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27. November 2025

Über Fan-Fictions

Die Tagesschau widmet sich in einem kleinen Beitrag dem "Phänomen" Fan-Fictions. Das Genre, in dem Fans eigene Geschichten in Welten wie der von Star Trek oder Harry Potter schreiben. Fan-Fictions sind nicht neu. Schon in den 1960er Jahren schrieben Fans von Star Trek Captain Kirk und Spock in homosexuelle Abenteuer.

Der Begriff "Mary Sue" geht gar auf eine Star Trek-Fan-Fiction zurück.

Relativ neu jedoch ist, dass Verlage seit einigen Jahren gezielt auf der Suche nach Autoren in Fan-Fiction-Foren sind und sich die Szene im Grunde "professionalisiert" hat. Vor allem im Bereich New Adult, Romance und Dark Fantasy gibt es zahlreiche Beispiele erfolgreicher Roman-Serien, die ihr Dasein als Fan-Fiction starteten.
Das berühmteste Beispiel ist wahrscheinlich 'Fifty Shades of Grey', das 2009 als Fan-Fiction von 'Twilight' startete.

Fan-Fictions hatten eine ganze Zeit lang den Ruf, schlecht zu sein. Klar, das schreiben unerfahrene Menschen Seite um Seite – doch über den Austausch in Foren ergaben sich neue Feedback-Kanäle über das Internet. Und mit neuen Tools wie Rechtschreibprüfungen oder heute der KI von Large Language Modellen, können Menschen immer schreiben. Sie können so nicht nur ihrer Fantasie freien Lauf lassen, sondern auch passable Ergebnisse präsentieren.

Mit Fan-Fictions emanzipieren sich Fans – sie eignen sich Figuren und Universen an, spinnen sie weiter und wachsen mit ihnen. Sie entfliehen mit den geliebten Figuren der Realität und erweitern die Welten, die jemand anderes erfand. Manch Autoren umarmen die Szene mittlerweile, geben zwar Eckpfeiler vor, lassen Fans sich aber austoben oder tauschen sich gar mit ihnen aus. Insofern sind Fan-Fictions viel mehr als "Geschichten von Nerds" – sie sind eine eigene Kunstform, der jeder Respekt gehört …

Ich habe als Jugendlicher übrigens auch den ein oder anderen Ausflug in die Fan-Fiction unternommen & Geschichten im Scheibenwelt-Universum erschaffen. Lang verschollen. Und irgendwo in meinem Kopf ganz hinten links, geistert seit Jahren eine Star Trek-Fan-Fiction rum, die ich nur für mich selbst weiterschreibe.

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UberBlogr und die KI

Eigentlich. Eigentlich war die Phase meiner kritischen KI-Rants ja beendet. Aber ich muss das Thema kurz nochmal aufmachen. Sorry. Denn: Hendrik fiel auf, dass ein neueres Mitglied im UberBlogr Webring kein persönliches Blog, sondern ein KI-generiertes war.

Nun hatte ich ja erst vor ein paar Tagen das Thema, ob man wirklich KI in einem persönlichen Blog benötigt. Und während ich es nicht mag, kann ich akzeptieren, dass Mitglieder im Webring Large Language Modelle als Hilfe in ihrem Blog einsetzen.

Was ich allerdings nicht akzeptieren mag, sind vollständig von der KI generierte Blogs. Und noch weniger, wenn sie sich als Mensch ausgeben. Nur im Impressum stand dann winzig, dass das hier alles zwar 'fachlich' okay sei, aber eben das Drumherum nur ausgedacht.

Die Frage ist natürlich: Wie weit darf eine Spielwiese Spiel sein. Und am Ende macht es die Frage auf, ob ein gänzlich fiktionales Blog grundsätzlich okay ist im Ring, oder ob die Grenze KI ist – und zu welchem Grad?

