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07 Januar 2024

Notable People ist eine Karte, die basierend auf Daten der Wikipedia den jeweils „berühmtesten“ Namen eines Ortes anzeigt. In meiner Heimat – viele kleine Orte – jede Menge SS-Größen. Upsi.

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Gestern über die Wieselverse-Theorie gestolpert. Und die geht so: 2016 hat ein Wiesel den Large Hadron Collider lahmgelegt. Die Theorie (ohne jeglichen wissenschaftlichen Beweis natürlich) ist nun, dass das glückliche Wiesel die Barriere zum Multiverse durchbrochen und uns alle unbemerkt in eine ziemliche kacke Alternative Realität mitgenommen hat – beginnend mit der Wahl von Donald Trump 2016.
Ich sag mal so: Das. Erklärt. Alles.

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06 Januar 2024

Happy Birthday, Liebes Blog

Knapp verpasst: den Geburtstag dieses kleinen Blogs.

Am 05. Januar 2001 schickte ich ein erstes „Hello“ in die damals überschaubar kleine deutsche Bloglandschaft und wurde u.a. von Jörgentdeckt‘.

Ich glaube, damals startete ich auf Blogger.com, um dann rasch auf Greymatter zu wechseln. In den vielen Jahren seither ging es immer mal wieder auf und ab mit dem privaten Bloggen. In den letzten beiden Jahren war ich wieder recht aktiv: 200 Beiträge sind 2022 ins Blog gekommen, 160 im letzten Jahr. Das Archiv hier geht bis 2016 zurück, sehr vieles davor liegt auf meiner ersten Blog-Domain x-ploration.de.

Tagebuch öffentlich ins Netz zu schreiben habe ich bereits irgendwann 1999 angefangen, das ist jedoch verloren gegangen. Ende 2000 habe ich dann mit Blog-Software gespielt und seitdem ist Bloggen nicht nur ein steter Begleiter sondern auch Wegbereiter gewesen.

In der Zeit der letzten Jahre habe ich viele Blogs kommen und gehen sehen, habe tolle Menschen kennenlernen dürfen. Mit manchen war ich in den letzten Jahrzehnten digital stets verbunden und habe sie trotzdem nie „in real life“ gesehen – Jörg von oben, zum Beispiel.
Mit anderen Bloggern habe ich hingegen echte Freundschaften gebildet, und auch berufliche Abenteuer erlebt. Daniel wäre da ganz weit vorn zu nennen. Aus einem gemeinsam Blog namens medienrauschen ist über Jahre ein Business entstanden, auf das ich durchaus stolz bin.

Meinen ersten „Tech-Job“ habe ich im März 2001 über mein Blog bekommen. Meinen ersten Freelancer-Job bekam ich im Juli 2005 über mein Blog. Danach habe ich mit Bloggen Geld verdient – mit eigenen Projekten, oder als Redaktionsleiter der Netzpiloten, als Blogger für die Leipziger Messe, Westfalenhallen, BMW und MINI, … Bloggen und Leben, Bloggen und Beruf – das ist, kann ich wirklich sagen, untrennbar verbunden.

In dem Sinne habe ich dir, kleines Blog, durchaus einiges zu verdanken.
Darum, hoch die Gläser! 23 Jahre privates Blog von Thomas. Ich bin nicht alt, du bist alt!


04 Januar 2024

Sei nett zu deiner KI, um die richtige Antwort zu bekommen

Einen aktuellen Artikel von Protocol finde ich entzückend: Why Users Have to Compliment ChatGPT To Get the Most Out of It

Darin schreibt Stephanie Palazzolo über das erstaunliche Phänomen, dass man aus Large Language Modellen offenbar bessere Ergebnisse bekommt, wenn man freundlich zu ihnen ist.
Und ich finde das gut. Richtig gut sogar!

Ich habe vor fünf Jahren schon einmal etwas geschrieben: Smarte Assistenten: Kein Antwort mehr ohne dein freundliches ‚Bitte‘ – darin schrieb ich, weshalb ich denke, dass es Sinn macht, wenn auch KI-Systeme und Sprach-Assistenten Freundlichkeit einfordern: „Weil wir nicht loswerden (können), unsere digitalen Assistenten zu vermenschlichen. Wir projizieren zwangsläufig eine eigene Persönlichkeit auf sie und agieren mit ihnen ebenso selbstverständlich, wie mit anderen Menschen.

