Die Merz'sche Bundesregierung will "flexiblere Arbeitszeiten" – und natürlich ist das die vornehme Ausdrucksweise für "Aufweichung von Arbeitnehmerrechten". Denn wenn Merz meint, die angestrebte 48-Stunden-Woche würde die Arbeitszeit für Arbeitnehmer flexibler machen, ist das natürlich Quatsch.
Denn über die Arbeitszeit entscheidet nicht der Arbeitnehmer. Es bedeutet nur, dass wir die 6-Tage-Woche wieder einführen, und Arbeitgebern die Möglichkeit in die Hand geben, Arbeitnehmer länger am Arbeitsplatz zu halten.
Das wird weniger die gut bezahlten Facharbeiter-Plätze treffen. Sondern vor allem die Arbeitnehmer, die im Niedrig- und Mindestlohn-Sektor arbeiten. Denn die haben schlichtweg kein Druckmittel gegen ihren Arbeitgeber.
Die Pläne der Merz-Regierung freut vor allem Großunternehmen.
Und da sollten – bei sozial eingestellten Menschen – die Alarmglocken läuten. Wenn sich Unternehmen über Arbeitszeit-Reformen freuen, stehen die Chancen ziemlich gut, dass sie für Arbeitnehmer keine guten Folgen haben.
Weil ich daran glaube, dass alle Menschen die gleichen Rechte verdienen. Allen Menschen Respekt gebührt. Weil stumpfer Hass keine Lösung ist. Weil es keine Rechtfertigung für Faschismus oder gewaltbereiten Hass gibt.
Ich erstelle eigentlich keine Bilder mit KI – mir ist der ökologische Impact dessen zu schade im Vergleich zur Sinnhaftigkeit des Outputs. Ich mag aus dem Grund auch keine KI-generierten Bilder in Blogs, die allein zur Bebilderung von Texten dienen, die auch ganz gut ohne Bilder auskämen.
DESHALB fragt bitte nicht, wie dieses Bild hier entstand.
Es bricht mit meiner Keine-KI-Inhalte-im-Blog-Regel und meinem eigenen Anspruch. Aber naja. Wir sind alle einfach auch Opfer unserer niederen Triebe.
Die elfteilige Dokumentation 'The Center Seat: 55 Years of Star Trek' des History Channels gibt es jetzt kostenfrei auf YouTube. Die Doku hat gerade einmal 4 Jahre auf dem Buckel – für Trekkies vielleicht nicht unbedingt irgendwas Neues, aber es kommen auch Leute zu Wort, die man sonst eben nicht sieht.
You need to be bored. You will have less meaning and you will be more depressed if you never are bored. I mean, it couldn’t be clearer.
Eine Sache, die mir wirklich im Leben draussen immer wieder massiv auffällt: Was für krasse Smartphone-Zombies wir mittlerweile alle sind. Keiner sitzt mehr im Zug und schaut einfach zum Fenster raus. Keiner sitzt einfach im Park auf einer Bank und beobachtet Menschen.
Gerade Letzteres mache ich übrigens sehr sehr gern.
Langweile essentiell. Nur aus Langweile können Motivation, Ideen und Erkenntnisse entstehen.
Etwas, dass übrigens vor auch in kreativen Berufen immer wieder massiv unterschätzt wird. Langweile ist in unserer Gesellschaft, dass vertrieben gehört. Früher war Langweile etwas, dass angenommen, gefeiert, zelebriert wurde.
Schon vor 21 Jahren sang Büchner-Preisträger Wilhelm Genazino in seiner Dankesrede ein Loblied auf die Langweile:
Sehr geehrte Chefredakteure, Programmleiter, Fernsehdirektoren, Eventdenker, Kaufhauschefs! Sehr verehrte Planer von Freizeitparks, Loveparades, Expos und all dem anderen Nonsens! Lasst die Finger weg von unserer Langeweile! Sie ist unser letztes Ich-Fenster, aus dem wir noch ungestört, weil unkontrolliert in die Welt schauen dürfen! Hört auf, uns mit euch bekannt zu machen! Hört auf, euch für uns etwas auszudenken! Sagt uns nicht länger, was wir wollen! Bleibt uns vom Leib, schickt uns keine portofreien Antwortkarten und gebt uns keine Fragebögen an die Hand, interviewt uns nicht, filmt uns nicht, lasst uns in Ruhe! Lasst uns herumstehen, denn Herumstehen ist Freiheit!
Langweile ist ein Hygienfaktor für das Gehirn.
Wenn du mir nicht glaubst, glaube einem anderen alten Mann im Internet – das obige Zitat stammt von: Arthur Brooks:
Writing is thinking.
Write something completely on your own. Do it regularly. Make it public. [But do] writing without LLM support and, sigh, even without Grammarly and spell-check.
David Moldawer schreibt kurz und knapp, wieso Schreiben wichtig ist – und wieso wir in Zeiten, in denen "die KI" das Schreiben übernimmt, nicht aufhören sollten.
Nicht zuletzt deshalb bleibt dieses kleine Blog hier ein Refugium; mein kleines KI-Vegetarismus-Lokal. Steht auch hier: /ai
Ich schreibe werktäglich einen Newsletter zum Thema Social Media: sieben:30.
