vor ein paar Tagen auf slashpages.net von Robb Knight gestoßen. Auf der listet Robb alle Arten von „Slash-Pages“ – also solcher „Übersichtsseiten“, wie eben /now, oder auch /about und /contact.

Vor allem „/about“ und „/contact“ sind jetzt als Deutscher natürlich ein bisschen schwierig, auf der anderen Seite gibt es für alle Bastler ja die Möglichkeit, Umleitungen zu bauen.

Jedenfalls habe ich jetzt auch mal meine eigene /slashes Seite, auf der ich all meine Slashes-Seiten liste ;-)

Über /ai übrigens – die auf Robbs Übersicht noch fehlt – schreibe ich die Tage mal …


28 Mai 2024

New Bike Day

Als Fahrrad-Fan ist die korrekte Menge an Bikes im eigenen Besitz immer n+1.
Seit einem Jahr ringe ich jetzt mit mir und der Gattin, dass hier +1 einziehen darf.

Ich habe im August 2020 angefangen mit dem Radfahren.
Über Jobrad entschied ich mich damals für ein Gravelbike – das Bergamont Grandurance RD 7, mit allem dran, was es so braucht: Licht, Schutzbleche, Gepäckträger.
Schnell kam ich auf den Geschmack. Irgendwann im Sommer darauf legte „Goldie“ einen Striptease hin: Bleche weg, Licht weg, Gepäckträger weg. Ich wollte richtig im Gelände unterwegs sein. Und schneller. Weil vor allem der Drang zu Letzterem wuchs landete das 2. Fahrrad im Haushalt. So ziemlich ein Jahr nach der Anschaffung des Bergamont entschied ich im Urlaub, noch ein richtiges Rennrad zu kaufen.

Das Budget war klein, die Saison quasi zu Ende. Und so wurde es Ende August 2021 ein Cube Attain mit Alu-Rahmen und günstiger Schaltung.
Seitdem habe ich auf „Bluey“ 11.600 Kilometer abgerissen. Im Winter ging es öfter mal mit Goldie raus, das mittlerweile 6.300 Kilometer auf dem Buckel hat.

Am Wochenende nun fuhr ich (zum zweiten Mal) die neuseen classics mit und beendete die 95 Kilometer nicht nur in 2,5 Stunden, sondern auch mit einem veritablen Schaden an Bluey.

Am Ende des Tages stand die Frage: neue Laufräder und neue Schaltung? Für ein Bike, das mal 800 Euro gekostet hat?
Oder endlich den Traum erfüllen?

Nun. Die Lösung ist stets n+1.
Das Neue kam schneller als gedacht Zuhause an. Es ist ein neues „Canyon Ultimate CF SL 7“ geworden (mit der Shimano 105 R7000 11-30 11s). Getauft auf den Namen „Marty“ – nach gold und blau ist das Neue nun schwarz/weiß; und was liegt dann näher als das Zebra aus ‚Madagascar‘?

Heute Nachmittag wurde gebastelt und eingestellt. Spätestens am Donnerstag – einem Feiertag – geht es auf die erste Runde. Und ich kann es kaum erwarten. New Bike Day ist für Rad-Fans sowas wie Weihnachten. Nur eben im Sommer, heute.

Warum man sich bei Canyon entschied, Reifen mit braunen Seitenwänden zu montieren ist mir ein Rätsel, aber naja – das lässt sich ja recht zügig und günstig ändern. Im Gegensatz zu meiner Radmode, die natürlich eher auf „blau“ statt weiß/schwarz ausgerichtet ist … ;-)


27 Mai 2024

Vom sterbenden Lokaljournalismus

Es ist schon reichlich erstaunlich, dass Zeitungsverlage in den letzten 20 Jahren vor allem dort gespart haben, wo das Herz und die einzige Daseinsberechtigung für ihre Zeitungen lag: im Lokaljournalismus. Die Menschen interessiert, was vor ihrer Haustür passiert … Das Sterben des Lokalteils indes geht unvermindert weiter. Der Verlegerverband BDZV befürchtet, dass bis 2025 satte 40% der Kommunen zu sogenannten Nachrichtenwüsten werden könnten, weil es vor Ort keine Redaktionen mehr gibt.