Wenn man Alexa – die hier seit Jahren ihren Dienst in unserer Wohnung tut – übrigens dankt, erwidert sie mittlerweile öfter ein „War mir ein Vergnügen“ oder ähnliches. Finde ich cool; war schon 2018 meine Idee ;-)


02 Januar 2024

The GAME Sequel

Vorgeschichte

Vor 56 Wochen veröffentlichte ich einen Beitrag mit dem Titel: The GAME is on. Darin schrieb ich über meinen neuen Arbeitgeber und meine neuen Aufgaben. Als Creative Director Social für BMW habe ich für die Agentur TheGame gearbeitet.
Aufgrund des damaligen Agenturkonstrukts ging ich dieser Tätigkeit über einen Angestellten-Vertrag bei der Looping Group nach. Dieses Konstrukt wurde in den letzten Wochen ordentlich durchgeschüttelt nachdem Looping (am 28.12.2023 auch offiziell) Insolvenz angemeldet hat. Das gesamte Drama habe ich hier einmal versucht knapp zusammenzufassen.

Nun sind solche Wendungen zum einen nichts, was man wirklich braucht. Meine Gedanken sind da vor allem bei jenen 27 (Ex-)Kollegen, denen am 28.12. gekündigt wurde – und die ihr neues Jahr mit der Jobsuche starten müssen.

Zum anderen sind diese Art von Wendungen aber auch Chancen. Weil von der Insolvenz mein Team in London unmittelbar betroffen war – alle wurden zum 31.10. entlassen –, habe ich bereits im November bei Looping selbstbestimmt gekündigt. In den darauffolgenden vier Wochen habe ich mit ein paar Menschen über Alternativen für 2024 geredet. Habe Szenarios durchgespielt. So war neben einer erneuten Selbständigkeit ab Mitte 2024 zum Beispiel auch eine Tätigkeit im Bereich Fahrrad kurz im Fokus.

Neustart

Am Ende jedoch war sowohl mein altes Team, als auch der Kunde wie auch ich der Meinung, dass wir gemeinsam noch zu viele unerledigte Aufgaben haben.

Und so habe ich am 22.12.2023 meinen Arbeitsvertrag unterschrieben und starte heute als Digital Content Director bei TheGame.

Zugegeben, wir hatten wenig Zeit über alle Details zu sprechen, was jedoch vom gegenseitigen Vertrauen zeugt. Ich komme in ein Team „zurück“ (ich war zwei Monate weg), dass ich kenne, zu Kollegen die ich wertschätze und mit denen zu arbeiten ich sehr mag.

Der Job ist ein bisschen ein anderer. Ich freue mich darauf in Zukunft von einer social first-Perspektive aus alle anderen digitalen Kanäle von BMW noch mehr mit in den Fokus zu nehmen und neben Social auch über Website, Podcast, In-Car-Entertainment und Co. zu sprechen.

Auf geht es. Wir geschrieben: da warten ein paar offene Tasks auf uns!


31 Dezember 2023

2023 in Zahlen

Bevor das Jahr endet und ich mich mit neuen Zielen in das Jahr 2024 begebe, werfen wir (wie schon 2022) einen Blick zurück.

Die Teuerung im Alltag war dieses Jahr für uns alle spürbar. Wir haben das Glück, dass wir wirtschaftlich gut dastehen und so liegt der Urlaubsverzicht in 2023 in einem anderen Grund als Geld: wir haben unsere finanzielle Kraft dieses Jahr in einen Umzug gesteckt. Nun ist Umziehen als solches nicht zwangsläufig teuer, aber wir wollten mit dem Umzug durchaus auch ein bisschen einen Neuanfang. Und so haben wir bis auf einige wenige Schränke und das Jugendzimmer von Kind2 eigentlich alles neu gekauft – vom Sofa über Esstisch, Küche bis hin zu Badschränken und Elternbett. Zudem haben wir uns den Luxus eines Umzugsunternehmens gegönnt und die neue Miete ist doppelt so hoch wie die alte.

