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LegoGPT, oder: das Ende der Kreativität

Nennt mich alt, aber früher™ habe ich als Kind ja LEGO geliebt, weil ich mit meiner Fantasie und begrenzten Ressourcen neue Dinge erschaffen konnte. Jetzt haben Forscher:innen der Carnegie Mellon University einen KI-Chatbot entwickelt, der Lego-Bauanleitungen erstellen kann, nachdem man beschrieben hat, was man bauen will: LegoGPT.

Ja, es ist nur ein Forschungsprojekt. Aber als ich die Schlagzeile heute las, hätte ich es einfach auch LEGO selbst zugetraut. Wozu noch Kreative bezahlen, am Ende kann auch eine KI einfach das nächste Set entwerfen – oder mir anhand der Set-Nummer Alternativ-Vorschläge für neue Bauten vorschlagen. Wozu noch den Kopf anstrengen?
LEGO selbst macht ja schon seit Jahren mehr Geld mit AFOLs – Adult Fans of LEGO –, die LEGO nicht mehr als Kreatives sondern eher als Anleitungsbetreutes Modell-bauen ansehen (ich bin nicht frei, ich hab' hier auch einige "Klemmbaustein-Modelle" stehen).

Aber mal ehrlich: Kreativ zu sein ist essentiell für uns Menschen. In Schule, Beruf und nun auch in der Freizeit mit neuen KI-Tools trainieren wir uns das immer mehr ab. Etwas, dass nicht nur LEGO für seine Modelle will, sondern auch mehr und mehr Unternehmen: Kreative sind teuer, die kann ich durch KI ersetzen.
Das kann nur in einem Desaster enden.

KI soll nicht die Arbeit übernehmen, die mich geistig fit hält, mir gute Laune macht und mein Sein definiert - sie soll Wäsche waschen und kehren, damit ich für Kreatives mehr Zeit habe. KI würde nie das Rad erfinden, es würde uns nur andere Wege aufzeigen, wie wir ohne es auskommen.

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