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4. Oktober 2025

Merz zur Einheit: Strengt euch mal mehr an (schon wieder)

Wie peinlich ist Friedrich Merz sich eigentlich selbst?

Lassen Sie uns eine gemeinsame Kraftanstrengung unternehmen für eine neue Einheit in unserem Land“, sagt der Kanzler in seiner Rede anläßlich des Tags der Deutschen Einheit.

Der Mann, der seit seinem Amtsantritt nur davon spricht, dass wir alle faul sind, uns mehr anstrengen und mehr arbeiten müssten. Der Mann, der am Vorabend der Wahl noch laut in die Welt schrie, dass "links vorbei" sei und alle links-grün Wähler absprach, alle Tassen im Schrank zu haben. Der Mann, der seit Monaten gegen die unteren Schichten in Deutschland hetzt. Der Mann, der mal antrat, die AfD zu halbieren und jetzt vor der Tatsache steht, dass die gesichert rechtsextreme Partei ihn rechts überholt hat.

Merz prangert an, dass die Menschen dem Staat nicht mehr trauen.
Gleichzeitig hat er mit Jens Spahn, Katherina Reiche und Julia Klöckner aber Figuren in der politischen Führungsriege dieses Landes, die mehr als alle anderen verkörperen, weshalb die Menschen dem Staat nicht mehr trauen.

Merz fordert die Deutschen.
Sie sollen mehr vertrauen, mehr leisten, mehr investieren.

Das kann man als Bundeskanzler. Das muss man durchaus auch.
Aber dafür muss man eben auch eine Gegenleistung bringen. Und das tut man nicht, indem man Bürgergeld abschaffen und als Kredit einführen und Pflegegrade runterregeln will, während man die Einbeziehung der Vermögenden in die gesellschafts-sozialen Aufgaben weiterhin ablehnt.

35 Jahre nach dem Mauerfall ist Deutschland so gespalten wie nie. Dabei ist "Ost gegen West" allerdings nicht mehr der Graben entlang dessen wir diskutieren. Es ist Bildung gegen Nicht-Bildung, Angst gegen Ignoranz, Rechts gegen Links, Arm gegen Reich,  Bewahren gegen Vorankommen.

Merz erzählt wieder und wieder, dass er einen Plan für Deutschland habe.
Außer den Armen noch mehr Geld wegzunehmen, sehe ich jedoch keinen!?

Merz liefert ein denkbar schlechtes Bild ab, wenn er redet. Denn eines hat er schon deutlich gemacht Jahre bevor er Kanzler wurde: Ihm ist nicht an Kompromissen gelegen. Er ist nicht der Typ, der auf Menschen zugeht. Und deshalb ist seine Aussage von einer "neuen Einigung" auch nicht viel mehr als eine hohle Phrase. Und eine ewige Wiederholung dessen, was er seit 10 Monaten redet, ohne eine Gegenleistung anzubieten: "Liebe Deutsche, strengt euch mal mehr an!".
Das sind nicht die Worte eines Kanzlers, es sind die Worte eines Mannes, der sich als Monarch aufführt. So, wie es Merz in seiner Wirtschaftskarriere eben gelernt hat.

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1. Oktober 2025

Wer bitte braucht denn KI-Inhalte in einer Social-Media-App?

SOCIAL ist an Social Media schon seit geraumer Zeit nichts mehr. Jetzt versuchen im KI-Hype die Unternehmen aber auch noch das REAL zu verdrängen.

Gerade erst bestätigt die ARD/ZDF-Medienstudie, dass wir immer mehr Inhalte nur konsumieren. Wir liken weniger, kommentieren nur noch im Privaten und erstellen wollen Inhalte erst recht immer weniger Menschen, wenn sie sich nicht gerade als "Influencer" sehen.

Für Plattformen ein Dilemma. Denn sie leben von den diesen erstellten und kuratierten Inhalten.

Ihre Lösung im KI-Hype?
Künstliche Inhalte!

Mit "Vibe" von Meta und "Sora" von OpenAI betreten zwei "Social Media Apps" die Bühne, die nur noch KI-Inhalte verbreiten. "Erstelle mit unserer KI deine Inhalte" rufen sie.

YouTube stattet parallel dazu auch seine Shorts mit immer mehr KI-Features aus.

Wir befinden uns auf der Müllhalde der Inhalte. AI Slop verstopft unsere Feeds, Suchergebnisse, Hirne und Interaktionen.

Social Media ist vorbei.

Ich will weiterhin an eine Zukunft glauben, in der wir menschlich erschaffene Inhalte und Kunst wertschätzen. In denen nicht nur das Ergebnis, sondern auch der Weg dahin zählt – denn Blut, Schweiß und Tränen gehören zum Ergebnis einer Idee genauso dazu, wie das finale Werk. Sie machen das Ding WERT rezensiert zu werden.

Sora und Vibe sind eine kurzfristige Erscheinung. Die quatschige Idee von Unternehmen, die Milliarden in KI pumpen, um ihr Produkt "schmackhaft" zu machen. Mögen sie verglühen.

Ich wollte KI immer, um mir Steuererklärungen und die Zeiterfassung auf Arbeit abzunehmen – nicht, um ins mit Fakenews die Hirne kaputt zu ballern und mir den künstlerisch-kreativen Aspekt meines Lebens wegzunehmen.