Allein unter dem Aspekt also kann man locker sagen: 2023 war gut mit uns.
Darüber hinaus gab es ein paar weitere Highlights, die mehr als reine Zahlen sind, sich aber hier einmal in Zahlenform präsentieren:

Zahlen bitte

- 8x in London
- 0x im Urlaub, was auch das 1. mal seit Jahren ist, dafür aber …
- 11.000 Euro für eine neue Küche ausgegeben, weil …
- Umzug
- Im März eine Austauschschülerin aus Italien zu Gast
- Mein 2. Radrennen: Neuseen Classics am 04. Juni 2023
- Auch mehr: Gewicht (+3kg)
- 3. Kind „erwachsen“: Sohn2 hatte seine Lebenswende
- 10 Bücher gelesen (recht wenig)
- 104 Beiträge auf Instagram
- 160 Beiträge im Blog
- 4.100 Fahrrad-Kilometer
- 2.000 Klemmbausteine
- 35.700 Minuten Spotify
- Job gekündigt zum 31.12.

Fragebogen

( Erinnert durch Johannes )

Zugenommen oder abgenommen?
+3kg dank wenig Sport, mit 70kg aber noch immer okay – Angriffsziel im Januar sind trotzdem -2kg

Haare länger oder kürzer?
Wechselt aller 2 Monate ab ;)

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Nicht merkbar anders.

Mehr Kohle oder weniger?
Mehr als 2022

Mehr ausgegeben oder weniger?
Umzug hat ordentlich reingehauen – eindeutig mehr.

Mehr bewegt oder weniger?
Weniger.

Der hirnrissigste Plan?
Mit dem Fahrrad über die Alpen. Wurde vom Tochterkind verhindert, die nach tagelangem Fieber dann in die Notaufnahme kam.

Die gefährlichste Unternehmung?
Ein Umzug mit der Frau. Weil wir uns bei Aufbau- und Pack-Arbeiten eigentlich immer in die Haare bekommen (was vorrangig an mir liegt). Ging in meiner verklärten Erinnerung von heute aber erstaunlich smooth ab. Danke, Liebste!

Die teuerste Anschaffung?
Die neue Küche.

Am meisten telefoniert mit …?
Meiner Arbeitsehefrau.

Erkenntnis des Jahres?
Ich kann Sport treiben tatsächlich vermissen.

Beste Idee/Entscheidung des Jahres?
Umzuziehen.

Schlimmstes Ereignis?
Die Tochter in der Notaufnahme zu sehen – und ein paar Tage lang schlichtweg nicht zu wissen, was sie hat.

Schönstes Ereignis?
Die Schlüssel der neuen Wohnung in Händen zu halten – entgegen aller Wahrscheinlichkeiten. Kurz danach wohl die die 220 km-an-einem-Tag-Tour mit dem Fahrrad. Dieser Wechsel von Selbsthass, Euphorie, Glück und die Momente des Triumphs sind schon genial. Und dann war da noch der Ausflug zur ‚Red Bull Formula Nürburgring‘ von Sohn2, zwei seiner Freunde und mir. Die alten V12 und V10 Formel 1-Boliden zu sehen und – vor allem! – zu hören war schon genial.

Stadt des Jahres?
London. Sehr oft da gewesen dieses Jahr.

Getränk des Jahres?
Kaffee, wie immer.

Essen des Jahres?
Griechisch. Ein, zwei wunderbare Abende bei einem Griechen verbracht.

TV-Serie des Jahres?
Strange New Worlds Staffel 2. Picard Staffel 3.

Das beeindruckendste Buch?
Ich hatte das Glück dieses Jahr wirklich nur Volltreffer lesen zu dürfen. Aber „Der Salzpfad“ von Raynor Winn hat viel mit mir gemacht – ich wollte irgendwie direkt loslaufen.

Der ergreifendste Film?
Wenig wirklich gute Filme gesehen; kommt sicherlich auch immer auf die Stimmung an. „Der Hund bleibt“ hat mich mit seiner Melancholie erwischt, und „Oppenheimer“ war im Kino natürlich ein Erlebnis.

Der fesselndste Podcast?
Fesselnd … Keine Ahnung, ich höre meine Podcasts eher als Ablenkung oder zur Information. Am meisten Zeit verbracht habe ich mit Haken dran – über den Twitter-Abstürz.

Die beste Musik?
Dieses Jahr war sehr deutsch-lastig, einfach weil da viel gute Musik drin war. Peter Fox aber ist für mich Album des Jahres. Mein Spotify-Rückblick

Das schönste Konzert?
Ich gehe nicht auf Konzerte ;-)

Wort des Jahres?
Why

Die meiste Zeit verbracht mit …?
Mit meinem Arbeits-MacBook.