Ich habe UberBlogr gegründet, weil ich es einfach machen wollte in einem Netz voller geschlossener Plattformen und abnehmender Sichtbarkeit einen Platz zu schaffen, in dem persönliche Blogs ein bisschen Sichtbarkeit und Vernetzung erfahren. Ich würde gern vermeiden, dass dabei Inhalte repräsentiert werden, die als 'AI Slop' zunehmend das Internet vermüllen, statt ihm menschliche Kreativität hinzuzufügen – das, was für mich immer der spannendste Aspekt des alten Internets ausmachte.

Die Kommentare sind offen.

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25. November 2025

Kampagne 'Runter vom Gas' sucht Inspiration

Autobahn-UGC: Für die 'Runter vom Gas'-Kampagne, die auf rund 700 Plakaten entlang deutscher Autobahn für gesittetes Fahren wirbt, sucht man jetzt "nutzergenierte Botschaften" (UGC): Menschen können Ideen einbringen, über die dann abgestimmt wird.

Zu gewinnen gibt es: Nichts. Und der ganze Vorgang ist genauso unsexy gestaltet und erzählt, wie die Worte "Bundesministerium für Verkehr" und "behördliches Beteiligungsverfahren" es vermuten lassen.

Denn während der Titel der Kampagne noch verspricht: "Gestalten Sie Deutschlands Autobahnplakate mit!", sieht die Realität ein bisschen anders aus.
Denn tatsächlich kann man derzeit nicht etwas coole Ideen einreichen, sondern nur eine "Botschaft", die anonymisiert gesammelt wird und die Entwicklung künftiger Plakate "inspirieren" soll. Eine direkte Übernahme ist nicht vorgesehen.

Der Aufruf soll „mehr Akzeptanz und Wirkung“ der Kampagne fördern.
Bei mir fördern die Plakate an der Autobahn primär die Frage: Warum sollte es mich kümmern? Und genau das gleiche Gefühl habe ich leider nun bei der aktuellen Sammel-Idee. Das alles ist dermaßen uninspiriert, stumpf und wenig engagierend. Was genau sollte mich dazu veranlassen, überhaupt mitzumachen?

Ich weiß nicht, ob die Plakate wirklich jemanden dazu veranlassen, die Finger vom Handy zu lassen, oder langsamer zu fahren. Ich habe meine Zweifel. Aber ich weiß eines: Nutzerbeteiligung im Jahr 2025 geht sexier. Die grundlegende Idee finde ich wirklich ansprechend – die Begrenzungen, Mechanik und Umsetzung jedoch ist altbacken und eine vergebene Chance imho.

Mir ist bewusst, dass es uncool ist, wenn ich als Kreativer und Stratege die Arbeit von Kollegen kritisiere. Aber ich würde wirklich zu gern sehen, wie der originale Pitch von Scholz & Friends war, bevor der Kunde das daraus gemacht hat.

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AlleKinos.de listet die Programme aller Kinos in einem Ort mit Spielzeiten. Man muss also nicht die einzelnen Kinos abklappern, sondern hat hier alles auf einen Blick. Ein Segen! Danke Niki!

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24. November 2025

23. November 2025

Jetzt hab' dich nicht so, Erde!

Die Welt steht in Flammen, und die Klimakonferenz ist erschöpft“, fasst Luisa Neubauer das Nicht-Ergebnis des Weltklimagipfels zusammen. Die Ergebnisse sind weder enttäuschend, noch sind sie unbefriedigend. Sie sind schlichtweg weltvernichtend. Während in Brasilien manche Staaten tagten – Merz ohne Plan, aber mit Beleidigung, Trump erst überhaupt nicht –, resignieren Wissenschaftler und Aktivisten.

Liebe Welt, tut uns leid – aber wir müssen halt Umsätze, Arbeitsplätze und Konsum machen. Dein Überleben, lass uns da mal ehrlich sein, nützt niemandem in der aktuelle Legislaturperiode.

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21. November 2025

Das Fehlen weiblicher Crashtest-Dummys

Frauen sind unterrepräsentiert. In Sprache. In klinischen Studien bspw. für neue Medizin. Und in Crashtest-Szenarien für Autos.

