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Gesammelte Tabs im Browser mit Links, die es nicht zu einem Beitrag geschafft haben, aber cool sind und Raum haben sollen.
Keine gute Laune Themen:
Zum Schluss doch noch was Positives:
In den letzten 24 Jahren habe ich jede Menge Zeug ins Internet geballert … Nicht alles davon ist erhalten, aber das, was so in verschiedenen Datenbanken noch zugänglich ist, trage ich jetzt spaßeshalber als Hub unter archiv.gigold.de zusammen (noch ohne Design).
Die Seite listet den jeweils heutigen Tag über die Jahre – das Älteste dürfte irgendwann 2002 oder 2003 anfangen. Das Ganze ist eigentlich vor allem für mich selbst gedacht, als „Reise zurück“ mit täglichem Anreiz. Anscheinend werde ich auf meine alten Tage nostalgisch.
Was beim durchklicken – auch mal probehalber mit anderen Tagen außer heute – auffällt, sind die ganzen fragmentarischen Beiträge der Anfangsjahre, bevor es Twitter gab. Kurze Sätze, mit ein oder zwei Links, die 20 Jahre später kaum mehr Sinn ergeben, weil Kontext fehlt und die Links nicht mehr funktionieren. Das hat sich bei mir ab 2007 auf Twitter verlagert, heute hin zu Threads. Tiefschürfende Texte sollte man zumindest nicht immer erwarten; dafür habe ich als damals Anfang-20jähriger auch irgendwie früh angefangen Gedanken ins Internet zu schreiben. Gut, streitbar, ob es mit der Zeit besser wurde.
Jedenfalls, ein paar Dinge fehlen noch; die vielleicht irgendwo auf alten Platten liegen. Aktuell wandern meine alten privaten Blogs und autokarma.de (nur mit den Titeln bisher) in die Liste; als Linkliste – aber vielleicht lasse ich die Beiträge auch irgendwann direkt auf der Seite anzeigen … Mal sehen.
Copy the Shrug Emoji ist eine Website, auf der du das ¯\_(ツ)_/¯-ASCII Emoji kopieren kannst.
… ich habe das schon seit Jahren in meiner macOS / iOS Textersetzung stehen:
Seit ein paar Tagen geht der (sehr sehr lange) Text ‚We Need To Rewild The Internet‘ von Maria Farrell und Robin Berjon im Internet herum. Netzpolitik hat ihn jetzt übersetzt: Wir müssen zurück zum wilden Internet.
Es ist eine geschichtliche Abhandlung des Internets, die Definition von „Renaturierung“ und ermuntert, sich wieder kritischer und aktiver mit dem auseinander zu setzen, was das Internet sein sollte: ein wilder, freier Ort voller Möglichkeiten – und keine Sammlung digitaler, umzäunter Gärten und Infrastruktur, die primär auf der Verlässlichkeit einiger weniger Riesen wie Google und Amazon basiert. Es ist ein Appell die Anbieter transparent zu machen, nicht uns Nutzer.
Man braucht eine Weile um den Text zu lesen. Man sollte es tun – als Expedition in Geschichte, Natur, Politik und das Internet als solches.
Ich behaupte nicht, dass die Deutsche Einheit von Anfang an ein rechtes oder faschistisches Projekt gewesen ist, aber sie ist als Narrativ überhaupt nicht wehrhaft gegen rechte, völkische und patriotische Tendenzen. Im Gegenteil […].
So habe ich das auch noch nie gesehen … Egal, ob man sich dem Blick anschließen will: Interessantes Interview mit Paula Fürstenberg über mein Generation Nachwendekinder. Und etwas anderes stimmt irgendwie, dass es außer der nostalgischen Verklärung im Osten eigentlich keine geschichtliche Auseinandersetzung gibt. Weder ich noch meine Kinder hatten „DDR“ als Thema im Schul-Unterricht irgendwie länger … Und in Familien wird das Kapitel mindestens so verschwiegen, wie bei meinen Großeltern das Traumata 2. Weltkrieg.
30 Jahre ist das jetzt schon her?
Jenes schicksalhafte Wochenende in Imola. Als am Samstag Roland Ratzenberger starb. Und am Sonntag Ayrton Senna.
30 Jahre.
Mein erstes Formel 1 Jahr. Michael Schumacher, natürlich.
