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28. Dezember 2025

Der erste Digital Independence Day oder Di.Day findet am 4. Januar 2026 statt und wird von der Initiative Save Social koordiniert.“ – Ich finde es eine gute Idee einen Tag zu bestimmen, der gesellschaftlich das ganze Thema einmal versucht breiter zu positionieren. Und es ist schlau, da einen prominenten Sprecher wie Marc-Uwe Kling vorn dran zu haben. Mit dem Namen und der Kurzfristigkeit habe ich so meine Probleme, aber das würd' die Idee jetzt nur zerreden…

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15. Dezember 2025

Ein Social-Media-Verbot für Jugendliche ist keine Lösung

In einer aktuellen INSA-Umfrage (bei BILD) wollen 60 % der Deutschen ein Social-Media-Verbot für Jugendliche wie in Australien. Und seitens der EU-Kommission findet derzeit eine Untersuchung statt, wie man das EU-weit bewerkstelligt bekommt.

Aber das löst exakt GAR KEIN Problem.
Die Realität ist, dass sich Kommunikation in den letzten 20 Jahren fundamental verändert hat. Wer meint, das Rad jetzt wieder zurückdrehen zu können, verkennt den Zustand der Welt.

Wir lösen das Problem manipulierender Algorithmen und schädlicher Inhalte nicht, indem wir neue Verbote für Kinder erfinden. Im Gegenteil – wir haben schon heute Mittel zur Verfügung, wir müssten sie nur einsetzen.

Wir haben nicht die VHS oder DVD verboten, sondern bestimmt, wer gewisse Inhalte darauf kaufen/ausleihen/konsumieren darf und wer nicht.

Mal ein ganz kühner Vorschlag: Wie wäre es, wenn wir einfach durchsetzen, dass nachweislich manipulierende Algorithmen und gewaltsame Inhalte ein reines Opt-in wären?
Denn um ehrlich zu sein, hätte auch ich als 45-jähriger nichts gegen eine Kinder-Version von TikTok für mich – eine, in der ich nicht befürchten muss auf Gewaltvideos zu stoßen, halbnackte OnlyFans-Damen treffe und in Rabbit-Holes mannövriert werde.
Wer das mag, kann sich gern verifizieren (wie auch immer, noch ein anderes Thema) und das dann konsumieren.

Wie wäre es, wenn wir mal nicht so tun, als würden wir Kinder beschützen, indem wir sie aussperren von digitaler Teilhabe. Und was genau soll denn gelöst sein, wenn wir dann 16-jährige mit der gleichen, nicht vorhandenen Medienkompetenz in die Algorithmenwelt entlassen? Können die dann Schockbilder, manipulative Inhalte und seggsy Fake-Frauen plötzlich besser verdauen?

Wie wäre es, wenn wir statt Kinder vorzuschieben uns mal als Gesellschaft fragen: Wollen wir all die Gewalt, Manipulation und Hass-Rede wirklich? Braucht es die wirklich im demokratischen Diskurs? Oder wäre es nicht vielleicht besser, an den großen Tech-Plattformen die gleichen Maßstäbe anzulegen, wie an TV, Radio, DVD und Computer-Spiele – und die "harmlose" Version zum Standard zu machen?

Nur ein Gedanke.

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18. August 2025

11. April 2025

Kommt ein Social Media Verbot für Kinder in Deutschland?

Kommt das Social Media Verbot für Jugendliche auch in Deutschland?

Im Koalitionsvertrag von CDU und SPD betont man die Wichtigkeit von Medienkompetenz. Konkrete Maßnahmen, wie man diese stärken will hingegen – oder auch nur den Gedanken, eben diese stärken zu müssen – bleibt man schuldig.

Stattdessen will man "die Auswirkungen von Bildschirmzeit und Social Media-Nutzung auf Jugendliche schnellstmöglich wissenschaftlich bewerten" und darauf aufbauend ein Maßnahmenpaket zur Stärkung von Gesundheits- und Jugendmedienschutz erarbeiten.

So, wie ich die CDU kenne läuft das auf ein Jugendverbot für Social Media hinaus. Allein, dass die CDU einen erneuten Anlauf für Vorratsdatenspeicherung und Leistungsschutzrecht in den Koalitionsvertrag schreibt ist schon eher obsessives Verhalten als Rationalität. Beide Vorhaben hatten deutsche und europäische Gerichte bereits mehrfach kassiert.

Was spannend sein wird, sind die Diskussionen um den Schutz der Jugend in Social Media. Die Diskussion gipfelte in Australien in einem Verbot von Social bis 16 Jahre (tritt Ende des Jahres in Kraft) und Frankreich drückt auf europäischer Ebene ordentilch für ein solches Verbot. Auch in den USA werden entsprechende Diskussionen heiß geführt.

Ich halte von Verboten in diesem Bereich wenig. Eine konsequentere Handhabung gegen die Plattformen & Online-Hass sowie -Belästigung sowie die Stärkung von Medienkompetenz in jungen Jahren wären nach meinem Empfinden eher eine Lösung, als etwas bis 16 zu verbieten und dann zu meinen, die Kompetenz sei von einem auf den anderen Tag da.

Wer schützt hier eigentlich wen vor was genau?

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