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Eine wilde Mischung durch Themen und Tabs, die mich die letzten Tage beschäftigt haben (mein Rabbit-Hole zur RAF nach dem Schauen des „Baader Meinhof Komplex„es erspare ich euch, im Wiki gibt es die Liste der TV-Dinge, die ich so schaue).
Es scheint, dass der Niedergang Twitters ein Narrativ nach vorn drückt, dass Blogger der ersten Stunde (ich bin alt, ja!) schon immer gepflegt haben – mal mehr, mal weniger: nichts ist schöner, als die eigene Webheimat mit einer persönlichen Website.
Die Rückkehr des Indieweb (also des Teils des Internets, der nicht von Kommerz, sondern Enthusiasmus getrieben ist) wird allerortens beschworen – ausgehend von einem Artikel Anil Dashs, der Ende 2023 vorhersagte The Internet Is About to Get Weird Again und damit ordentlich Echo erfuhr.
Zu wünschen wäre es dem Internet – insbesondere in Zeiten, in denen wir die Enshitification des Social Webs und die zunehmende Power von KI sehen …
Passend dazu sammelt James G 100 things you can do on your personal website.
Inklusive: „Make a 88×31 Button“ (das 88×31 Archiv hatte ich hier auch bereits erwähnt) und „Join a Webring“ … übrigens Webring: da habe ich sogar einen eigenen: Uberblogr … jeder mit einer persönlichen Website darf dabei sein!
Drei Studenten haben die ersten Passagen einer 2.000 Jahre alten Papyrus-Schriftrolle per CT-Scans wiederhergestellt, die beim Ausbruch des Vesuvs verbrannt wurde. Liebe sowas! Vesuvius Challenge 2023 Grand Prize
/ #Schließlich gibt es nur drei Dinge in Unternehmen, die Mehrwert schaffen: Zuversicht, Innovation und Marketing. Der Rest sind Kosten. Das Marketing ist [in den letzten Jahren viel zu] stark auf die Kostenseite gerutscht. Das Bewusstsein dafür, dass es Werte schafft, indem es Marken aufbaut und Prozesse zum Endkunden orchestriert, müssen wir wieder mehr hebeln. Die Digitalisierung ist ein Riesenglücksfall für das Marketing, weil es dadurch den direkten Kundenkontakt bekommt. Jeder digitale Kontakt ist heute ein Point of Sale und Point of Truth.
– Matthias Schrader spricht im Interview mit der HORIZONT wahre Dinge gelassen aus.
Als jemand, der im Marketing arbeitet, bin ich immer wieder verwundert, weshalb Unternehmen als erstes das Marketing herunterfahren, wenn sie – in Zeiten wie diesen – sparen wollen oder müssen …
Eine Fahrschule in Rotenburg lässt seine Fahrschüler Stunden auf einem Golf II absolvieren.
Ich finde das ziemlich cool.
Meine Tochter macht aktuell den Führerschein. Auf einem Auto, auf dem sie unter anderem lernt mit all den modernen Assistenz-Systemen zurecht zu kommen. Einparkhilfe, Abstandhalter, Tempomat, …
Das Problem, dass ich sehe: Für die meisten Fahrschüler wird das Fahrschulauto für lange Zeit das modernste Auto sein, das sie bewegen. In der Realität werden sie danach auf Autos umsteigen, die 10 Jahre und älter sind. Neulich sah ich einen Fahranfänger in einem Astra B an mir vorbeifahren – das war mein Fahrschulauto vor 25 Jahren!
Das Problem ist nur, dass diese alten Autos keine der bequemen Automatikgetriebe, selbst abdunkelnden Spiegel, Assistenzsysteme, ausgeklügelten Lenk- oder Berganfahrthilfen haben. Ein Golf II zu fahren ist verglichen mit jedem neueren Auto richtig Arbeit.