Und das ist dramatisch. Denn dort, wo keine lokalen Medien mehr vorhanden sind gibt es einen Anstieg von Korruption, Umweltvergehen, Wirtschaftskriminalität und politischem Extremismus.

In der ARD Mediathek gibt es eine hörenswerte Diskussion zum Thema.

Eine Lösung habe ich übrigens nicht.
Offenbar müssen sich Bürger mittlerweile selbst organisieren, um Ersatz zu schaffen?


26 Mai 2024

Wochenendliste 21/24

Mai ist „National Bike Month“ – zumindest in der USA –, habe ich diese Woche gelernt. Ansonsten floß die Woche recht zäh mit wenig Motivation dahin; keine Ahnung woran das lag. Am Ende konnte ich mich wenigstens dazu bewegen meine Anmeldung für das #neuseenclassics Radrennen abzugeben. Das Rennen läuft am Sonntag und ich glaube, diesmal ist das Ziel eher ankommen als irgend ein Rekord. Ich fühle mich aus irgend einem Grund diese Saison nicht 100% fit … Nächste Woche wird kurz, ein (bayerischer) Feiertag & ein Tag Urlaub. Mal sehen; vielleicht erzeugt das wieder ein bisschen mehr Fluß im Arbeitsalltag.

Gesammelte Tabs im Browser mit Links, die es nicht zu einem Beitrag geschafft haben, aber cool sind und Raum haben sollen.

Aus den Blogs

  • Ute schreibt über den Business Traveler, der trotz Teams und Slack noch überall hin travelt, da steckt jede Menge Business drin! Einfach schön.

Digital

  • 72177403. Das war meine ICQ Nummer. Damals, als ich ab 1999 irgendwo in diesem WWW unterwegs war … Am 15.11.1996 ging der Dienst online. Am 26. Juni 2024 wird es endgültig abgeschaltet. Echte Digitalgeschichte.
  • Ehrlich gesagt bin ich hin und her gerißen: Der Verein Digitalcourage fordert den Bundestag mit einer Petition auf, das Recht auf Leben ohne Digitalzwang ins Grundgesetz aufzunehmen. Man will damit bewirken, dass gesellschaftliche Teilhabe – das Vereinbaren von Terminen, das 49 Euro Ticket, … – „nicht davon abhängig ist, dass wir Internet haben, ein Smartphone bei uns tragen oder eine bestimmte App installieren“. Grundsätzlich finde ich das irgendwie korrekt; auf der anderen Seite ist die Realität auch, dass wir fast alle ein Smartphone haben; und dann denke ich auch: nicht jeder Quark gehört ins Grundgesetz …

Aus der Welt

  • Über dieses unsägliche Sylt-Video will ich nicht reden.
    Nur so viel: Es geht nicht um “Ausländerfeindlichkeit”, wenn man „Ausländer raus!“ ruft, sondern Rassismus. Denn man meint alles “fremd(ländische)” – ob mensch dabei einen deutschen Pass hat oder nicht spielt schlichtweg keine Rolle bei dem Hass.
  • Moschus, Käse und Urin – Aus duftenden Babys werden muffige Teenager; als Elter kennt man das. Eine Studie hat nun untersucht, welche chemischen Verbindungen dafür verantwortlich sind … SO genau wollte ich es nicht wissen, aber hey …

Mobilität

  • Radfahren als „definitely my longevity drug“: Eine neue Studie zeigt, dass sich Radfahren bei Älteren positiv auswirkt – Probanden hatten „signifikant“ weniger oft Osteoarthritis oder Knieschmerzen.
  • Fahrräder dürfen jetzt Blinker haben … für mich eher total lustig, dass sie das bisher nicht durften. Jedenfalls kommt die Änderung jetzt, weil sich die Unfälle mit E-Bikes häufen … früher musste man mal sicher eine Hand vom Lenker nehmen können, um auf dem Schulhof den „Fahrradpass“ zu bekommen, heute ist selbst das zu viel, weshalb – Zitat – es häufig „in schwierigen Situationen zur Beeinträchtigung der Fahrstabilität“ käme. Dem beuge man nun vor. Statt Blinker könnte man halt auch Infrastruktur anpassen, um die „schwierigen Situationen“ zu verringern, aber hey … Blinker sind billiger und belassen die Verantwortung halt wieder beim Radfahrer, easy.