30. April. Qualifying.
Ratzenbergers Unfall ist für mich selbst heute noch relativ abstrakt. Ich weiß bis heute nicht mehr, ob ich ihn live gesehen habe, oder nur in der Nachrichten-Zusammenfassung. Abstrakt auch, weil ich nicht mehr nachvollziehen kann, wie ich fühlte. Bestürzt, sicherlich. Aber der Unfall Ratzenbergers war immer irgendwie weiter weg …
01. Mai. Rennen.
Ich erinnere mich nicht an den Start. Aber daran, wie Senna plötzlich geradeaus fuhr. Den Einschlag. Die Minuten danach.
Noch bevor der Hubschrauber eintraf, war ich mir sicher, dass Senna tot war. Es war 1994. Ich war 13. Allein vorm Fernseher.
Ich erinnere mich, wie das Rennen weiter lief. Schumacher gewinnt. Die Verkündung von Sennas Tod in den Abendnachrichten. Niemand stirbt auf der Strecke. Ein Gesetz im Motorsport, irgendwie.
Ich meide Ausschnitte des Rennens. Senna Dokus habe ich bisher stets nur bis zum Rennstart geschaut.
Wie Senna herumtigert. Die spätere Aussage des Rennarztes Sid Watkins, dass Senna eigentlich nicht ins Auto steigen wollte … Foreshadowing. Vielleicht ist es auch, dass wenn du als Rennfahrer mit so einem Gedanken ins Auto steigst, es kommt, wie es kommt. Aberglaube. Auch, wenn bis heute in der Öffentlichkeit nicht geklärt ist, was nun wohl der Grund für den Unfall gewesen ist. Mechnisches Versagen, Physikalisches, oder – wie es Adrian Newey selbst vor 10 Jahren sich auflud – ein grundlegender Konstruktionsfehler des Autos.
Spielt es nach 30 Jahren noch eine Rolle?
30 Jahre.
Ich werde alt. Auf der anderen Seite wird es die Legende Ayrton Senna nicht.
Wären Schumacher, Hill, Villeneuve und selbst Häkkinen geworden, was sie sind, hätten Senna und Williams weiter fahren können? Schwer zu sagen.
Senna ist eine Legende. Weil er ein fahrerisches Genie war. Weil bis zum tragischen Tod von Jules Bianchi in den heute letzten 30 Jahren der letzte tödlich verunglückte Formel 1-Fahrer ist.
Senna.
Ein Name, den Motorsport-Fans immer kennen werden. Ratzenberger sollten sie darüber nicht vergessen. Beide haben Imola, die Formel 1 und den Motorsport der letzten Dekaden geprägt. Ihr Erbe sind all die Sicherheitssysteme im modernen Motorsport.
Dieser Song blieb jemandem aus all den falschen Gründen im Kopf.
Jedenfalls wholesome, irgendwie: Seit drei Jahren sucht man in einem reddit-Thread den Ursprung eines Song-Fragments.
Nun hat man ihn gefunden; und Fragesteller carl92 hat die Lacher auf seiner Seite, denn der ganze Song findet sich tatsächlich (nur noch) im 1986er Erwachsenenfilm „Angels of Passion“. Dort spielt der Song „Ulterior Motives“ während man vor einem riesigen Coca Cola-Schild Dinge tut, die man in Erwachsenenfilmen eben tut.
Wer Lust auf den Song und viel Haar hat: den Film gibt es auf xHamster – den Song gibt es bei 01:07 …
Die ganze Geschichte gibt es bei 404 Media.
Arbeitet carl92 vielleicht für CocaCola und rollt hier die beste virale Kampagne ever aus?
Gestern Abend wurden zum 17. (!!) mal die „Goldenen Blogger“ verliehen.
Im Grunde sowas wie die deutschen Oscars des Social Webs, denn wirkliche Nischen-Perlen tut die Preisverleihung nicht mehr auf. Stattdessen werden „Überall-Vorkommende“ wie Bodo Wartke und Judith Rakers für ihre Social Media-Auftritte ausgezeichnet. Aber so ist das nun einmal, wenn das Publikum wählt … Und Stimmen gab es durchaus viele: 5.000 Vorschläge und über 31.000 Stimmen im Finale gab es. Das ist ein sensationelles Ergebnis!