Die schönste Zeit verbracht mit …?
Mir. Meiner Frau. Der Sonne.

Verliebt?
Ja.

Vorherrschendes Gefühl 2023?
Die letzten beiden Monate eher „Lethargie“. Aber im Großen und Ganzen: Glück. Definitiv.

2023 zum ersten Mal getan?
220 km mit dem Fahrrad an einem Tag. Eine Küche für mehr Geld gekauft, als ich je vorher für ein Konsumgut ausgegeben habe. Eine Austauschschülerin aufgenommen. Ein Kind auf der Intensivstation Abends allein lassen müssen. Einen künstlichen Weihnachtsbaum aufgestellt. Einen Putzmann beauftragt. Ein Umzugsunternehmen beauftragt.

2023 nach langer Zeit wieder getan?
Umgezogen.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
Kranke Kinder. Insolvenz meines Arbeitgebers. Ein Drittes will mir tatsächlich nicht einfallen.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Das Alles gut ist.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Wie immer: Geduld.

2023 war mit einem Wort …?
Wundervoll.

Fazit

Kleine Dellen gab es auch in unserem Leben. Die paar Tage Notaufnahme der Tochter hätten nicht sein müssen (mittlerweile geht es ihr wieder Bestens), auch, dass ich Ende des Jahres nochmal den Job wechsle hatte ich jetzt nicht geplant … Aber prinzipiell könnte dieser Beitrag auch „Dinge für die ich 2023 dankbar bin“ benannt sein und würde nicht lügen. Ich bin glücklich, und dafür dankbar.

2024 verläuft hoffentlich ebenso gut – ich drücke uns allen die Daumen!


29 Dezember 2023

"Social Media ist alternativlos"

Albert Einstein soll einmal gesagt haben: „Wissen heißt wissen, wo es geschrieben steht.“ – und dieser Satz wird immer wahrer, je älter das Bonmot wird. Die Informationsexplosion der Neuzeit macht es unmöglich, universell auf dem Laufenden zu bleiben. […] Es ist unmöglich, den Fels in der Informationsbrandung zu geben und alles in sich aufzunehmen. […] Doch wenn wir Nutzer uns aufteilen, Spezialisten vertrauen und intelligente Knotenpunkte – menschliche Filter – bilden, müssen wir das auch gar nicht! Ich brauche nicht eintausend Meldung zum Thema SEO kursorisch zu überfliegen, wenn ich der SEO-Spezialistin folge, die die wichtigsten Entwicklungen ihres Fachs bereitwillig mit anderen teilt. […] Diese soziale Mechanik der Informationsvermittlung beherbergt immer das kleine Zahnrad der Serendipität. Ich lerne Dinge, über die ich in hundert Jahren Selbststudium nicht einmal erfahren hätte, dass es sie überhaupt gibt. […] Wir sehen, mit der Definition diskursiver sozialer Medien als global wichtigste Informationsrelais (und Orte der Selbstvermarktung) haben wir uns vom zeitverschwendenden Familiennetzwerk doch mittlerweile weit entfernt.

– Die Essenz eines lesenswerten Blog-Beitrags von André Vatter über die Rolle, die Social Media (und vor allem auch Microblogging-Plattformen) heute übernehmen: Social Media ist alternativlos, als Replik auf einen Artikel von Stefan Mey, der meint: Social Media ist Zeitverschwendung.


28 Dezember 2023

Looping Group: Kapitelende

Heute endet eines der seltsamsten Kapitel meines beruflichen Lebens.

Am 25.10. verkündete mein Arbeitgeber in einer Abends anberaumten Telefonkonferenz mit allen Angestellten, dass man in die vorläufige Insolvenz gehe. Am 31.10. wurde als Reaktion darauf die Niederlassung in London in die Insolvenz geschickt – mit über 40 Mitarbeitern, viele davon jene, die das Team stellen, für das ich zuständig war. An einem Dienstag-Abend um 17 Uhr wurde verkündet, dass nach britischem Insolvenzrecht das Team in London am 01.11. nicht mehr arbeiten durfte/musste. Einher damit ging auch ein Lieferstopp an den Hauptschuldner – für den ich und mein Team hauptsächlich gearbeitet haben. Von einem Tag auf den anderen saß ich ohne Team und ohne Aufgaben da …

Das gesamte Drama um die LOOPING GROUP (deren Holding die Olando GmbH ist) kann man in meiner Artikelsammlung hier nachlesen.