24 Mai 2024

2x Retro-Kino

Die finalen Trailer für Beetlejuice und für Axel F – Beverly Hills Cop sind da … Ersterer wird im Kino laufen, Zweiterer bei Netflix.

Axel F … Naja, Will Smith und Martin Lawrence schicken ihre Bad Boys jetzt in insgesamt 30 Jahren auch zum vierten Mal aufs Schlachtfeld, da darf der Beverly Hills Cop auch nochmal. Wieso nicht. Für einen Abend auf der Couch sollte der reichen.

Aber bei Beetlejuice II hoffe ich wirklich inständig, dass der gut wird. Vor der Kamera steht der Orignal-Cast, hinter der Kamera Tim Burton; das Drehbuch kommt von Alfred Gough und Miles Millar, die von „Wednesday“ kommen und direkt auch Jenna Ortega als neue Hauptdarstellerin mitgebracht haben. Ich hab‘ eine gewisse Hoffnung …


Flächenverbrauch in Deutschland

„Windkrafträder verschandeln die Landschaft“ ist ein stetig wiederholter Slogan der Windkraftgegner.
Persönlich finde ich Kohlekraftwerke mit ihren riesigen weißen Wolken-Ausstößen viel seltsamer, wenn sie bei strahlend blauem Himmel mehr als 30 Kilometer hin sichtbar sind. Schaue ich nach Süden sehe ich an klaren Tagen das schicke Kraftwerk Lippendorf, und im Westen das Kraftwerk Schkopau – stören mich beide jetzt weit mehr als die schätzungsweise 300 Windkrafträder, die hier in der Gegend stehen … egal.

Was ich eigentlich – jenseits meiner privaten Befindlichkeit – sagen wollte: Christian Victor hat auf einer Karte mal visualisiert, wofür wir in Deutschland Flächen nutzen. Und es ist schon erstaunlich, dass für Golfplätze mehr Flächen verbraucht werden als für Solarparks oder Windenergieanlagen.
Von der Absurdität, wie viel Flächen für die Herstellung von Fleisch benötigt werden, fange ich jetzt lieber nicht an …

Hinweis: Die Zahlen sind teilweise aus verschiedenen Jahren, aber die Proportionen verschieben sich dadurch nicht wesentlich.


23 Mai 2024

Rechtes Gedankengut im Osten? Niemals!!1elf!

Wer vor den Wahlen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mal Bock auf richtig miese Laune hat, der kann sich die Pressemitteilung ‚Autoritäre Dynamiken und die Unzufriedenheit mit der Demokratie‘ in Ost-Deutschland der EFBI (Else-Frenkel-Brunswik-Institut, Hintergrund) anschauen.
Ich zitiere nur mal aus dem 1. Absatz:

„Ein Viertel fühlt sich als Verlierer der Wende, nicht mal die Hälfte möchte sich als Gewinner bezeichnen. Rückblickend ist die Zufriedenheit unter den Befragten mit ihrem Leben in der DDR hoch.“

Digga, alte Menschen müssen mittlerweile mindestens 60 Jahre sein, damit sie überhaupt etwas über Berufsleben in der DDR behaupten und sich als „Gewinner / Verlierer“ bezeichnen könnten … Ich bin 3 Tage nach dem Mauerfall 9 Jahre alt geworden. Als was anderes als Gewinner könnte ich mich bitte bezeichnen?