Daran soll sich etwas ändern.
In den USA müssen Autohersteller künftig auch weibliche Crashtest-Dummys einsetzen.
Fakt ist: Frauen sind bei Unfällen einem höheren Risiko ausgesetzt, schwer verletzt oder getötet zu werden – dennoch sind Crashtest-Dummys primär männlich; in den USA basieren diese auf dem durchschnittlichen US-Soldaten der 1960er Jahre. Die wenigen derzeit genutzten spezifisch weiblichen Dummys repräsentieren aufgrund ihres geringen Gewichts und der geringen Größe 95 % der Frauen NICHT.

In Europa sieht es wohl ähnlich aus. 2022 erst gab es einen ersten weiblichen Crashtest-Dummy. Auch der ist mit 1,62 und 62 Kilo jetzt aber wahrscheinlich wenig repräsentativ – in Deutschland ist die "durchschnittliche" Frau 1,66 Meter groß und wiegt 69,2 Kilogramm.
Letztes Jahr hatte Mercedes eine kleine Offensive, um zu zeigen, dass man in Stuttgart das Thema schon seit ein paar Jahren deutlich ernster nimmt, als der Gesetzgeber.

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Diesen Link hatte ich schon einmal im Blog – am 21. November 2013: Hier hat jemand die BRAVO Cover von #1 bis #2599 gesammelt. Irgendwo um #1900 war auch meine BRAVO-Zeit. Ich liebe es ja, wenn so Zeug Ewigkeiten im Netz rumkullert. Auf der Übersichtsseite gibt es noch mehr zu entdecken.

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16. November 2025

Relevanz-Popanz

Finde es ja unheimlich witzig, wenn Blogger Texte darüber verfassen, in denen sie sich darüber aufregen, das Blogger Texte übers Bloggen verfassen und damit Rivva fluten … Und wenn dann mal ein Stöckchen – wie in den guten alten Tagen – rumfliegt, ist‘s auch nicht recht. „Es gibt so viele Themen, über die Blogger Schreiben könnten“, steht dann dort neben einem Beitrag, der fordert, dass man doch Bloggen könne, was und wie man wolle. Und niemand etwas vorschreiben solle. „Wenn das die neue Blogosphäre sein soll“?!

Ach Leute, die Diskussionen sind so alt wie die Blogs. Alles ist gut.
Niemand zwingt irgendwen, das alles zu lesen.

Die gleiche Diskussion hatte ich neulich auf Threads.
Da schrieb jemand, ich solle nicht so Belangloses ins Internet schreiben. Aber genau das ist, um was es hier geht - Relevanz ist Quatsch. Für mich ist relevant, was ich tippe. Mir vollkommen schnurz, ob es das für dich ist. Wenn Blogger mehr Relevanz für „bessere“ Themen fordern, und darüber dann Beiträge und Kommentare schreiben, dann ist das schon ein bisschen witzig. „Blogparaden, die nur ums Bloggen gehen, bäh!“ … na, dann lies sie nicht. So ist das mit der „Relevanz“, die kann zwischen Sender und Empfänger recht unterschiedlich sein.
Aber hör doch auf, deshalb zu heulen sondern lies einfach was anderes.

Keine Links, ich tippe das hier gerade auf dem Smartphone.

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Nach der Übernahme von Paramount durch Skydance ist Bewegung in STAR TREK. Es scheint, als haben wir die Kurtzman-Phase bald hinter uns; seine Produktionsfirma scheint raus. Im Kino soll es einen "Neustart" geben. Nach einem halben Dutzend Anläufen in den letzten Jahren hat Paramount jetzt Jonathan Goldstein und John Francis Daley engagiert – die beiden sollen Drehbuch und Regie übernehmen für ein TREK-Projekt, losgelöst von allem bekannten. Goldstein & Daley (Sweets aus Bones!) haben mit Dungeons & Dragons sowie Spiderman: Homecoming durchaus ein Händchen bewiesen. Es bleibt spannend, ob die neuen Eigentümer und Kreativen Menschen sind, die STAR TREK verstehen – weniger Budget, mehr Substanz wäre ein Anfang. (Deadline)

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