Zuerst veröffentlicht auf LinkedIn

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29. September 2025

Spamwelle in Blogs: Blame it on WordPress

Über eine KI-Spam-Welle in Blogs berichten u.a. MartinTommiHenningMelli und Andreas.
Das Problem: Alle nutzen WordPress. Und bis auf Andreas haben alle sogar noch den "Generator"-Meta-Tag im Code drin – ihr macht es den Angreifern also leicht. Auch, indem die Dateien fürs Kommentar-Handling bei WordPress eben so benannt sind, wie sie benannt sind.

Die Website für meinen Newsletter sieben:30 läuft auch auf WordPress (muss ich demnächst mal ändern, vollkommen Gaga) – dort sind nicht einmal Kommentarfelder auf den Beitragsseiten vorhanden, trotzdem laufen dort Spam-Kommentare ein, weil kein Plugin dagegen kämpft.

WordPress ist das meistverbreiteste CMS im Web. Im Grunde das dynamische Rückgrat des Web.
Das macht es eben super einfach einen Bot loszuschicken, der dann sich von Domain zu Domain hangelt und Spam absetzt – zur Not eben (wie im aktuellen Beispiel) sogar mit KI-Kommentaren, die zum Inhalt passen.

Was dagegen hilft? Ein anderes CMS … Oder sinnvolle Plugins dagegen, nur sollten die eben datenschutzsicher sein.

… sieben:30 werde ich demnächst einmal umstellen.
Alternativen gibt es genug – und in so vielen Geschmacksrichtungen: Bludit, Bear Blog, Grav, Pico, Kirby, Ghost, Jekyll, Statamic, Yellow, …

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25. September 2025

Einer aktuellen Studie zufolge nutzen 40 % der Mitarbeiter:innen KI-Tools, um das zu erzeugen, was die Forscher als „Workslop“ bezeichnen: Arbeitsergebnisse, die zwar professionell aussehen, aber inhaltlich so schwach sind, dass sie erfahrene Kollegen dazu zwingen, fast zwei Stunden pro Vorfall aufzuwenden, um sie zu korrigieren.

AI-Generated “Workslop” Is Destroying Productivity, Havard Business Review

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Arbeitszeit-Flexibilität nach Friedrich Merz: Länger Arbeiten

Die Merz'sche Bundesregierung will "flexiblere Arbeitszeiten" – und natürlich ist das die vornehme Ausdrucksweise für "Aufweichung von Arbeitnehmerrechten". Denn wenn Merz meint, die angestrebte 48-Stunden-Woche würde die Arbeitszeit für Arbeitnehmer flexibler machen, ist das natürlich Quatsch.
Denn über die Arbeitszeit entscheidet nicht der Arbeitnehmer. Es bedeutet nur, dass wir die 6-Tage-Woche wieder einführen, und Arbeitgebern die Möglichkeit in die Hand geben, Arbeitnehmer länger am Arbeitsplatz zu halten.

Das wird weniger die gut bezahlten Facharbeiter-Plätze treffen. Sondern vor allem die Arbeitnehmer, die im Niedrig- und Mindestlohn-Sektor arbeiten. Denn die haben schlichtweg kein Druckmittel gegen ihren Arbeitgeber.

Merz will oder kann schlichtweg nicht zwischen zwischen Produktivität und Arbeitszeit unterscheiden.
Studien indes zeigen, dass wir – oh Wunder! – überhaupt nicht produktiver werden, wenn wir länger arbeiten (müssen).
Und auch die Deutschen selbst finden irgendwie nicht, dass sie noch mehr arbeiten sollten – im Gegenteil: die Mehrheit der Deutschen will gern weniger arbeiten.

Die Pläne der Merz-Regierung freut vor allem Großunternehmen.
Und da sollten – bei sozial eingestellten Menschen – die Alarmglocken läuten. Wenn sich Unternehmen über Arbeitszeit-Reformen freuen, stehen die Chancen ziemlich gut, dass sie für Arbeitnehmer keine guten Folgen haben.

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24. September 2025

Spitze Melonen

Ich erstelle eigentlich keine Bilder mit KI – mir ist der ökologische Impact dessen zu schade im Vergleich zur Sinnhaftigkeit des Outputs. Ich mag aus dem Grund auch keine KI-generierten Bilder in Blogs, die allein zur Bebilderung von Texten dienen, die auch ganz gut ohne Bilder auskämen.

DESHALB fragt bitte nicht, wie dieses Bild hier entstand.
Es bricht mit meiner Keine-KI-Inhalte-im-Blog-Regel und meinem eigenen Anspruch. Aber naja. Wir sind alle einfach auch Opfer unserer niederen Triebe.

REALE Inhalte vom Spitz im Haushalt gibt es auf Instagram.

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Papierkorb geleert. Plötzlich 120 GB Speicherplatz mehr frei.
Ich bin ein digitaler Messie.

… und ja, da liegen noch 100 GB in meinem Downloads-Ordner, der eigentlich der Aufbewahrungsort für ALLES auf meinem Mac ist. 😅

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23. September 2025

Die elfteilige Dokumentation 'The Center Seat: 55 Years of Star Trek' des History Channels gibt es jetzt kostenfrei auf YouTube. Die Doku hat gerade einmal 4 Jahre auf dem Buckel – für Trekkies vielleicht nicht unbedingt irgendwas Neues, aber es kommen auch Leute zu Wort, die man sonst eben nicht sieht.

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