Meine Tochter wird nach der Fahrschule zusätzlich noch ein Fahrsicherheitstraining absolvieren (siehe meine Beitrag ‚Warum dich ein Fahrtraining als Autofahrer besser macht‘). Und ebenso wie dieses für mich eigentlich zum Abschluss an die Fahrschule gehören würde, täten ein, zwei Fahrstunden im Oldie eigentlich auch nicht schlecht …
Die Arbeitsagenturchefin Andrea Nahles will genauere Daten über Schulabgänger erfassen. Ein Skandal eigentlich, dass wir da noch nicht tun. Wir wissen: 47.000 Lernende verlassen die Schulen jedes Jahr ohne Abschluss. Wir wissen jedoch nicht, was mit ihnen passiert …
Nahles fordert, dass die Berufsorientierung in der Schule viel früher anfangen müsse, „am besten schon in der fünften Klasse“.
Das ist Humbug.
Mein Kind3 geht in die 9. Klasse eines Gymnasiums. Gemeinsam mit seinen Mitschüler:innen geht er heute ins „BIZ“ – das Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur.
Er ist 15.
Ich habe mit 15 noch wenig darüber gewusst, was ich „mein Leben lang“ als Job machen will.
Der deutliches Witz aber ist: Ich war vor exakt 30 Jahren ebenso im BIZ, wo der Computer auf einen sehr langen Zettel mit einem Nadeldrucker viele Jobs druckte. Gärtner und Bürokaufmann standen ganz oben. Wie gefühlt bei 90% aller.
Das Ding ist nur: Keinen der Jobs, die ich in den letzten 25 Jahren gemacht habe, gab es 1994 in den Rechnern des Arbeitsamtes … Und dummerweise reflektiert unser Schulsystem diese Entwicklung in keiner Weise.
Wir brauchen an Schulen keine frühe Berufsorientierung, sondern eine frühe Lebensorientierung. Wir müssen vermitteln, wie man lernt – statt nur Ergebnisse zu bewerten. Wir müssen den jungen Leuten beibringen, wie man Texte versteht, statt nur 10-Sekunden Videos, was Versicherungen, Haushalt, Familie bedeutet … Bis zur 8. Klasse sollten praktische, handfeste Informationen und Orientierung in den Stundenplänen stehen, statt Effi Briest und der Satz des Satz des Pythagoras …
Die Welt wird sich ja weiter drehen. Jobs kommen und gehen. Und ich wette, meine Kids werden in 20 Jahren in Bereichen arbeiten, die es vor 10 Jahren noch nicht gab – nicht mal als Gedankenexperiment. Darauf sollten wir sie vorbereiten, nicht noch mehr Stunden ins BIZ stecken …
Ich bin mir übrigens recht sicher, dass Andrea Nahles eigentlich genau das meinte, wenn sie davon spricht, Schüler:innen zum Arbeiten zu befähigen. Ich spreche trotzdem lieber von einer Lebensbefähigung.
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👨💻 Das neue Jahr startet mit ordentlich Drive.
In den Wochen 3-5 bin ich jeweils drei Tage in München, inklusive Kunden-Workshops und Meetings. Dass ich von vielen alt-neuen Kollegen und vom Kunden mit offenen Armen und Worten empfangen werde macht den Start unheimlich leicht. Was ich eigentlich im neuen Job mache, muss ich die nächsten Wochen mal aufschreiben.
Für Kind3 geht es dieser Tage ins BIZ und die Frage kam auf, was bei mir damals im Test rauskam – Gärtner und Bürokaufmann, wie gefühlt bei allen. Keinen der Jobs, die ich in den letzten 20 Jahren gemacht habe, gab es 1994 in den Rechnern des Arbeitsamtes … Dummerweise reflektiert unser Schulsystem diese Entwicklung in keiner Weise.
🚂 Die Bahn streikt (mal wieder) – diesmal fünf Tage am Stück (24.-29.), die Mietwagen-Firmen freut es und in meinem Fall bedeutete es leider auch, dass ich per Flieger von Leipzig nach München und zurück tingelte. Meine CO2-Bilanz freut es nicht, einziger Trost: der Flieger wäre auch so geflogen … Aber naja.
🚴♂️ Aufgrund der dann doch vielen Arbeit blieb wenig Zeit für „außerberufliches“.