Aufgrund dieser Entwicklungen habe ich mich Ende November entschieden, bei LOOPING zu kündigen. Mit dem Insolvenzverwalter und HR haben wir uns darauf geeinigt, dass ich die Agentur vor meiner Kündigungsfrist zu Ende Dezember verlasse.

Am heutigen 28.12. nun wurde das endgültige Insolvenzverfahren über die Olando GmbH eröffnet. Zum 29.12. werden 27 Mitarbeiter entlassen, wohl die Mehrheit braucht am 02.01. nicht einmal mehr ins Büro – sie sind freigestellt. Mit all jenen, die bereits in den letzten Wochen Abschied genommen haben, dürfte die neue Looping somit nur mehr um die 80 bis 90 Mitarbeiter haben.

Die „Assets“ der bisherigen Firma gehen in eine neue Holding über – die LOOPING BRAND MEDIA GROUP. Deren neuer Investor – der die übrig gebliebenen Mitarbeiter, Kunden und Werte der Olando GmbH auskauft und in eine neue GmbH überführt – ist die Isartal Health Media, die wiederum zur Wort+Bild Verlagsgruppe gehört. Mit der Isartal Health hat die alte Olando GmbH bereits ein Joint-Venture: die Vita Health Media, eine auf Gesundheit spezialisierte PR-Agentur.

Ich wünsche allen verbliebenen Mitarbeitern – ehemaligen Kollegen, nur wenige von denen, mit welchen ich in den letzten 13 Monaten gemeinsam gearbeitet habe sind übrig – alles erdenklich Gute für die Zukunft! Allen, die heute Abend schlechte Nachrichten vom Insolvenzverwalter erhalten werden (noch sind die Mails offenbar nicht verschickt*): Viel Erfolg bei der Suche; ich hoffe ihr findet rasch ein neues Aufgabengebiet. In den nächsten Tagen wird sicherlich hier und da noch eine Tür aufgehen! Alles Gute.

Ich werde am 02. Januar eine neue Rolle antreten. Mehr dazu dann später.

* Ich wurde informiert, dass ich aufgrund meiner Kündigung nun ebenfalls zum 29.12. freigestellt werde; die entsprechende Mail vom Insolvenzverwalter jedoch ist noch nicht da.


27 Dezember 2023

Auf zum Mars?

Auf einer Erde mit Klimawandel, Atomkrieg und anderen Katastrophen wie Zombies und Werwölfen wäre es immer noch viel besser als auf dem Mars.

In ihrem Buch „A City on Mars: Can we settle space, should we settle space, and have we really thought this through?“ beleuchten Kelly und Zach Weinersmith, wie gut – oder schlecht – der Plan einer baldigen Mars-Besiedlung ist.

Das Buch gibt es irgendwann nächstes Jahr auch auf Deutsch, das zusammenfassende Interview jetzt schon in der ZEIT (PDF). Und ich sag mal so: niedrige Schwerkraft, Perchlorate und harte Feldarbeit sind nur die kleinsten Probleme, mit denen man sich konfrontiert sähe.


Von Blogs, Wikis und Webseiten

Entschuldigung, ich werde hier mal eben nostalgisch

Früher™ in den Anfängen des öffentlichen Internets, als die Modems noch vor sich her schnurrten, wenn man sich einwählte, und wir monatlich den Anbieter wechselten, weil die ersten Anbieter von Internet-Flatrates schneller Pleite gingen, als man den letzten 320 dpi-Trailer von Matrix aus dem Internet saugen konnte … Also, früher, da hatten wir Internetbewohner Webseiten.
Seiten, die wir in einem Textpad mit der Hand selbst in HTML formten. HTML 4. Irgendwann mit den ersten Fetzen CSS herumprobierten. Früher also, da schrieben wir auf den ersten Webseiten noch gänzlich ohne Content Management- oder Blogsysteme über uns, unsere Hobbies, die neusten Serien-Gerüchte um Akte X oder Star Trek Voyager.
Es entstanden Dörfer und Städte bei Anbietern wir GeoCities, FreeCities, Webchatter und Co.

Und dann kamen die Weblogs.
System wie Manila, Blogger, Greymatter und Movable Type demokratisierten im Grunde das Publishing im Netz – sie legten den Grundstein zum Web 2.0. Sie machten es – nach der Hürde der Installation – sehr einfach, seine Gedanken ins Netz zu packen. Das gipfelte im Zeitraum 2002 bis 2005 wahrscheinlich in den größten Aufschwung des Internet-Publishings.