Noch nicht genug miese Laune?
Dann wird diese Studie des EFBI (PDF) dagegen helfen! In der wurden 3.546 Menschen aus den neuen Bundesländern zu ihren Einstellungen gegenüber bestimmten Aussagen befragt. Und ich lasse nur mal 2 Grafiken hier liegen – mehr will ich überhaupt nicht dokumentieren …

Zustimmung zur Frage „Ausländer kommen hier nur her, um unseren Sozialstaat auszunutzen“ – 44% manifest, 21% latent
Zustimmung zur Frage „Auch heute noch ist der Einfluss der Juden zu groß“ – 11% manifest, 22% latent

Nein, natürlich sind nicht alle Ossis so. Ich wurde in Thüringen geboren, habe in Bayern und Baden-Württemberg gelebt und bezeichne Sachsen/Sachsen-Anhalt (ich wohne 2 Kilometer hinter der Grenze in Anhalt) heute als meine Heimat. Was mich aber richtig abfuckt ist der niemals latenten sondern offene Rassismus im Osten. AfD Wähler sind hier keine Protestwähler, es sind Nazis. Die Mär des Protestwählens kann mir niemand begründen, der sich auch nur mal 5 Minuten mit unserer Demokratie auseinander gesetzt hat; selbst wenn man mit den „etablierten Parteien“ unzufrieden ist. Hier wird nur noch Stimmung fabriziert … 

Ich will dagegen halten. Indem ich hier vor Ort eine andere Stimme abgebe. Indem ich hier vor Ort meine Kinder zu Demokraten erziehe und hoffe, sie tragen mit ihrem Aktivismus und ihren Stimmen in Schulen und Demos mit dazu bei, dass wir das irgendwie gemeistert bekommen.

Um so wichtiger ist, dass jede:r, die/der sich nicht zu den Verlierern der Wende zählt, und/oder für ein offenes Weltbild eintritt in den kommenden Wochen wirklich wählen geht. Zeigt, dass wir das Feld nicht rassistischen Vollidioten überlassen, sondern auch im Osten noch gesunder Menschenverstand verortet ist.


22 Mai 2024

Woke, AI

Felix Beilharz hat sich mal die Aufgabe gemacht und die – recht oberflächlichen – Fragen des Wahl-O-Mat durch die aktuellen LLM-KIs zu lenken. Die sollten zu jeder der Fragen eine Meinung abgeben. Am Ende listet Felix die für die KI empfohlenen Parteien.

Stellt sich raus: alle KIs haben einen leicht links-grünen Einschlag.
Bedeutet das, dass die KIs jetzt woke sind? Wie es Elon Musk ja gern erzählt?

Ich denke eher, es zeigt, dass KIs (hoffentlich doch) schlichtweg auf Fakten beruhen – und nicht auf Einbildungen, Gefühlen und Theorien, wie die meisten rechten und konservativen Spins. Insofern stimme ich Felix in seiner Auswertung da vollkommen zu. Zum anderen glaube ich, finden viele Diskussionen um rechte Meinungsbilder eher in für die KI verschlossenen Räumen statt.

Irgendwie passend dazu: Jon Stewart hatte in der Daily Show dieser Woche ein schönes Stück darüber, was für ein lohnendes Geschäft es mittlerweile ist, sich in Büchern, Podcasts und Fernsehen über die „woke“ Cancel Culture aufzuregen, das alles sagen zu dürfen, während man jede Kritik an Konservativen (oder Donald Trump) aber cancelt und niederschreit. Eine Mechanik, derer sich ja AfD und CDU mittlerweile auch gern bedienen … Stichwort: Leitkultur, richtig Charlotte Merz?


Heute habe ich gelernt: Es gibt tatsächlich eine Industrienorm über die Zubereitung einer Tasse Tee. ISO 3103 – und es gab darüber auch Streit, weil Irland der Schritt „Teekanne anwärmen“ darin fehlte. Zurecht der Gewinner des ironischen Ig Nobel Prize für Literatur 1999.

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