Am Sonntag (28.) die ersten 100 Kilometer mit dem Fahrrad erledigt und gemerkt: ich war schon mal fitter (aka: schneller). Muss sich im Frühjahr wieder ändern. Auch hab‘ ich 3 bis 4 Kilo mehr auf den Rippen, als ich gern hätte (die Hosen passen aber zum Glück alle noch …).
😰 Meine Januar-Challenge geht so mäßig erfolgreich über die Bühne.
Während der Verzicht auf Süßes und meine tägliche Schwedisch-Lesson recht gut laufen, bekomme ich den Kilometer Joggen und das „vor Mitternacht ins Bett“ eher wenig gut hin. Blöde Idee auch, ausgerechnet den Monat für den Mitternachts-Tanz zu nehmen, in dem das Dschungelcamp läuft …
🏉 Im NFL-Finale stehen sich die San Francisco 49ers und Kansas City Chiefs gegenüber. NFL-Fans gefällt das nicht, weil die Freundin des Kansas-Spielers Travis Kelce niemand geringeres als das größte Pop-Sternchen der Welt ist: Taylor Swift. Und die ist NFL-Fans während eines Spiels deutlich zu oft im Bild. ¯\_(ツ)_/¯
Lesenswert: Provozieren, polarisieren, normalisieren
Dummerweise rutscht die CDU seit Merz vor allem in Sachen „extreme Polarisierung“ in die gleiche Richtung. Sie setzt sich über etablierte Grenzen im öffentlichen Diskurs hinweg, versucht den Gegner vor allem zu verunglimpfen und zu destabilisieren, statt mit inhaltlichen Alternativen zu agieren. Dabei ignoriert man, dass man, indem man unsere Regierung mit derlei Mitteln und Rethoriken angreift, der Demokratie und dem Diskurs im Allgemeinen schadet.
Zweite Woche auf dem neuen Posten bei THE GAME. Nachdem die erste Woche ruhig verlief, endlich wieder Ärmel hoch und loslegen. Ein wunderbares Gefühl nach 2 Monaten mehr oder weniger Stillstand.
Am Samstag Jena einen Besuch abgestattet.
Einen Polestar 2 aktuell als Mietwagen. Ich fand den schon immer hübsch, aber die Pre-Facelift Version hat hier mir hier wirklich ein bisschen das Wochen versalzen, weil die Reichweite eher theoretisch war.
Nun.
Gelernt: Mein Januar-Vorsatz ist unter anderem ein 31-Tage-Streak für Schwedisch in Duolingo. Noch läuft es gut.
Richtig miese Stimmung kommt die Woche auf, nachdem Correctiv dieses Geheimtreffen aufdeckte, bei dem sich hochrangige AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer in Deportationsfantasien gegen Ausländer und Andersmeindenden ergaben.
Daneben gibt es Bauernproteste, mal wieder Bahnstreik, 100 Tage Krieg in Israel, nahezu drei Jahre Krieg in der Ukraine, der Populismus greift auch in Deutschland mehr um sich … Wir stolpern von Krise zu Krise und ich kann ehrlich gesagt verstehen, wenn Menschen davon erschöpft sind – ich bin es auch. Ich filtere mittlerweile hart, anders ist es einfach nicht mehr machbar … Es ist keine Entschuldigung dafür, mit Nazis zu marschieren, Minister der aktuellen Regierung lynchen zu wollen oder Rechte zu wählen – aber die bieten halt einfache Lösungen und laute Parolen für eine komplizierte Welt. Das hat früher schon funktioniert. Umso wunderbarer ist es am Ende zu sehen, wenn Menschen endlich gegen Rechts auf die Straßen gehen.
Noch was diese Woche?
Nach der ersten Woche mit Neujahr und 18. Geburtstag der Tochter eher wieder ein bisschen eine normale Woche. Ein guter Jahresstart in dieser, meiner, kleinen Welt.
Davon hat mein Programmieren-Lehrer Ende der 1990er immer noch erzählt: Die DDR hat im Postkartenschach 1995 ihren letzten Titel in einem internationalen Sportwettbewerb geholt.
Gerade wegen dieser Idee von @robvegas wieder erinnert worden.