Was ich ein bisschen vermisse ist eine gewisse „Nischigkeit“. Klar, es ist der natürliche Weg irgendwie; vor allem, wenn das Publikum abstimmt. Und dann ist es eben auch ein Beweis der phänomenalen und langanhaltenden Arbeit von Franziska Bluhm und Thomas Knüwer (früher noch zusammen mit Daniel Fiene). Aus einer quasi Schnaps-Idee 17 Jahre lang etwas zu entwickeln, zu dem dann selbst eben allerlei Prominenz vorbei kommt um sich als Trophäe einen kleinen nackten Mann abzuholen, dem gebührt Respekt!
Aber naja, dafür, dass es eben Goldene Blogger heisst, wir 2024 so laut über die Rückeroberung des Internet und dem Ausbrechen aus Wallet Gardens reden … dafür gibt es dann halt sehr viele Instagrammer, TikToker, Bücherautoren mit Onlineshop (Rakers) und exklusive Podcasts, die nie auf offenen Plattformen distribuiert werden, sondern aus rein finanziellem Antrieb das Licht der Welt erblicken. Natürlich gibt es Gewinner:innen die das Ganze aus anderem Antrieb heraus machen – selbst Judith Rakers würde wahrscheinlich mit mir streiten –, aber irgendwie sind es eben auch jene Stimmen, die gerade überall sind.
Und ja, kann sein, dass ich alt und grummelig werde. Und ja, ich bin hin und her gerißen. Und ja, vielleicht ist es auch der falsche Preis, um „Überraschungen“ zu erwarten. Natürlich ist man als Social Media Gangster heute da, wo das Publikum ist. Gleichzeitig sind von 16 Preisträgern nur 3 Blogger bei einem Preis, der dies eben im Namen trägt.
Egal. Werfen wir meine kurzen Melt-Down einfach in den gedanklichen Papierkorb.
Was ich eigentlich sagen wollte: Das hier sind die Gewinner – und unabhängig von meiner Kritik: Herzlichen Glückwunsch an alle! Ich freue mich ja auch durchaus, wenn jemand wie Ben Bernschneider da verdient gewinnt!
Aber bisschen Schade ist dann doch, dass es nur eine wirkliche „bloggige“ Gewinnerin gibt: Patricia Cammarata – das Nuf ist; für (ganz schön frech) ihr Lebenswerk.
Ich habe neulich ja mal darüber geschrieben Wie wir mit künstlicher Intelligenz das Internet vermüllen – und die Köpfe unserer Kinder. Gregor Schmalzried hat dazu in seinem Newsletter zu dem Themen ebenfalls ein paar sehr schlaue Gedanken geäußert, die äußerst lesenswert sind: AI überschwemmt das Internet. Wohin fliehst du?
Dazu passend schrieb Erik Hoel – der Autor des Newsletters, auf den Schmalzried und ich uns beziehen – auch in der New York Times: A.I.-Generated Garbage Is Polluting Our Culture (Archive-Link, Original Link hinter der Paid Wall).
Gesammelte Tabs im Browser mit Links, die es nicht zu einem Beitrag geschafft haben, aber cool sind und Raum haben sollen. / #1 / #2 / #3
In den USA brennt seit 2020 der Kampf um ein TikTok-Verbot. In den letzten 3 Jahren köchelte es auf Sparflamme, doch weil die geopolitischen und wirtschaftlichen Spannungen zwischen den USA und China weiter zunehmen, rückt nun auch ein TikTok-Verbot wieder in den Fokus. In den letzten 1,5 Wochen haben Repräsentantenhaus, Senat und Präsident Biden ein Gesetz durchgewunken (in einem geschickt zusammengestellten Bündel inklusive Gesetzen zu humanitären und militärischen Hilfen für die Ukraine und Israel), um TikTok aus dem Land zu werfen. 12 Monate hat das Unternehmen nun Zeit, eine Übernahme durch einen US-Investor zu forcieren, oder die USA zu verlassen.
Widerstand erscheint nicht zwecklos, aber die kommenden Monate werden interessant.
Ich sammle die meiner Meinung nach interessantesten Links dazu in meinem Linkhub unter dem Tag TikTok-ban – dem kann man folgen.
Unabhängig davon aber 2 lesenswerte Kommentare zum Thema