Nach dem tödlichen Attentat auf den rechten Influencer Charlie Kirk und der Festnahme des Attentäters entbrennt ein Kampf um die Deutungshoheit. Die Ermordung ist eng mit Memes, sich radikalisierenden Gruppen in Online-Foren und Social Media verknüpft.
Die folgenden Zusammenfassungen und Links habe ich trotz ihrer thematischen Nähe zu Social Media und der Online-Kultur nicht in den Newsletter aufgenommen. Die Menge an Informationen und das Thema Gewalt wollte ich meinen Leser:innen nicht aufzwingen. Ein Dilemma, aber ich hoffe diese Variante funktioniert für jede:n.
Die Einordnung des Falls ist kompliziert. Sowohl die Trump-Administration, wie auch andere Vertreter der sowohl rechts- als auch links-politische Lager versuchen den jeweils anderen zu übertönen. An dieser Stelle veröffentliche ich absichtlich nicht den Namen des zwischenzeitlich gefassten, mutmaßlichen Täters.
EIN GANZ NORMALER JUNGER MANN
Aktualisierung vom 17.09.2025
Das FBI hat einen Chatverlauf des Attentäters mit seinem Mitbewohner veröffentlicht. Aus diesen geht hervor, dass sich der Attentäter wohl weniger einer linken oder rechten politischen Richtung zuordnen lässt – sondern eher einer politischen Mitte, die zunehmend einen Druck spürt, den der aufgebaute Hass überfordert.
Die Verbindungen zur Alt-Right-Bewegung lassen sich in der Form wohl nicht belegen. Ebensowenig wie die zu einer linken politischen Bewegung. (YouTube)
Der folgende Text ist vom 14. September – er dokumentiert den Status Quo vor der Veröffentlichung und ist durch die obigen Erkenntnisse überholt.
WENN MEMES EIN MANIFEST WERDEN
🇺🇸 Nach dem Attentat auf den rechten Influencer Charlie Kirk tobt weltweit ein Krieg um dessen Deutungshoheit.
War der Täter Links oder Rechts?
👈 Donald Trump, dessen MAGA-Bewegung und selbst manch deutscher Politiker, sehen in dem Attentat eine von der politisch Linken motivierte und durchgeführte Tat. Journalisten und Kritiker, die daran zweifeln oder Kirk kritisieren werden unter Druck gesetzt oder aus den Medien verdrängt. (SPIEGEL)
Am Sonntag verbreitet Elon Musk auf X einen Beitrag, laut dem der Attentäter einer 'linken Terrorzelle' angehört und mit einem Transgender-Partner zusammengelebt habe. Eine Information, die der republikanische Gouverneur von Utah, Spencer Cox, später gegenüber NBC wiederholte. (@ElonMusk auf X, New York Times)
⚫️ Ob der Täter politisch links oder rechts war ist ungeklärt. Er äußert sich bisher nicht, entstammt jedoch einem republikanischen Umfeld. (tagesschau)
Recherchen legen nah, dass er einer radikal-rechtspolitischen Gruppe angehörte, denen das Opfer Charlie Kirk nicht radikal genug war. Gefundene Patronen aus der Tatwaffe zitieren Memes, die linkspolitisch wirken, aber schon seit Jahren als Codes in rechtsradikalen Kreisen genutzt werden. (Der Standard)
⚪️ Der Attentäter könnte ein Anhänger Nick Fuentes' und seiner 'Groyper Army' gewesen sein – einer Gruppe, die sich vor allem online formiert und selbst in Frauen 'das Böse' sehen. (Sascha Pallenberg auf YouTube, Belltower News (von 2022 über Fuentes))
➗ Der Kampf um die Deutungshoheit zeigt nicht nur eine tiefe Spaltung der Gesellschaft, sondern auch den doppelten Boden rechter Memes – vieles ist anders, als es auf den ersten Blick scheint. Aus sozialistischen Arbeiterliedern oder der Bezeichnung 'Faschist' werden im Kontext von Spielen, Online-Plattformen oder Kommentaren plötzlich nationalistische Codes.
👶 Nicht nur rechtsextremistische Gruppen rekrutieren ihre immer jünger werdenden Anhänger heute mit Memes. Und Manifeste sind keine seitenlangen Aufsätze mehr, sondern – wie im Falle Kirks – Kürzel, Akronyme und Memes auf Patronenhülsen. (DIE ZEIT (€))
ELON MUSK SPRICHT AUF NATIONALISTISCHER DEMO IN LONDON
🇬🇧 Derweil folgen über 100.000 Menschen dem Aufruf des britischen Rechten Tommy Robinson – sie demonstrierten am Samstag in London. Auf dem Marsch waren nicht nur Plakate mit 'RIP Charlie Kirk' zu sehen. Bei der Kundgebung ließ sich auf Elon Musk live zuschalten, behauptet wiederholt in UK gäbe es keine Redefreiheit, rief indirekt zu Gewalt auf und verteufelte die Linke: „Es gibt so viel Gewalt in der Linken, etwa die brutale Ermordung unseres Freundes Charlie Kirk diese Woche und wie es die Linken feierten. Die Linke ist die Partei von Mord und der Feier von Mord.“ (taz, The Guardian, Musk-Video auf X)