Ich fing irgendwann 1999 damit an, Sachen im Netz zu publizieren. Ich las mir HTML und CSS an, erstellte eine erste Webseite für einen Bäckermeister in Sonthofen und parallel dazu meine eigene kleine Webseite. Ich schrieb Tagebuch – zur Unterhaltung unserer virtuellen Clique von Chatworld. Ende 2000 experimentierte ich dann mit Blogger.com und Manila rum, bevor ich mich am 05. Januar dann in der deutschen Blogwelt „vorstellig“ wurde. Die Zahl der Blogger konnte man damals an 2 Händen abzählen. Jörg, der Schockwellenreiter, gehörte damals schon dazu. Ebenso, wie das „Hallo“ sagen, wenn man neue Blogs entdeckte (ich war „Gen2001“ damals; aus dem Hallo von „BluePixel“ Simone erwuchs ein paar Wochen später sogar mein erster Job als HTML-Programmierer).

Das Blog jedenfalls war der Tod der Webseite. Es brachte alles irgendwie in eine chronologische Abfolge. Während Webseiten an einem Thema orientiert waren, ist alles, was ich seit 2001 ins Internet puste am chronologischen Prinzip des Weblogs orientiert.

Zeit, ein bisschen aufzuräumen.

Was ich eigentlich sagen wollte …

Etwas, dass ebenso ein Urgestein des Internets ist, ist das Wiki. Und nachdem ich in den letzten Monaten ewig lang darüber nachgedacht habe, wie ich ein paar Sachen irgendwie strukturierter und vielleicht auch schneller editierbar und sortierbarer anlegen könnte, habe ich mich dann jetzt auf ein Wiki festgelegt.

Seit ein paar Wochen schreibe ich deshalb auf wiki.gigold.de auch Sachen ins Internet. Gedanken, Fragmente, und alles andere, was nicht wirklich fertig ist und aber irgendwie raus muss.
Ein Wiki ist ein perfekter Ort dafür, denn wer behauptet schon, dass ein Wiki das Endergebnis ist? Vielmehr lebt es ja davon, unperfekt, unbeendet zu sein. Korrekt?!

Ich führe jetzt also ein öffentliches Wiki in dem ich Gedanken sammle und in dem man mir dabei zuschauen kann, wie ich inhaltliche Dinge entwickle. Nicht alles wird darin landen. Es gibt – vor allem im beruflichen Kontext – nach wie vor Dinge, die dann eher in meinem Obsidian landen. Aber vieles andere wird dann im Wiki landen.
Mir ist da auch recht egal, ob es jemand liest. Wie früher, als wir Webseiten erschufen, mache ich das als eine Sammlung für mich. Und wenn was dabei runter fällt, was gut genug für euch ist, ist das prima.

Aufgabe

Irgendwie ein bisschen optisch strukturierter muss es noch werden.

Zudem muss ich mir noch überlegen, wie ich Inhalte zwischen Blog, persönlichen „Webseiten“-Anteilen und Wiki wieder ein bisschen verheirate – nachdem ich mich entschlossen habe, dass meine now zum Beispiel künftig eher im Wiki sitzen soll, oder meine Leseliste und Gesehen. Aber das ist eine Aufgabe für 2024.

Und dann denke ich darüber nach, wieder eine Art „Lifestream“ zu machen, an dem endlich wieder all die Dinge zusammen fließen, die man so im Netz macht – von Threads, Insta, Blog, Wiki und Co. Aber auch das ist eher eine Bastelaufgabe für 2024.

Technisches

Eigentlich wollte ich ein Wiki-System, welches Markdown unterstützt. Das ist aber offenbar schwierig. Der zweite Anspruch war: es soll Datei-basiert und nicht Datenbank-basiert sein. Wieso? Weil ich nicht weiß, wie lange das alles von Dauer ist – und einen Ordner mit Dateien kann ich einfacher runterladen und auf dem Rechner durchsuchen und ein Backup machen, als eine einzelne, riesige Datenbank-Datei. Am Ende jedenfalls habe ich mich für DokuWiki entschieden – ein imho recht okayer Kompromiss aus klein, handlich, PHP und .TXT-basiert.


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